DEAG: David Garrett schlägt voll ein

Veröffentlicht am 11.11.2009

Manchmal muss man auch Glück haben: Als DEAG-Chef Peter Schwenkow vor wenigen Jahren David Garrett bis 2013 an das Unternehmen band, war der heutige Star-Violinist noch weitgehend unbekannt. Heute ist er für Verkaufsrekorde gut. Nach dem Auftritt bei »Wetten Dass« vergangenes Wochenende räumten begeisterte Zuhörer die CD-Regale bei Online- und Offlinehändlern, und auch Konzertkarten fanden reißenden Absatz.


Das besondere am Klassikgeschäft im Vergleich zu Pop/Rock: Die Künstler bekommen Festgagen, und die Planbarkeit ist exzellent. Bei einem Pop-Star dagegen gibt es starke Wellenbewegungen bei der Popularität, und sie kassieren prozentual ab – und zwar so viel, dass für den Veranstalter sehr wenig übrig bleibt. Insofern ist die Verschiebung Richtung Klassikgeschäft nur folgerichtig. Im Gespräch mit BetaFaktor.de erläuterte Schwenkow auch ausführlich die Allianz mit der Klassik Radio AG, im Rahmen derer DEAG das Live- Geschäft des Radiosenders übernimmt (BetaFaktor.de 44/09b). Grundlage ist ein 3-Jahres-Vertrag mit Verlängerungsoption.

75 Konzerte sind geplant (25 pro Jahr), was einem maximalen Erlös von rund 11 Mio. EUR entspricht, wovon dann maximal 1 Mio. EUR an Klassik Radio fließt. Weiterhin werden CDs gemeinsam vermarktet. Teil des Vertrags sind außerdem Medialeistungen (Werbefenster) bei Klassik Radio im Nominalwert von 3,5 Mio. EUR p.a. 2009 soll der Anteil von Klassik am DEAG-Umsatz bereits 25% betragen, nach 18% in 2008. Dies wird ebenso zur Margensteigerung beitragen wie die Einführung eines eigenen Ticketings bei der Schweizer Ertragsperle Good News, die im Land der Eidgenossen so etwas wie eine Monopolstellung hat. Außerdem plant Schwenkow die eine oder andere passende Übernahme. Wir gehend davon aus, dass DEAG ein exzellentes zweites Halbjahr schaffen wird.

Im ersten Semester 2009 gingen 57 Mio. EUR Umsatz durch die Bücher, bei einem EBITDA von 3,1 Mio. EUR und einem Gewinn von 0,7 Mio. EUR. In den nächsten Jahren erwarten wir ein deutliches Umsatz- und Ertragswachstum, 130 Mio. EUR Umsatz und 3 bis 4 Mio. EUR Gewinn nach Steuern halten wir mittelfristig für absolut machbar und eher konservativ. Das wäre dann ein KGV von 6 bis 8. Unsere eher kritische Meinung zu DEAG geben wir damit zumindest teilweise auf und setzen ein Kursziel 3 EUR.  

Lettertest Newsletter

Gratis Probeabos, Rabatt Couponaktionen
Newsletter Umschlag