Solar Millennium und Claassen: Es kann nur Verlierer geben

Veröffentlicht am 26.07.2010

Schwer zu sagen, wer sich den größeren Schaden zugefügt hat: Utz Claassen, der sich selbst gerne als Wirtschafts- Genie sieht und inzwischen für jedes namhafte Unternehmen als Führungskraft ein No-go sein dürfte, oder die Solar Millennium AG (DE0007218406; 21,30 EUR), das Unternehmen, welches Claassen einen unglaublichen Vertrag gegeben hat und nun vielleicht gut 9 Mio. EUR für 74 Arbeitstage abschreiben muss.


Nachdem man sich außergerichtlich wohl nicht einigen konnte, verklagt der Solarthermie-Spezialist nun seinen Kursfrist-CEO auf den gesamten Vorschuss von 9,18 Mio. EUR, den er erhalten hat. Gut die Hälfte davon war ohnehin als Bonus für künftige Umsatz- und Gewinnsteigerungen vorgesehen; mit welcher Begründung Claassen das Geld behalten will, obwohl er – nach Aussagen des Aufsichtsratsvorsitzenden Hannes Kuhn – kein einziges Neugeschäft angeleiert hat, wird sicherlich auch den Richter interessieren. Es macht aus Sicht von Solar Millennium auf jeden Fall Sinn, in die Offensive zu gehen. Nicht nur um das Geld zurück zu erhalten, sondern auch aus Imagegründen. Schließlich waren Claassens implizite Vorwürfe, die seine Kündigung begleiteten, schwerer Tobak (BetaFaktor.de 22710b, 14/10b und 11/10a). Die Aktie scheint sich nun zu fangen, zwischen 16 und 22 EUR bildet sich ein Boden. Der Wert kann langsam wieder auf die Watchlist. Mehr als Traden wäre aber noch zu gewagt.

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