Schwere Ausrüstungsgüter für die Bergbauindustrie sind gefragt wie selten zuvor

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 29.08.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Unternehmen, die schweres Gerät herstellen, geht es trotz Nachfrageflaute auf dem europäischen und dem chinesischen Markt bemerkenswert gut. Die positiven Impulse kommen ohnehin kaum aus der Baubranche, sondern aus der Minenindustrie. Wegen hoher Rohstoffpreise lohnt es sich für Rohstoffunternehmen nämlich einen immer höheren Aufwand zu betreiben, um neue Vorkommen zu erschließen und auszubeuten. Das Geschäft mit normalen Baumaschinen hingegen verläuft schleppender als noch vor Monaten erwartet. Insbesondere die Nachfrage aus China ist deutlich zurückgegangen, was sich vor allem auf das Geschäft mit Baggern auswirkt. Das belastet vor allem den japanischen Hersteller Komatsu, der in dieser Region sehr stark ist.


• CATERPILLAR (850 598; 86,63 $), die in China eine Fertigungsstätte für Bagger haben, hat mit einer Produktionsdrosselung reagiert. Darüber hinaus exportiert man nun Bagger aus China in den Rest der Welt. Auf der anderen Seite profitiert Caterpillar aber davon, dass sich auf dem US-Heimatmarkt für Baumaschinen eine Besserung abzeichnet, nachdem hier der Markt unter rezessiven Tendenzen gelitten hatte. Die Caterpillar-Führung zeigt sich regelrecht optimistisch. Sie erwartet, dass in diesem Jahr in den USA 750.000 neue Wohnbauten in Angriff genommen werden. Kommt es tatsächlich so, entspräche das einem seit 2008 nicht mehr erreichten Wert.


Aber auch für schweres Minengerät ist Caterpillar optimistisch. Die Sparte „Resource Industries“ hat im Konzern zuletzt für rund ein Drittel des Umsatzes und 54 % des operativen Gewinns gesorgt. Die Langfristperspektive dieser Sparte ist laut CEO Oberhelman sehr erfreulich. Für den Gesamtkonzern erwarten Analysten für dieses und nächstes Jahr einen Umsatz- und Ergebnisanstieg im Bereich von 10 bis 30 %. Die Aktie ist mit einem KGV von 8,5 per 2013 günstig bewertet und hat über die letzten Jahre relative Stärke zum breiten Markt gezeigt.


Fazit: Konservative, langfristig ausgerichtete Anleger kommen an Caterpillar nicht vorbei!


• ATLAS COPCO (858 209; 18,28 €) ist ein kleiner aber feiner Branchenvertreter aus Schweden. Das Unternehmen erzielt über 98 % seiner Umsätze außerhalb Schwedens und ist vor allem in Nord- und Südamerika, Asien und Afrika aktiv. Diese geografi sche Aufstellung ist die Ursache dafür, dass Atlas Copco von der Nachfrageschwäche aus einigen Ländern Europas und Asiens kaum betroffen ist. Das spiegelt sich auch in den jüngsten Zahlen wider: Mit einer stabilen operativen Marge von 21,4 % im 2. Quartal ist Atlas Copco in der Branche mit Abstand am profitabelsten. Aber auch langfristig haben die Schweden eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie erfolgreich sie sind: Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte der Gewinn je Aktie verfünffacht werden. Das wurde nur noch von Caterpillar übertrumpft, die im selben Zeitraum ihren Gewinn versiebenfacht hat. Die Aktie von Atlas Copco hat über die vergangenen zehn Jahre aber eine noch beeindruckendere relative Stärke zum Gesamtmarkt gezeigt als Caterpillar.
 

So viel Qualität hat ihren Preis. Mit einem KGV von 12 ist die Aktie innerhalb der Branche zwar am teuersten, damit aber generell immer noch moderat bewertet. Für etwas risikofreudigere Anleger eine gute Alternative zu Caterpillar.
 

• SANDVIK (865 956; 10,94 €) ist ebenfalls ein schwedischer Anbieter von schwerem Gerät. Was den Umsatz angeht, ist Sandvik noch einen Tick größer als Atlas Copco. Auch die jüngste Gewinnentwicklung kann sich sehen lassen: Das Betriebsergebnis ist im 2. Quartal um 134 % auf 222 Mio. sKr gestiegen. Diese Gewinnsteigerung geht auch und vor allem auf einem im September 2011 lancierten Strategieplan zurück. Mit einer operativen Marge von zuletzt 16,2 % fällt Sandvik aber immer noch hinter Atlas Copco und Caterpillar zurück.


• Die japanische KOMATSU (854 658; 16,65 €) hatte es in den letzten Monaten schwer. Neben den Problemen in China machte dem Unternehmen vor allem auch der feste Yen zu schaffen. Entsprechend schwach hat sich die Aktie entwickelt: Seit dem im Februar markierten Jahreshoch hat der Kurs um 27 % nachgegeben. Damit ist bereits eine Menge Negatives in der Aktie eingepreist. Fazit: Risikofreudige Anleger mit starken Nerven können auf einen Turn-around spekulieren.

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