Siemens AG -Aktienrückkaufprogramm
Innerhalb der letzten drei Wochen kaufte die Siemens AG 14,60 Mio. eigene Aktien zurück. Siemens will bis Jahresende insgesamt 33 Mio. eigene Aktien zurückkaufen. Um das Aktienrückkaufprogramm zu finanzieren, gab Siemens im August Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten im Volumen von 2,70 Mrd. € heraus.
Dank der abenteuerlichen Geldpolitik sind die Zinsen denkbar günstig – Siemens zahlt für eine siebenjährige Anleihe nur 1,50% Zinsen. Für Anleihen mit einer Laufzeit von weniger als drei Jahren zahlt Siemens nur 0,375%.
"Unsere Absicht, teures Eigenkapital mit historisch preiswertem Fremdkapital zu ersetzen, wird umfänglich umgesetzt", so Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser.
Damit kann Siemens seine Kapitalkosten erheblich senken, da die Dividende der Aktie 3,70 % beträgt, die sich das Unternehmen durch das Rückkaufprogramm sparen kann.
Die jüngsten Quartalszahlen lagen unter den Erwartungen. Die Auftragseingänge gingen im abgelaufen Quartal um 23% auf 17,90 Mrd. € zurück. Auch für das nächste Quartal rechnet Siemens nicht mehr damit, dass die Auftragseingänge über den Umsätzen liegen.
Im abgelaufenen Quartal konnte das Unternehmen noch Wachstumsraten aufweisen.
Dank positiver Währungseffekte konnte der Umsatz um 10% auf 19,50 Mrd. € gesteigert werden.
Das EBIT konnte zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,14 auf 1,80 Mrd. € gesteigert werden, aber dies ist auf eine Sonderbelastung im Vorjahreszeitraum von rund 1 Mrd. € zurückzuführen. Netto blieben nur 850 Mio. € über.
Für das Gesamtjahr strebt das Unternehmen weiterhin ein Umsatzplus zwischen 3 und 5 % an. Auch das Gewinnziel zwischen 5,2 und 5,4 Mrd. € wurde bekräftigt. Angesichts des verschlechterten Umfelds sei es allerdings schwieriger, die Prognose zu erreichen. "Die Abwärtsbewegung der Weltwirtschaft hat in den vergangenen Monaten zugenommen. Wir spüren eine zunehmende Investitionszurückhaltung bei unseren Kunden und einen stärkeren konjunkturellen Gegenwind, vor allem in den industriellen kurzzyklischen Geschäften", sagte Löscher.
Siemens wird aktuell mit 70 Mrd. € an der Börse bewertet. Ein Gewinn zwischen 5,2 und 5,40 Mrd. € ist unrealistisch. Wir kalkulieren vorsichtshalber mit einem Gewinn zwischen 4,50 und 5 Mrd. €. Daraus resultiert ein KGV zwischen 14,00 und 15,55. Für ein derartig großes Unternehmen ist ein KGV zwischen 12,20 und 13,55 nicht mehr billig.
Die Aktie konnte seit der Bekanntgabe des Aktienrückkaufprogramms den Dax leicht outperformen. Bei weiter steigenden Märkten sollte die Aktie weiter überproportional zulegen.
Richtig gut abgesichert ist man hier erst im Bereich von 63 €, was auf dem aktuellen Kursniveau zu teuer ist.
Knackt die Aktie den Widerstand im Bereich der 80 Euro-Marke, dann ist charttechnisch der Weg bis 100 € frei.
In diesem Fall können wir auch hier eine Position aufbauen. Das SL setzt man sich bei 72,60 € .
Metro AG – Unterstützung erfolgreich getestet
Die Metro AG ist ein internationales Handelsunternehmen. Mit einem Umsatz von rund 67 Mrd. € ist das Unternehmen die Nr. 4 der Branche.
Die Aktie flog letzte Woche aus dem Dax bzw. die deutsche Börse AG gab am 05.09.12 bekannt, dass die Metro AG durch Continental im Dax ersetzt werden soll. Nächsten Monat soll der Wechsel erfolgen. Solange bleibt die Metro-Aktie im DAX. Danach soll die Aktie im M-DAX gelistet werden.
Vorstandsvorsitzender, Herr Olaf Koch, will wieder zurück in den DAX. In einem Brief an die Mitarbeiter, räumte er ein, dass der Rauswurf „schmerzlich“ sei, sieht aber in dieser Konstellation auch Chancen.
Metro könne den Platz im Dax aber zurückerobern und beweisen, welche Potentiale in dem Unternehmen steckten. "Wir setzen den eingeschlagenen Kurs fort und konzentrieren uns konsequent auf die Steigerung des Mehrwerts für den Kunden", so Koch. Metro will die "Ertragskraft nachhaltig stärken".
Im jüngsten Quartal konnte der Umsatz um 1,79 % auf 15,846 Mrd. € gesteigert werden. Das EBIT (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) lag bei 314 Mio. €. Netto blieben 111 Mio. € über. Auf Jahressicht will das Unternehmen ein EBIT von 2,100 Mrd. € erzielen.
Hier oben sehen Sie den 15-Jahres-Chart. Die Unterstützung im Bereich der 20 Euro-Marke konnte selbst auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise gehalten werden. Im Jahr 2002 (DAX unter 2.500 Punkten) konnte die Unterstützung nicht gehalten werden, was sich aber schnell als Fehlsignal entpuppte.
