Weitere Erholungschancen unter den Hightech-Werten
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
11.02.2015
Bereits vor zwei Wochen hatten wir an dieser Stelle auf Nasdaq-Kandidaten für einen Rückkauf hingewiesen. So hat sich beispielsweise TWITTER seitdem gut erholt. Weiteres dazu auf Seite 8.
Bei vielen Technologiewerten gab es in den vergangenen Tagen hohe Kursausschläge. Auslöser waren meistens die Zahlen, die nicht den hohen Erwartungen entsprachen. Prozentual zweistellige Kursabschläge waren in diesem Fall vielfach die Regel. Der 3D-Druckerhersteller STRATASYS war diesbezüglich der Rekordhalter, sackte der Kurs nach Bekanntgabe der Zahlen um ein Drittel zusammen. AMAZON hingegen war ein positiver Ausreißer, legte der Kurs nach einem unerwartet hohen Quartalsgewinn um 14 % zu.
Rekordverdächtig war der bisherige Verlauf der US-Berichtserstattungssaison indes nicht. Laut einer Statistik des Datenanalyseunternehmens Fact Set konnten sämtliche USUnternehmen, die bisher ihre Zahlen vorgelegt haben, ihr Ergebnis im Durchschnitt lediglich um 2 % zum Vorjahr steigern. Klammert man das sensationelle Ergebnis von APPLE aus, gab es im Durchschnitt sogar nur eine Gewinnstagnation. Oft war der feste Dollar ein belastender Faktor, wie z. B. bei GOOGLE. Das Unternehmen hat im 4. Quartal einen Umsatz in Höhe von 14,5 Mrd. $ generiert. Der feste Dollar sorgte für eine Belastung von 400 Mio. $, vor allem für Termingeschäfte zur Absicherung des Wechselkurses. Zwar wurde die Aktie nach Veröffentlichung der Quartalsbilanz nicht abgestraft, aber das Papier zeigt seit Monaten eine deutliche relative Schwäche zum Nasdaq 100.
Der Nasdaq-Volatilitätsindex VXN notiert mittlerweile auf verhältnismäßig niedrigem Niveau. Hatte er im Dezember zeitweise bei 24 % gelegen, rangiert er mittlerweile nur noch bei 17,5. Die Kursausschläge vieler Nasdaq-Werte scheint also angesichts dieser eher niedrigen erwarteten Volatilität übertrieben. Aber welche Werte bieten sich für einen Wiedereinstieg an?
ALIBABA (A11 7ME; 87,26 $) hat eine spektakuläre Berg- und Talfahrt hinter sich. Im September ist der chinesische E-Commerce-Wert zu 69 $ an die NYSE gekommen und legte innerhalb kurzer Zeit bis auf 96 $ zu. Es folgte eine kurze Korrektur und dann ein dynamischer Anstieg bis auf knapp 120 $. Seitdem ging es rasant bergab. Die jüngsten Quartalszahlen waren enttäuschend, was der Aktie nochmals einen Kursabschlag von 10 % einbrachte. Problematisch ist, dass bis Mitte März der Druck noch anhalten könnte, weil dann die Lockup- Periode ausläuft. 17 % der ausstehenden 2,465 Mrd. Aktien könnten dann zum Verkauf stehen. YAHOO! will nochmals 16 % abstoßen. Für einen E-Commerce-Wert, der Marktführer in China ist, ist die Bewertung mit einem KGV von 30 per 2016 bereits einen näheren Blick wert. Vorsichtige Investoren warten eine Bodenbildung ab, die bis März vonstattengehen dürfte. Risikobereite Anleger können dagegen jetzt schon einen Fuß in die Tür stellen.
