Wir müssen die Versorger erneut auf den Prüfstand stellen!

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 02.03.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Die öffentliche Meinung über die deutsche Energiepolitik und deren Folgen erschwert eine objektive Einschätzung der Kursfantasie für das laufende Jahr. Denn was E.ON bereits andeutete und RWE vor 8 Tagen präzisierte: Die Ertragslage ist solide und mit + 8 % Gewinn (bei RWE) branchentypisch in Ordnung.


Aber die Stimmungslage über die laufenden Themen wie „Atomvertrag“, verschärfte CO2-Bedingungen sowie die öffentliche Meinung gegen die Überlandleitungen für Offshore-Strom bis hin zu „Gorleben“ ist ausreichend negativ, als dass der Markt dies einfach ignorieren kann. Dazu gehört: Deutschland ist das einzige Land dieser Größe, das sich in Sachen herkömmlicher Energieerzeugung total verweigert, obwohl sicher ist, dass weder Windkraft noch Solarenergie in überschaubarer Zeit die klassische Energie ersetzen können. Die bereits eingesetzten gerichtlichen Blockaden von Überlandleitungen werden ein weiterer Aufhänger. Ohne sie ist eine Stromversorgung aus Windkraft unmöglich! Was sich daraus energiepolitisch entwickelt, weiß keiner. Die an sich sehr guten RWE-Ergebnisse wurden mit 6,5 % Kursverlust an einem Tag quittiert. Die Tagesumsätze in beiden Werten (E.ON und RWE) erreichten jeweils 12,7 Mio bzw. 15,6 Mio Stück Aktien. Das zeigt, dass sich große Anleger die eher auf steigende Kurse als auf die attraktive Dividende gesetzt hatten, an diesen Tagen zurückzogen. Damit muss die Perspektive für beide neu eingeordnet werden: E.ON und RWE bleiben aufgrund der Dividendenrendite eine attraktive Alternative zu festverzinslichen Anlagen. Die Rendite liegt derzeit bei 5,50 bzw. 6,24 %. Das gilt sowohl für den Fondsmanager als auch für den Privatanleger. Aber: Beiden Aktien wird jedoch vorerst keine „Aufholjagd“ in den Kursen gelingen. Wer also strikt auf Kurssteigerung innerhalb der laufenden DAX-Rally setzt, wird erst einmal enttäuscht. RWE wird den Boden bei 48 € erneut testen, E.ON sieht dagegen etwas besser aus: Hält die technische Ausgangslage, wie im Chart dargestellt, ist zumindest das Risiko eingeschränkt. Es ist ein Frage der Opportunität. E.ON und RWE bleiben auf unserer Watchlist, was wir unterstreichen, doch muss sich jeder die Frage nach der Priorität stellen: Sicherheit und Dividende, oder Kursphantasie somit Performance, dafür aber mehr Risiko. Es ist die klassische Frage bei Versorgern.
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