Der Verkauf von Bio-Lebensmitteln boomt ebenso wie die Verwendung des Begriffs „Nachhaltigkeit“

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 20.06.2012
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Aktionärsbrief

Und tatsächlich besteht ein doppelter Zusammenhang: Bio ist die nachhaltigste Form der Land- und Lebensmittelwirtschaft. Gleichzeitig steht Bio einer konventionellen Konkurrenz gegenüber, die selbst versucht, mit unterschiedlichsten Aktivitäten nachhaltiger zu werden. Die EU und die USA sind die zwei weltgrößten Märkte für Bio-Lebensmittel. Das Geschäft mit Öko-Nahrung wächst von Jahr zu Jahr auf beiden Seiten des Atlantiks. Dabei überflügelt die Nachfrage der Verbraucher das Produktionsvolumen der Landwirtschaft. Davon profitieren die Hersteller von Bionahrungsmitteln. Börsennotierte Unternehmen aus diesem Sektor findet man in Europa kaum, dafür aber umso mehr in den USA.


Der US-Bio-Lebensmittelmarkt wird auch 2012 und 2013 nachhaltig wachsen. Das kann sich sehen lassen. Die US-Bio-Industrie ist 2011 insgesamt um 9,5 % auf 31,5 Mrd. $ Umsatz gewachsen. Davon hatte der Bio-Lebensmittelund -Getränkesektor einen Wert von 29,22 Mrd. $, während der Bio-Nichtlebensmittelsektor 2,2 Mrd. $ erreichte.


Die Bio-Lebensmittelverkäufe machen erst 4,2 % der gesamten US-Lebensmittelverkäufe aus. Die Aussichten für 2012 und 2013 sind gut. Die Untersuchungsergebnisse der Organic Trade Association 2012 zeigen, dass die Verkäufe von Bio-Lebensmitteln und -Nichtlebensmitteln weiter ein Wachstumsniveau von 9 % oder mehr p. a. erreichen können.


Das Geschäft bleibt relativ margenstark. Die Konsumenten wollen sich zunehmend gesünder ernähren und sind bereit, dafür auch den nötigen Preis zu zahlen. Die zunehmende Kaufkraft in Ländern wie China erhöht die Nachfrage nach Bio-Produkten. Folge: Die Preise werden durch die hohe Nachfrage und das unzureichende Angebot hoch gehalten. Damit können die Unternehmen der Branche nicht nur hohe Wachstumsraten verzeichnen, sondern auch eine überdurchschnittliche Margenstärke. Ein Blick auf den Solactive Organic Food-Index sagt alles.


Einer unserer Favoriten ist UNITED NATURAL FOODS (WKN: 903 615; 51,13 $). Das Unternehmen ist der marktführende Distributor von biologischen Lebensmitteln sowie Spezialnahrung und verwandte Produkte, einschließlich Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegeprodukte in den USA. Die Produkte werden aber auch in mehr als 40 weitere Länder geliefert.


Die Geschäfte laufen exzellent. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 15,3 % auf 1,39 Mrd. $ und der Nettogewinn um 24 % auf 29 Mio. $. Das ist keine atemberaubende Marge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Unternehmen lediglich ein Distributor ist. Der Gewinn je Aktie stieg um 24 % auf 0,59 $. Das KGV von 26 per 2012 und 22 per 2013 ist nicht von Pappe, angesichts der zweistelligen Wachstumsraten aber akzeptabel. Das Kurs-/Umsatz-Verhältnis liegt mit Faktor 0,6 im moderraten Bereich.


Fazit: Rücksetzer der Aktie Richtung 46 $ stellen eine Kaufmöglichkeit dar. Stop Loss sind 42 $.


HAIN CELESTIAL (WKN: 908 170; 53,92 $) ist der Topp-Stand-Alone Naturkosthersteller in den USA. Das Unternehmen verkauft Lebensmittel, Tee, Säfte und Körperpflegeprodukte unter einer Vielzahl von Marken. Der Umsatz lag 2011 bei 1,13 Mrd. $. Das Wachstum ist  atemberaubend. Im letzten Quartal stieg der Umsatz um 31,5 %. Das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten zwei Jahre lag bei rund 20 %. Ein Plus von 20 % p. a. erwarten die Analysten auch beim Gewinn über die nächsten drei Jahre. Auch die solide Bilanz (Verhältnis Nettoschulden zu Eigenkapital 0,27) spricht für den Wert. Einziger Hemmschuh könnte die Bewertung sein. Das KGV per 2012 liegt bei 29, fällt aber Richtung 2013 auf 25. Konkurrent Annie´s liegt beim KGV per 2012 sogar bei 56 und per 2013 bei 46. Fazit: Einen Fuß sollte man in die Tür stellen. Idealerweise korrigiert die Aktie nochmals Richtung 45 $, was eine Nachkaufgelegenheit wäre.


Weitere aussichtsreiche Titel aus dem Sektor sind: TreeHouse Foods (KGV 18,7), Dean Foods (KGV 13) und Flower Foods (KGV 22).

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