Nestlé: Defensives Investment aus der Schweiz

Veröffentlicht am 12.05.2009

Den weltweit agierenden Nahrungsmittelkonzern kennt fast jeder, und die zahlreichen Produkte von Nestlé finden sich sicher auf vielen Speisezetteln. Aber nicht nur als Nahrungsquelle ist das Unternehmen interessant, sondern auch als defensives Wachstumsinvestment, was die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten mehr als beweisen konnte. Anleger finden in diesem Papier aber nicht nur ein vergleichsweise sicheres Langfristinvestment, es erwartet sie auch eine solide Dividendenpolitik.


Nestlé bestimmt den persönlichen Alltag

Nestlé ist das weltweit führende Nahrungsmittelunternehmen. Seit mehr als 140 Jahren versorgen die Schweizer die Menschen rund um den Globus mit Essen und Trinken, angefangen bei Mineralwasser und Babynahrung über Kaffee und Süßwaren bis hin zu Suppen und Soßen. Es gibt eigentlich keinen anderen Konzern auf der Welt, der es geschafft hat, den Alltag der Menschen derart zu beeinflussen. Wir alle sind quasi Nestlé-gesteuert. Denken wir nur einmal an den heutigen Tag. Wir stehen auf, vielleicht füttern wir anschließend unseren Säugling – mit Alete oder pflegen ihn mit Bübchen-Creme. Anschließend trinken wir einen Kaffee. Nescafé, Nespresso oder die Malz-Variante Caro. Dazu gibt es ein Glas Wasser: Nestlé Aquarel, Vittel oder Contrex. Nicht zu vergessen das Frühstück. Müsli darf es da sein. Clusters beispielsweise. Dann gehen wir ins Büro. Dort gönnen wir uns zum Kaffee am Nachmittag einen kleinen Snack. KitKat, Lion, Nuts oder Rolo? Am Abend, wenn wir wieder nach Hause kommen, grillen wir vielleicht. Gerade jetzt im Sommer. Dazu Soßen von Thomy. Oder Pasta von Buitoni. Den Abschluss macht dann ein Mövenpick- oder Schöller-Eis. Und weil wir keine Unmenschen sind, bekommt der Familienhund oder die Hauskatze auch was zu Fressen. Die Marke Bonzo oder Felix stehen da zur Verfügung. Und schon ist ein Tag mit Nestlé vollbracht.

Breitere Marktaufstellung als Mitbewerber

In Nestlé zu investieren, bedeutet also mehr oder weniger, in seinen Alltag zu investieren. Und die Schweizer beweisen immer wieder, dass sich dies lohnt. Im Vergleich zu den Mitbewerbern Danone, Unilever und Kraft Foods kann man mit höheren Wachstumsraten und besseren Margen sowie einer breiteren Marktaufstellung aufwarten. Nestlé gehören weltweit einige hundert Marken, welche laufend durch neu aufgekaufte Unternehmen ergänzt werden.

Dem Wassergeschäft gehört die Zukunft

Allein die wachstumsstarke Sparte Nestlé Waters beinhaltet weltweit über 72 Mineralwassermarken, darunter Perrier, Vittel und San Pellegrino. Und dieses Wassergeschäft wird in den kommenden Jahren weiterhin sehr ertragreich sein und dem Konzern helfen, seine Marktanteile weiter auszubauen. Gerade in den bevorstehenden Sommermonaten dürfte die Wassernachfrage deutlich zunehmen. Was übrigens kaum einer weiß: Nestlé ist Weltmarktführer bei Flaschenwasser. Nach Angaben der UNESCO leben weltweit fast 1,3 Mrd. Menschen ohne ausreichende Trinkwasserversorgung. Der Preis für einwandfreies Wasser hat sich im letzten Jahrhundert versiebenfacht. Nestlé wird also langfristig mit seinem Wassergeschäft in den nächsten Jahrzehnten ein Vermögen machen. Schon heute teilt sich der Konzern mit den anderen großen Anbietern Danone, Coca-Cola und Pepsi ein Drittel des globalen Flaschenwassermarktes unter sich auf. Auch in anderen Konzernbereichen ist Nestlé gut aufgestellt. Denn dem Konzern ist es schon 2008 gelungen, die gestiegenen Rohstoffpreise durch Preiserhöhungen bei den Endprodukten zu kompensieren. Damit dürfte der Konzern den nun anstehenden Preisdruck besser abfedern als Mitbewerber, nicht zuletzt auch wegen der starken Marktstellung.

Solides Wachstum

Da kann man es auch verkraften, wenn die Quartalszahlen in der Krise etwas mäßiger ausfallen. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern gab jüngst bekannt, dass er im ersten Quartal 2009 ein organisches Wachstum von 3,8% erzielt hat, einschließlich eines internen Realwachstums von 0,3%. Firmenlenker Paul Bulcke: "Die Gruppe erreichte im ersten Quartal 2009 ein positives organisches Wachstum, trotz einer hohen Vergleichsbasis gegenüber dem organischen Wachstum von 10%, das Nestlé in der Vorjahresperiode erreichte. Unsere Antwort auf das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2009 ist, neue Gelegenheiten zu nutzen und Schlüsselinitiativen in Bereichen wie Erschwinglichkeit von Produkten, Innovation und Renovation sowie Kosteneffizienz zu beschleunigen. Die wachsende Dynamik, die von solchen Initiativen ausgeht, ebenso wie die Stärke unserer Marken und unsere weltweite Präsenz erlauben mir die Bestätigung unserer Zielvorgabe für das Gesamtjahr 2009."

Ziele bestätigt

Angesichts der Umsatzleistung des Konzerns im ersten Quartal mit einem organischen Wachstum von 3,8% in Verbindung mit den zu erwartenden Nutzen verschiedener bereits in den Märkten und Produktgruppen durchgeführten Initiativen bestätigt Nestlé demnach die Zielvorgabe für 2009: ein an 5% heranreichendes organisches Wachstum sowie eine weitere Verbesserung der EBIT-Marge bei konstanten Wechselkursen.

Fazit:

Nestlé ist ein langfristig defensives Wachstumsinvestment. Mit einem KGV von zwölf und einer soliden Dividendenrendite von knapp 4% (2008e) ist das Papier eine Aktie, die jedem Depot eine gewisse Sicherheit gibt.

Derivate-Trading

Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert Nestlé gibt es dazu auch eine große Auswahl an Hebelzertifikaten. Interessant ist beispielsweise der Mini Long der BNP Paribas ( WKN: BN3ASL ). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit liegt die Knockoutschwelle aktuell bei 30,54 CHF. Der Hebel beträgt derzeit 3,5.

Anleger sollten sich generell über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Sie sollten verstehen, dass der Handel mit Derivaten unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.

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