Metro will die Umsatzrentabilität weiter steigern. Im Gesamtjahr 2012 soll das EBIT bei 2,100 Mrd. € liegen. Den Nettogewinn stellt das Unternehmen mit über einer Mrd. € in Aussicht.
An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit 8,100 Mrd. € bewertet. Liegt der Nettogewinn über 1 Mrd. €, dann beträgt das KGV 8.
In den letzten 15 Jahren lag das durchschnittliche KGV bei 14,70. Das KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) lag in den letzten 15 Jahren bei 20%. Bei einer Marktkapitalisierung von aktuell 8,10 Mrd. € beträgt das KUV 12% (8,10/67=0,12).
Langfristig kann man auf diesem Niveau nicht viel falsch machen. Die Absicherung ist hier relativ teuer – ein SL macht nur unter 19,20 € Sinn.
Spielt der Markt mit, dann bauen wir mit dem Kursziel 40 €, eine Position auf.
EON AG – geplante Neuaufnahme
Die EON-Aktie stellten wir Ihnen bereits vor zwei Wochen vor.
Die Aktie befand sich seit knapp einem Jahr in einer Seitwärtsrange zwischen 14 und 18,70 €, siehe erster Chart.
Diese Woche gelang der Ausbruch.
Die Halbjahreszahlen 2012 konnten sich sehen lassen:
Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr um 23% auf 65,40 Mrd. €.
In den ersten sechs Monaten konnte EON den Gewinn um 230% auf 3,20 Mrd. € steigern. Das EBIT legte um 55% auf 6,70 Mrd. € zu.
Dieser enorme Gewinnsprung ist auf folgende Gründe zurückzuführen: Eon konnte nach schwierigen Verhandlungen mit Gazprom einen Preisnachlass durchsetzen. Alleine durch diese Einigung konnte EON 1,20 Mrd. € einsparen.
Als weitere Grund ist die Sonderbelastung wegen des Atomausstiegs i.H.v. 1,50 Mrd. € zu nennen. Sie erinnern sich: Eon musste 2011 die Atomkraftwerke Unterweser und Isar 1 abschalten, was Abschreibungen von 1,50 Mrd. € verursachte.
Eon-Chef Teyssen will auf Jahressicht ein EBIT zwischen 10,40 und 11 Mrd. € erzielen.
Der Nettogewinn soll zwischen 4,10 und 4,50 Mrd. € liegen.
Eon wird an der Börse mit 39,00 Mrd. € bewertet. Bei einem Nettogewinn zwischen 4,10 und 4,50 Mrd. € errechnet sich ein KGV zwischen 8,66 und 9,51, was einer fairen Bewertung entspricht.
Das Unternehmen steht fundamental wieder gut da –nach dem Ausbruch sieht es jetzt auch noch technisch sehr gut aus.
Eine Dividende von aktuell über 6% ist auch ein netter Beigeschmack.
Hält die gute Stimmung nächste Woche weiter an, dann legen wir uns diese Aktie ins Depot. Ein Absicherung per SL macht nur unterhalb von 16 € Sinn, siehe erster Chart.
BayWa AG – weitere Zukäufe geplant
Die im M-Dax notierte BayWa AG ist eine auf Deutschland, Österreich und südosteuropäische Länder ausgerichtete Dienstleistungs- und Handelsgesellschaft. Die Kernkompetenz des Unternehmens ist der Handel, die Logistik sowie weitere diverse Dienstleistungen in den Bereichen Agrar, Bau und Energie.
Vorstandschef Klaus Lutz treibt die internationale Expansion weiter voran. Im Gesamtjahr 2011 konnte BayWa in den Geschäftsbereichen Agrarhandel, Baustoffe und Energie 9,6 Mrd. € umsetzen und erzielte ein EBIT von 151,40 Mio. €.
Im ersten Halbjahr 2012 konnte BayWa in erster Linie von einer hohen Nachfrage nach Agrarrohstoffen und erneuerbarer Energien profitieren.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2012 um 12% auf 5,10 Mrd. €. Das EBIT konnte aufgrund einer Sonderbelastung von 9,10 Mio. € (Akquisition) nur um 2,70% auf 91,10 Mio. € gesteigert werden.
Durch weitere Zukäufe will Vorstand Klaus Lutz im Agrarhandel weitere Märkte erschließen. „Das Agrargeschäft ist durch den Wegfall der letzten Subventionen eine globale Industrie geworden, die Warenströme sind international“, so Lutz.
Zuletzt übernahm das Unternehmen 73% am an Neuseelands größten Agrarhändel Turner & Growers. BayWa zahlte hierfür 100 Mio. €.
Lutz will weitere Zukäufe tätigen. „Wir haben noch einiges an Akquisitionen in der Pipeline. Die Zukäufe werden das Unternehmen sehr viel größer machen“, so Lutz.
Bei der Akquisitionsstrategie achtet Lutz auf die Tradition von BayWa und setzt auf einen „sanften Konzernumbau“.
An der Börse wird das Unternehmen aktuell mit 1,10 Mrd. € bewertet. Lutz will 2012 einen Nettogewinn von 100 Mio. € erzielen, was im Hinblick auf die Halbjahreszahlen auch realistisch ist. Bei einem Jahresgewinn von 100 Mio. € entspricht das KGV 11.
Im Bereich zwischen 31 und 32 € liegt ein hartnäckiger Widerstand, der auch mit dem allgemeinem positiven Marktumfeld nicht geknackt werden konnte. Solange dies nicht der Fall ist, muss man hier nicht unbedingt dabei sein.
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