Steuern sind immer ein Reizthema

Bernecker Tagesdienst
Jetzt hat die Schweiz ein Rechthilfe-Ersuchen an das Bundesjustizministerium gestellt, um drei deutsche Steuerfahnder dingfest zu machen. Sie werden von den Eidgenossen per Haftbefehl gesucht, weil sie 2010 im Auftrag ihres Finanzministers eine CD mit Daten von Steuersündern erworben haben.
Während diese skurrile Volte eher ein Rückzugsgefecht im Steuerstreit zwischen Deutschland und der Schweiz darstellt, droht dem bundesdeutschen Steuerbürger im Falle eines SPD-Wahlsiegs neues Ungemach. Ex-Finanzminister und SPD-Troikamitglied Peer Steinbrück plant die Anhebung des Spitzensteuersatzes und der Kapitalertragssteuer. Eine Absicht, die auch bei SPD-Mitgliedern Unverständnis hervorruft. Der aktuelle Spitzensteuersatz von 42 % greift derzeit schon bei Jahreseinkommen ab 52.882 €. Steinbrück befürwortet einen Satz von 49 % für Einkommen ab 100.000 €.
Für die Anleger, die ja keineswegs alle Millionäre sind, ist eine Erhöhung der Kapitalertragssteuer wesentlich ärgerlicher. Die simple Argumentation, dass die Kapitalertragssteuer niedriger ist als der Einkommensteuersatz, klammert zentrale Faktoren wie Inflation und Anlagerisiko aus. Zugunsten der deutschen Anleger bleibt hier zu hoffen, dass die Debatte in Sachen Kapitalertragssteuer noch nicht abgeschlossen ist und die Begehrlichkeiten des Peer Steinbrück unerfüllt bleiben.