Autoaktien sind nicht nur niedrig bewertet, sondern bieten auch überdurchschnittliche Dividendenrenditen

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 17.12.2014
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

2014 war kein einfaches Jahr für die Aktionäre von Autowerten. Bis auf Fiat und Toyota konnte man dieses Jahr kaum Geld damit verdienen. Die Stimmung ist nicht besonders gut. Gleichwohl schafften viele Unternehmen neue Bestwerte bei den Absatz- und Gewinnzahlen. BMW, Daimler und VW werden immer profi tabler. Wenn aber trotz steigender Gewinne und Dividendenerhöhungen die Kurse stagnieren, oder wie im Fall VW sogar knapp 10 % verlieren, kommt es zu einer sog. Bewertungskontraktion. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis (KGV) fällt und die Dividendenrendite steigt.


Ist die Kursstagnation gerechtfertigt? Sie wäre es in dem Fall, wenn die Absatzzahlen, die Gewinne und auch die Dividenden 2015 rückläufig wären. Nur deutet darauf derzeit rein gar nichts hin.

2015 wird ein gutes Autojahr. Der wichtigste Automarkt der Welt - China - wird weiter wachsen. 2014 waren es rund 10 %, 2015 sollten es in Anbetracht der geringeren Dynamik im BIP nur 7 % werden. Angesichts der großen Dimensionen reicht das aber mehr als aus, um Schwächen in Brasilien und Russland mehr als auszugleichen. Was Sie nicht vergessen dürfen: Das Abflachen der Zuwachsraten ist zu einem Großteil der stets höheren Vergleichsbasis geschuldet und impliziert nicht zwingend weniger Volumenzuwachs. Das Wachstum in Westeuropa und in den USA wird dagegen kaum über 2 bis 3 % hinauskommen. Aber: Wachstum ist eben Wachstum. Unter dem Strich bedeutet dies:

Absatzwachstum von 3 bis 4 % in 2015. Fitch, Standard & Poor’s und das Prognoseinstitut IHS Automotive gehen von einer leichten Beschleunigung des globalen Absatzwachstums auf 4 respektive 3,3 % aus. Als Profiteure streicht man besonders die Premiumhersteller heraus. In diesem Bereich gibt es kaum Überkapazitäten, sodass im Gegensatz zu den Massenherstellern kaum Preisdruck zu erwarten ist. Zu den Einzelwerten:

BMW (WKN: 519 000; 88,20 €) mit deutlicher Bewertungskontraktion in 2014. Von 2015 bis 2018 werden die wichtigsten Baureihen erneuert. Sie stehen für 70 % des Absatzes bei BMW. Das stützt Preissetzungsmacht und Marge. Dazu kommen Effi zienzgewinne und die Aussicht auf mehr freien Cashfl ow dank einer Normalisierung der Investitionsausgaben. Die Folge sollten deutliche Dividendenanpassungen nach oben sein. Seit Jahresbeginn hat die BMW-Aktie aber gerade mal um 3,5 % zugelegt. Dagegen:

Der Gewinn sollte 2014 um etwa 10 % gestiegen sein. Ein Gewinn je Aktie von 9 € in 2014 bedeutet ein KGV von 9,7. Ende 2013 lag das KGV bei 10,5. Per 2015 sinkt es auf 9,2. Die Dividendenrendite betrug Ende 2013 ca. 3,5 %. Heute sind es rund 3,8 %. Bei den Vorzügen errechnen sich sogar nur ein KGV von 6,9 per 2015 und eine stattliche Dividendenrendite von ca. 4,5 %.

Fazit: Die Vorzeichen per 2015 stehen außerordentlich gut. Wir gehen im Gegensatz zum Jahr 2014 von einer Bewertungsexpansion aus. Die BMW-Aktie sollte den DAX klar outperformen. Dreistellige Kurse in den Stämmen sind gut vorstellbar. Auch die Vorzüge sehen sehr attraktiv aus.

VW (WKN: 766 403; 181,75 €) ist die billigste Autoaktie der Welt. Diese Aussage beziehen wir auf die Kombination aus KGV und Buchwert. Der Konzern wird derzeit auf Eigenkapitalniveau gepreist. Das wird kombiniert mit einem KGV von 8 bzw. 7 per 2014 und 2015. Die Dividendenrendite mit 2,65 % hinkt hinter dem Branchendurchschnitt spürbar zurück, was aber logisch begründet werden kann. Denn:

VW wagt den größten Investitionsplan eines deutschen Konzerns: 85,6 Mrd. € in fünf Jahren, von 2015 bis 2019. 64 % gehen in die Kapazitäten, 41 % dienen Modernisierungen, 23 % sind übergreifende Investitionen und 22% gehen in die Entwicklung. Bei 8 bis 9 % Gewinndynamik erscheint uns die Bewertung lächerlich niedrig. Die hohe Abhängigkeit von China sehen wir eher als Vorteil denn als Nachteil.

Fazit: Wir hatten die VW-Aktie vor zwei Wochen bereits ins Allround Portfolio gekauft. Die Kaufempfehlung wird bekräftigt.

DAIMLER (WKN: 710 000; 66,90 €) zeigte 2014 eine sehr überzeugende Wende. Der Druck auf Dieter Zetsche war auch enorm hoch. Aber er hat geliefert. Viele neue, sehr gut ankommende Produkte und Kosteneinsparungen versprechen weiterhin deutliche Ergebnisimpulse. Fazit: 3,6 % Dividendenrendite und ein KGV von 9,8 für das kommende Jahr lassen eine Bewertungsexpansion zu.
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