GOPRO (A1X E7G; 43,80 $): Nach dem Hype kam der Absturz. Die Aktie des Herstellers von Action-Kameras ist im vergangenen Sommer an die Börse gekommen und hat seinen Kurs innerhalb kurzer Zeit verdreifacht. Seit Anfang Oktober geht es aber mit dem Kurs abwärts. Zwar wächst das Unternehmen weiterhin stark, aber die hohe Bewertung verunsicherte viele Anleger. Zudem belastete der Patentantrag von Apple für ein Kamerasystem, das mit den Produkten GoPros konkurrieren könnte. Apple wäre ein potenter und mächtiger Wettbewerber, was für GoPro nicht ohne Folgen bleiben würde. Die jüngsten Quartalszahlen allerdings konnten sich erneut sehen lassen. Der Umsatz ist um 75 % auf 634 Mio. $ gestiegen, während sich der Gewinn sogar auf 122 Mio. $ fast vervierfacht hat. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember hat GoPro 1.000 Kameras verkauft - pro Stunde! Die Bewertung ist mit einem KGV von 35 per 2016 immer noch kein Sonderangebot, aber zumindest in einem halbwegs nachvollziehbaren Bereich. Zudem könnte die Aktie nun spätestens um 40 $ herum einen Boden bilden. Auch hier können mutige Investoren den Kauf einer Einstiegsposition erwägen.
STRATASYS (A1J 5UR; 63,88 $) enttäuschte zuletzt mit schwachen Zahlen. Der Hype um 3D-Drucker ist schon seit einigen Monaten vorbei. Die Aktien der meisten Branchenvertreter haben einen Großteil ihrer zuvor erzielten Kursgewinne wieder abgeben müssen. Auch wenn nun Alltag eingekehrt ist, bleibt 3D-Druck doch eine hochattraktive und wachstumsträchtige Branche. Stratasys hatte zuletzt am Kauf von Makerbot zu schlucken, der eine Abschreibung von 110 Mio. $ nötig gemacht hat. Zudem belasteten Marketing- und Entwicklungskosten das Ergebnis. Stratasys musste deshalb nun die Prognose senken und rechnet für das laufende Geschäftsjahr nur noch mit einem Gewinn von 2,07 bis 2,20 $ je Aktie sowie einem Umsatz im Bereich von 940 bis 960 Mio. $. Als Reaktion wurde der Aktienkurs daraufhin um bis zu 35 % eingedampft. Die Bewertung liegt mittlerweile mit einem KGV von 20 per 2016 in einem vertretbaren Rahmen. Spätestens bei 50/55 $ sollte der Kurs einen Boden fi nden.
Rekordverdächtig war der bisherige Verlauf der US-Berichtserstattungssaison indes nicht. Laut einer Statistik des Datenanalyseunternehmens Fact Set konnten sämtliche USUnternehmen, die bisher ihre Zahlen vorgelegt haben, ihr Ergebnis im Durchschnitt lediglich um 2 % zum Vorjahr steigern. Klammert man das sensationelle Ergebnis von APPLE aus, gab es im Durchschnitt sogar nur eine Gewinnstagnation. Oft war der feste Dollar ein belastender Faktor, wie z. B. bei GOOGLE. Das Unternehmen hat im 4. Quartal einen Umsatz in Höhe von 14,5 Mrd. $ generiert. Der feste Dollar sorgte für eine Belastung von 400 Mio. $, vor allem für Termingeschäfte zur Absicherung des Wechselkurses. Zwar wurde die Aktie nach Veröffentlichung der Quartalsbilanz nicht abgestraft, aber das Papier zeigt seit Monaten eine deutliche relative Schwäche zum Nasdaq 100.
Der Nasdaq-Volatilitätsindex VXN notiert mittlerweile auf verhältnismäßig niedrigem Niveau. Hatte er im Dezember zeitweise bei 24 % gelegen, rangiert er mittlerweile nur noch bei 17,5. Die Kursausschläge vieler Nasdaq-Werte scheint also angesichts dieser eher niedrigen erwarteten Volatilität übertrieben. Aber welche Werte bieten sich für einen Wiedereinstieg an?
