Rekord-Geldflutung und Rekord-Bewertungstiefs bilden eine explosive Mischung

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 01.02.2012
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Aktionärsbrief

Nennenswerte Korrekturen nach dem kräftigen Kursanstieg an den Aktienmärkten bleiben aus. Die Märkte wollen weiter nach oben. Das 17. Gipfeltreffen innerhalb der letzten 24 Monate wird von den Märkten kaum mehr wahrgenommen. Investorenlegende Jim Rogers bezeichnet diese Treffen als Affentheater. Inzwischen zeichnet sich ab:


 

Der neue EZB-Tender wird alles in den Schatten stellen. Ging man zunächst davon aus, dass der neue Drei-JahresTender um 400 Mrd. € liegen könnte (s. letzte Ausgabe), werden inzwischen Beträge von 1 bis 1,5 Bio. € herumgereicht. Diese Summen sprengen sicherlich die normale menschliche Vorstellungskraft und hinterlassen ein mulmiges Gefühl, besonders was die Ausweitung der Bilanzsummen bei den Notenbanken betrifft. Die Amerikaner stehen dem aber kaum nach.

Die Fed garantiert billiges Geld bis 2014. Die Fed wird ihre Nullzinspolitik für weitere rund drei Jahre beibehalten und damit deutlich länger, als an den Finanzmärkten erwartet. Zinserhöhungen in den nächsten drei Jahren sind damit vom Tisch. Auch weitere Anleihenkäufe sind denkbar, sollte die Erholung der Konjunktur zu lange dauern bzw. wieder ins Stottern geraten.

Wohin fließen diese Gelder? Der Großteil geht in die Anleihenmärkte. Es geht um die Refinanzierung der angeschlagenen Schuldenstaaten sowie der Banken. Mit abnehmender Risikoaversion dürfte ein Teil davon aber auch den Weg in die Aktienmärkte finden. Fundamental lässt sich das heute mehr denn je rechtfertigen.

Bei US-Aktienbewertungen sehen wir die längste Talfahrt seit 1973. Seit dem Jahr 2000 hat der S&P 500 um 14 % nachgegeben, ungeachtet immer neuer Rekordgewinne, ungeachtet der letzten 10 Quartale, in denen die US-Wirtschaft permanent gewachsen ist und letztlich ungeachtet des Versprechens der Fed, die Zinsen in den nächsten drei Jahren nahe Null zu belassen. Der S&P 500 wird heute mit einem KGV von 13,7 für die vergangenen 12 Monate gehandelt. Der Durchschnitt seit 1954 liegt bei 16,4. Das entspräche einem S&P 500 von 1.718 Punkten rund 30 % höher als heute.

Der DAX überzeugt vor allem durch Substanz. Die Bewertung mit dem 1,2-fachen Buchwert bedeutet gemessen an der Substanz, eine der niedrigsten Bewertungen für deutsche Aktien weltweit. In der Vergangenheit fand der DAX stets seinen Boden, wenn die Bewertungen dem Eigenkapitalniveau entsprachen. Das war 1987, 2003 und 2009 der Fall. Dem folgte stets eine mehrjährige Rally. Im Sommer 2011 wurde das Buchwertniveau im DAX ebenfalls tangiert.

Fazit: Die Schuldenkrise wird mehr und mehr als Grundrauschen wahrgenommen.

Die Märkte finden sich mit der Situation ab und werden mit abnehmender Risikoaversion und der nötigen Liquidität fundamental unterlegte Investmentchancen aufgreifen. 

 

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