Der Smartphone-Markt bleibt in Bewegung

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 10.11.2009
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Während der Markt für herkömmliche Mobiltelefone stagniert und mithin sogar schrumpft, wird dem Smartphone-Sektor ein nachhaltiger Wachstumspfad nachgesagt. Für das laufende Jahr geht man derzeit von einem Absatzwachstum von bis zu 30 % aus. In den kommenden Jahren soll sich dieses noch beschleunigen.


Die Vorteile von Smartphones liegen auf der Hand. Ein solches Gerät ist zumeist ein kleiner Computer, mit dem auch telefoniert werden kann. Der Nutzer kann seine Daten synchron halten, unterwegs Musik hören, Spiele spielen, E-Mails abfragen und schreiben und in begrenztem Maße auch Office-Anwendungen unterwegs nutzen. In der Regel sind auch Browser enthalten, mit denen im Internet gesurft werden kann. Einige Geräte verfügen auch über einen GPS-Empfänger und können somit als Navigationsgerät benutzt werden.

Mit den entsprechenden Mobilfunkverträgen sind Smartphones inzwischen so preiswert zu haben, daß die Zahl der Kunden sehr dynamisch anwächst. Wir halten es für mehr als realistisch, daß die kommenden Jahre deutlich höhere Wachstumsraten in diesem Sektor mit sich bringen werden. Nicht zuletzt, weil inzwischen eine breite Palette von Geräten auf dem Markt ist, die für jeden Geschmack etwas bereithält. Zu den einzelnen Titeln:

APPLE (WKN: 865 985; 200 Dollar) hat den Smartphone-Markt neu definiert. Das iPhone hat neue Standards gesetzt und ist eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Die Funktionalität ist, wie bei APPLE üblich, überaus einfach und effizient. Das hat seit der Markteinführung 2007 immer wieder dazu geführt, daß die Absatzerwartungen regelmäßig übertroffen werden konnten.

Das iPhone wird immer besser. Nicht nur die zwei erfolgten Updates der Hardware sind dafür verantwortlich. Das Softwareangebot ist beim iPhone schlicht und einfach unerreicht. Inzwischen können über APPLEs App-Store mehr als 100.000 Applikationen für das iPhone heruntergeladen werden. Dabei ist bei dieser großen Zahl natürlich eine Vielzahl von Programmen dabei, deren Nutzen getrost in Zweifel gezogen werden darf. Allerdings birgt der App-Store auch eine gewaltige Zahl von Applikationen, welche die Anwender begeistern.

An den verkauften Applikationen verdient Apple mit. Damit ist es dem Unternehmen erstmals gelungen, nach dem Verkauf der reinen Hardware noch weiter an den Geräten zu verdienen. Rund 30 % der Erlöse gehen an APPLE. Im Schnitt gibt ein iPhone-Nutzer im Monat 9 Dollar für Applikationen aus dem App-Store aus.

Der iPhone-Absatz ist atemberaubend. Im letzten Quartal hat APPLE weltweit rund 7,4 Mio der begehrten Telefone an den Mann gebracht. Dennoch verfügt man derzeit nur über rund 2 % des globalen Mobiltelefonmarktes, was eine Menge Platz für weiteres Wachstum offen läßt. Die Wachstumsstory läuft, und APPLE ist ein ganz eindeutiger Kauf. Sichern Sie die Position bitte bei 179,00 Dollar ab.

MOTOROLA (WKN: 853 936; 9 Dollar) hatten viele Investoren bereits abgeschrieben. Der einstige Marktführer im Mobiltelefonsektor hat zwischenzeitlich vollkommen den Anschluß an die Konkurrenz verloren. Nun ist der Anbieter wieder da. In der vergangenen Woche fand der Verkaufsstart des Droid- Smartphones von MOTOROLA statt. Das Gerät nutzt GOOGLEs Linux-basieren des Android-Betriebssystem und will sich als Alternative zu APPLES iPhone positionieren. Und es wird als vielversprechender Konkurrent gehandelt.

Droid hat eine offenere Architektur als das iPhone. Während APPLE bei den Richtlinien für die Programmierung von Applikationen sehr restriktiv ist, um seinen hohen Standard zu halten, setzt MOTOROLA auf weniger Regulierungen. Es gibt inzwischen rund 10.000 Applikationen für das Android Betriebssystem, die allesamt gut auf dem Gerät funktionieren. Es verfügt zwar über einen Touchscreen, Texteingaben können aber auch mit einer ausklappbaren Tastatur gemacht werden. Bei Droid kann zudem der Akku gewechselt werden, was ein Feature ist, das vielen iPhone-Nutzern fehlt. Das Gerät kann zudem mehrere Prozesse gleichzeitig laufen lassen, wohingegen APPLEs iPhone für normale Applikationen kein Multitasking zuläßt.

Droid ist MOTOROLAs Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Wir rechnen zwar nicht damit, daß es dem iPhone tatsächlich den Schneid abkaufen kann. Allerdings zeichnet sich ab, daß MOTOROLA immerhin das beste Smartphone herstellt, welches nicht von APPLE ist. Die großen Hoffnungen auf den Verkaufsstart wurden allerdings nicht erfüllt. Einen solchen Boom, wie das iPhone regelmäßig auslöst, konnte Droid nicht erzeugen. Dennoch ist Droid interessant und wird seine Daseinsberechtigung finden. MOTOROLA durchläuft gerade sein Comeback und ist damit ein spekulativer Kauf, der mit einem Stop Loss-Kurs bei 7,50 Dollar abgesichert werden sollte.

PALM (WKN A0E TPB; 11 Dollar) hat mit dem Pre kein Glück gehabt. Das Smartphone sollte ebenfalls eine starke Konkurrenz zum iPhone darstellen. PALM hat sogar zwischenzeitlich eine Software-Lücke ausgenutzt und die Musikdatenbank des Pre mit APPLEs iTunes synchronisiert. Dem hat APPLE inzwischen einen Riegel vorgeschoben. Der Pre ist zudem haptisch von minderer Qualität. Das Gerät wirkt keineswegs hochwertig. Darüber hinaus ist es PALM bislang nicht gelungen, eine stabile Software zu liefern. Der Pre ist dafür verschrieen, nicht richtig zu funktionieren. Von einem Kauf der Aktie von PALM sollte daher abgesehen werden.

RESEARCH IN MOTION (WKN: 909 607; 62 Dollar) ist der Hersteller der Blackberry-Smartphones. Bis 2007 waren diese Geräte heiß begehrt. Inzwischen werden sie überwiegend nur noch von Geschäftskunden eingesetzt, die aus technischen Gründen nicht auf Blackberrys verzichten können. Emotionen und Begehrlichkeiten kann RIM damit jedoch nicht auslösen. Wir sehen auch hier von einer Kaufempfehlung ab.

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