Unsere Berichterstattung in Aktien-Spezialwerte: Bewusst unausgewogen!

Börsenwerte IF Verlag GmbH
Veröffentlicht von Börsenwerte IF Verlag GmbH am 24.08.2021
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktien-Spezialwerte

Wir lassen ganz bewusst weg, was uns unnötig oder gar hinderlich dabei erscheint, Lesern eine langfristig gute Performance unter der Nebenbedingung möglichst geringen Stresses zu ermöglichen.


Kürzlich lasen wir in der Wochenzeitung „ZEIT“ folgenden Satz: „Seriöser Wissenschaftsjournalismus zeichnet sich daher gerade dadurch aus, dass er unausgewogen berichtet – indem er weglässt, was keine fachliche Basis hat“. In diesem Sinne will auch Aktien Spezialwerte alles andere als „ausgewogen“ sein, denn wir lassen ganz bewusst weg, was uns unnötig oder gar hinderlich dabei erscheint, Lesern eine langfristig gute Performance unter der Nebenbedingung möglichst geringen Stresses zu ermöglichen. Daher werden Sie in Aktien Spezialwerte auch wenig oder keine Ausführungen zu Themen finden, denen häufig in anderen Finanzpublikationen viel Raum im Rahmen einer „ausgewogenen“ Berichterstattung zugestanden wird, weil es sich gerade um „angesagte Themen“ handelt. Wir geben keine Empfehlungen zu Zertifikaten, Optionsscheinen, CFDs, Bitcoin oder Kryptowährungen, liefern keine Makroanalysen, ignorieren Trendanlagethemen, haben keine favorisierten Branchen und lassen auch Rohstoff- und Edelmetallinvestments links liegen. Ebenso üben wir uns in Verzicht in punkto Empfehlungen zu Big Caps oder Dax-Unternehmen, obwohl die Lieblingsaktien der meisten Privatanleger aus Indextiteln bestehen.
Wenn „ausgewogen“ bedeutet, von allem ein bißchen beizumengen (auch von dem, was wir für suboptimal, nutzlos oder gar schädlich halten), ist Ausgewogenheit nichts, was wir anstreben. Unserer Beobachtung nach verzetteln sich Anleger in einer falsch verstandenen Diversifikation nicht nur mit einem endlosen Sammelsurium von häufig viel zu vielen Aktien im Depot, sondern zusätzlich auch noch über verschiedene Assetklassen und finden am Ende einen Wust verschiedenster Anlagen in ihrem Depot vor: neben Aktien noch ein paar Fondsempfehlungen aus dem Freundeskreis hier, einige Zertifikate dort – und dazu noch ein spekulativer CFD, der natürlich ebenfalls nicht fehlen soll. Dazu kommen etwas Silber und Gold und - da inzwischen immer häufiger zu lesen ist, dass auch zumindest 5% des Vermögens in Kryptowährungen angelegt sein sollen - eben auch noch ein Basket irgendwelcher virtuellen Coins. So wird aus einer an sich sinnvollen Idee der Diversifikation vielfach tatsächlich eine „Diworsifikation“, denn ein Brei, in den einfach alle Zutaten hineingerührt werden, ist eben nicht sonderlich schmackhaft. Zu allem Überfluss werden die meisten dieser Anlageideen dann im Depot auch noch relativ häufig umgeschlagen, schließlich werden in den Anlagemagazinen oder Internetforen alle paar Wochen oder Monate neue Mega-Anlagethemen vorgestellt, die ebenfalls „gespielt“ werden wollen. Am Ende ist es kein Wunder, dass die häufige Umschichterei von Anlagevehikeln, die wie Zertifikate oder Optionsscheine ohnehin implizit eine hohe Gebührenbelastung mit sich bringen, vor allem die Banken und Broker, aber nur selten die Anleger reich machen.
Menschen sind Gruppenwesen, so dass „social proof“ (das psychologische Phänomen, bei dem die Handlungen anderer unter der Annahme übernommen werden, dass diese Handlungen ein der Situation angemessenes Verhalten widerspiegeln) überall anzutreffen ist. Auch an der Börse wollen Anleger auf fahrende Züge aufspringen, Wellen reiten, „mit der Zeit gehen“ und die neuesten Anlagetrends nicht verpassen. Aber bei der Wertpapieranlage garantiert Gruppendenken keinen Erfolg, meist ist sogar das Gegenteil der Fall. Daher liegt insbesondere an der Börse ein großer Wert im Weglassen, bzw. der Fähigkeit des Nicht-Mitmachen-Müssens von dem, was leicht eingängig ist, (nur) auf den ersten Blick überzeugt, aber aus Gründen des „social proof“ auf viele einen fast magischen, aber dadurch nicht minder schädlichen Sog entwickelt. Da an der Börse das, was man nicht tut, mindestens genauso wichtig ist wie das, was man tut, hilft es einer langfristig guten Performance, wenn die Depotführung ruhig, diszipliniert, fokussiert, einfach und übersichtlich gehalten wird und sehr hohe Hürden sowohl für Käufe als auch für Verkäufe gesetzt werden.
Freundliche Börsentage wünscht Ihnen Ihr
Raimund Klapdor
 
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