ALIBABA (A11 7ME; 87,26 $) hat eine spektakuläre Berg- und Talfahrt hinter sich. Im September ist der chinesische E-Commerce-Wert zu 69 $ an die NYSE gekommen und legte innerhalb kurzer Zeit bis auf 96 $ zu. Es folgte eine kurze Korrektur und dann ein dynamischer Anstieg bis auf knapp 120 $. Seitdem ging es rasant bergab. Die jüngsten Quartalszahlen waren enttäuschend, was der Aktie nochmals einen Kursabschlag von 10 % einbrachte. Problematisch ist, dass bis Mitte März der Druck noch anhalten könnte, weil dann die Lockup- Periode ausläuft. 17 % der ausstehenden 2,465 Mrd. Aktien könnten dann zum Verkauf stehen. YAHOO! will nochmals 16 % abstoßen. Für einen E-Commerce-Wert, der Marktführer in China ist, ist die Bewertung mit einem KGV von 30 per 2016 bereits einen näheren Blick wert. Vorsichtige Investoren warten eine Bodenbildung ab, die bis März vonstattengehen dürfte. Risikobereite Anleger können dagegen jetzt schon einen Fuß in die Tür stellen.
GOPRO (A1X E7G; 43,80 $): Nach dem Hype kam der Absturz. Die Aktie des Herstellers von Action-Kameras ist im vergangenen Sommer an die Börse gekommen und hat seinen Kurs innerhalb kurzer Zeit verdreifacht. Seit Anfang Oktober geht es aber mit dem Kurs abwärts. Zwar wächst das Unternehmen weiterhin stark, aber die hohe Bewertung verunsicherte viele Anleger. Zudem belastete der Patentantrag von Apple für ein Kamerasystem, das mit den Produkten GoPros konkurrieren könnte. Apple wäre ein potenter und mächtiger Wettbewerber, was für GoPro nicht ohne Folgen bleiben würde. Die jüngsten Quartalszahlen allerdings konnten sich erneut sehen lassen. Der Umsatz ist um 75 % auf 634 Mio. $ gestiegen, während sich der Gewinn sogar auf 122 Mio. $ fast vervierfacht hat. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember hat GoPro 1.000 Kameras verkauft - pro Stunde! Die Bewertung ist mit einem KGV von 35 per 2016 immer noch kein Sonderangebot, aber zumindest in einem halbwegs nachvollziehbaren Bereich. Zudem könnte die Aktie nun spätestens um 40 $ herum einen Boden bilden. Auch hier können mutige Investoren den Kauf einer Einstiegsposition erwägen.
STRATASYS (A1J 5UR; 63,88 $) enttäuschte zuletzt mit schwachen Zahlen. Der Hype um 3D-Drucker ist schon seit einigen Monaten vorbei. Die Aktien der meisten Branchenvertreter haben einen Großteil ihrer zuvor erzielten Kursgewinne wieder abgeben müssen. Auch wenn nun Alltag eingekehrt ist, bleibt 3D-Druck doch eine hochattraktive und wachstumsträchtige Branche. Stratasys hatte zuletzt am Kauf von Makerbot zu schlucken, der eine Abschreibung von 110 Mio. $ nötig gemacht hat. Zudem belasteten Marketing- und Entwicklungskosten das Ergebnis. Stratasys musste deshalb nun die Prognose senken und rechnet für das laufende Geschäftsjahr nur noch mit einem Gewinn von 2,07 bis 2,20 $ je Aktie sowie einem Umsatz im Bereich von 940 bis 960 Mio. $. Als Reaktion wurde der Aktienkurs daraufhin um bis zu 35 % eingedampft. Die Bewertung liegt mittlerweile mit einem KGV von 20 per 2016 in einem vertretbaren Rahmen. Spätestens bei 50/55 $ sollte der Kurs einen Boden fi nden.