R. STAHL: 2011 KÖNNTE FAST WIE 2007 WERDEN

Veröffentlicht am 02.03.2011

Die Wirtschaftskrise 2008/09 hat natürlich auch ein Unternehmen wie den Explosionsschutz-Experten R. Stahl AG getroffen. Aber wenn wir uns die Zahlen genauer anschauen, müssen wir konstatieren: Eigentlich war es nicht recht viel mehr als eine Delle. Die Börse rasierte dagegen den Kurs vorübergehend um mehr zwei Drittel.


Aber seit gut zwei Jahren berappelt sich die Notiz wieder. Die 2010er Ergebnis bestätigen die Entwicklung – und zeigen eigentlich auf, dass das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Laut vorläufigen Zahlen kletterte 2010 der Umsatz um 10% auf 222,6 (i.V. 202,6) Mio. EUR. Das EBIT schnellte gar um 53% auf 19,3 (12,6) Mio. EUR hoch. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) legte noch mal eine Schippe drauf, und steigerte sich um kräftige 73% auf 15,4 (8,9) Mio. EUR. Das sieht schon mal sehr gut aus. Aber schauen Sie sich mal an, was 2007 und 2008 ging: Bei Umsätzen von 211,6 bzw. 221,1 Mio. EUR blieb ein EBIT von 24,6 bzw. 21,5 Mio. EUR sowie ein EBT von 24,6 bzw. 18,5 Mio. EUR hängen. Die EBIT-Marge betrug 2007 traumhafte 12,7%! Soweit dürfte R. Stahl in diesem Jahr noch nicht kommen. Aber der Weg dorthin ist vorgezeichnet. Für 2011 könnten wir uns vorstellen, dass eine zweistellige EBIT-Marge knapp erreicht wird. Beim Umsatz trauen wir dem Unternehmen knapp um die 250 Mio. EUR zu. Könnte also ein EBIT von knapp 25 Mio. EUR und ein EBT in Richtung 20 Mio. EUR werden. Das würde auf ein Ergebnis je Aktie von fast 2,30 EUR hinauslaufen. 2012 könnte die Zahlenreihe (konservativ gerechnet) so aussehen: Bei 280 Mio. EUR Umsatz sollten rund 30 Mio. EUR EBIT nebst mindestens 27 Mio. EUR EBT hängen bleiben. EPS läge dann bei mindestens 2,90 EUR – und schon sind wir bei einem preiswerten 10er KGV. Die Zahlenreihe ist nicht vermessen. Denn R. Stahl gilt als Industrieausrüster als ausgesprochener Spätzykliker. Während ein Unternehmen wie Palfinger AG (AT0000758305; 26,68 EUR) als Frühzykliker angesehen wird, bestellen die Kunden von R. Stahl erst relativ spät; ein Wirtschaftsaufschwung muss sich echt als nachhaltig herausgestellt haben. R. Stahl hat deshalb in den Krisenjahren praktisch keinen Belegschaftsabbau vorgenommen. Denn die Spezialisten, die das Unternehmen braucht, sind nicht so ohne weiteres auf dem freien Arbeitsmarkt zu finden. Die Strategie geht nun voll auf. Aufgrund der Entscheidung des Managements, mit der Stammbelegschaft durch die Krise zu gehen, steht jetzt die komplette Mannschaft rechtzeitig zur Wiederbelebung der Märkte zur Verfügung. Deshalb war 2010 die Gewinnsteigerung im Vergleich zum Umsatz überproportional – und dieser Trend sollte sich 2011 und 2012 so fortsetzen. Wenn auch freilich nicht mehr mit so starken Gewinnsteigerungszahlen. Denn wenn Sie die 2010er Zahlen aufdröseln, dann stellen Sie fest: Der Markt belebte sich für das Waldenburger Unternehmen erst wieder ab dem dritten Quartal deutlich. Die wichtigsten Kundenbranchen, die Öl- & Gasindustrie sowie die Chemie und Pharmazie, platzierten wieder mehr Aufträge. Kurios: Deutschland hinkt sogar noch etwas hinterher, das Ausland orderte stärker bei R. Stahl. Vor allem aus der installierten Basis (Wartung, Reparatur, Erweiterungen) verzeichnete das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte zunehmende Auftragseingänge. (eh)

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