Korrekturen sind kein Risiko, sondern bieten neue Chancen

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 11.04.2012
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Aktionärsbrief

Eigentlich sollten wir uns freuen. Die laufende Korrektur baut die überkaufte Marktlage, die aus der Super-Rally im ersten Quartal resultierte, komplett ab. Vom Hoch hat der DAX fast 500 Punkte oder 7 % verloren. Vielleicht kommen noch 2 oder 3 Prozentpunkte dazu. Derzeit gieren die Marktteilnehmer nach Gründen, die eine stärkere Korrektur rechtfertigen.


 

Die genannten Gründe wirken jedoch alle fadenscheinig. Da sind die jüngs- ten Aussagen bzw. Nicht-Aussagen der amerikanischen Notenbank, die den Begriff Quantitative Easing in ihren Statements (Fed-Protokoll) nicht mehr erwähnte. Daraus zog man dann den Schluss, dass das Thema vom Tisch sei, was natürlich Unfug ist. Die Markt- teilnehmer sollten wissen, dass die Notenbanken Gewehr bei Fuß stehen, sollte sich ein neuer Brandherd auftun. Eigentlich hätte man die Aussagen von Ben Bernanke auch positiv beurteilen können. Denn wenn man auf QE3 zunächst verzichtet, bedeutet dies zugleich, dass es um die amerikanische Konjunktur ganz gut bestellt sein muss.

Und siehe da - plötzlich ist Spanien wieder ein Thema. Bei der Ausgabe von Anleihen im Gesamtvolumen von knapp 2,6 Mrd. € in der letzten Woche verlangten die Anleger höhere Zinsen als zuletzt. Ein vierjähriges Papier beispielsweise rentierte mit 4,3 % um einen vollen Prozentpunkt höher. Die Nachfrage überstieg das Angebot nur um das 2,4-fache. Zuletzt war eine ähnliche Auktion mehr als doppelt so stark nachgefragt. Ein Drama ist das zweifellos nicht. 4,3 % stellen aus unserer Sicht für Spanien eher eine faire Rendite dar. Mit anderen Worten: Die Renditen der Staatsanleihen für die Problemländer marschieren langsam in die Richtung, wo sie hingehören. Gleichzeitig:

Auffallend ist die schwache Entwicklung der PIGS-Börsen. Der italienische MIB hat unter dem Strich in den letzten drei Monaten kaum zulegen können. Noch wesentlich schlechter präsentierte sich in Spanien der IBEX 35, der seit Jahresbeginn über 10 % im Minus liegt. Der DAX bleibt in Europa das Maß der Dinge und profitiert von der Schwä- che der anderen.

Die Quartalszahlen der Unternehmen könnten für eine neue Aufwärtsdynamik an den Aktienmärkten sorgen. In dieser Woche fällt hier der Startschuss in den USA. Wir rechnen mit guten Zahlen und soliden Ausblicken. Die Pluszahlen im verarbeitenden Gewerbe, die soliden Einkaufsmanager-Indizes deutlich oberhalb der Wachstumsschwelle sowie der stabile US-Konsum (z. B. starke US-Autoabsätze im ersten Quartal) sprechen für deutliche Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr.

Fazit: Lassen wir also die Tassen im Schrank. Nach einem Rekordquartal mit fast 20 % Plus im DAX und 10 % im S&P 500 dürfen die Märkte auch mal korrigieren. Das geht einher mit einem schwachen Euro gegen den Dollar und fallenden Rohstoffen. Ab nächster Woche sollten die Quartalszahlen der Unternehmen für neuen Auftrieb sorgen. 

 

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