PSI: DER PROFITEUR NEUER ENERGIEINFRASTRUKTUREN

Veröffentlicht am 03.11.2010

Der Ausbau der erneuerbaren Energien mit einer bereits installierten Anlagenleistung von etwa 15.000 MW über Fotovoltaik und etwa 24.000 MW über Windkraft kann bereits heute nicht nur die deutschen, sondern auch die internationalen Übertragungs- und Verteilernetze überlasten.


Um weiterhin Versorgungssicherheit zu garantieren, müssen nicht nur die Stromnetze modernisiert, sondern auch die Netzleitstellen auf die neuen dezentralen und volatilen Einspeisungen angepasst werden. Die Berliner PSI AG gehört hier zu den absoluten Profiteuren. Denn die Erneuerung der Energieinfrastrukturen ist in vollem Gange. Erneuerbare Energien bringen eine Menge Probleme für traditionelle Netze mit. Durch die Medien geht das Thema auch unter dem Begriff Smart-Grids. PSIs Softwareprodukte sind gedacht für komplette Lösungen für das Energiemanagement (Elektrizität, Gas, Öl, Wasser, Wärme), unternehmensübergreifendes Produktionsmanagement (Stahl, Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Logistik) sowie Infrastrukturmanagement für Telekommunikation, Verkehr und Sicherheit. Der Newsflow, was neue Projekte anbelangt, war dieses Jahr enorm. Erst in dieser Woche meldete PSI, dass es vom Gazprom-Tochterunternehmen OJSC »Gazavtomatika« mit der Lieferung der Software für das Leitsystem der Kompressorstation Baidaratskaya beauftragt wurde. Dieser strategisch bedeutende Auftrag soll den Auftakt für weitere geplante Leitsysteme im Rahmen der Bovanenko- Uchta-Gaspipeline sowie der Nordeuropäischen Gastransportmagistrale der Gazprom liefern. In dem Deal-Newsflow liegt die Zukunftsfantasie. »Unsere Projektlaufzeiten liegen bei typischerweise zwei Jahren«, bestätigt Dr. Harald Schrimpf, Vorstand von PSI, gegenüber Outperformer.de. Das heißt für Sie als Anleger: Die 2010er Zahlen werden gut – aber die 2011er und 2012er Zahlen werden richtig gut. PSI steigerte in den ersten neun Monaten 2010 das EBITDA um 24% auf 8,5 (i.V. 6,8) Mio. EUR. Das EBIT konnte um 17% auf 5,4 Mio. EUR ansteigen. Das Konzernnachsteuerergebnis lag zwar mit 3,6 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahreswert; hier gab es aber einen temporären Effekt durch höhere latente Steuern, der nächstes Jahr bei der Endabrechnung wieder positiv zu Buche schlägt. Der Konzernumsatz kletterte um 13% auf 113,5 Mio. EUR. Für dieses Jahr erwarten die Analysten von Montega 160,2 Mio. EUR Umsatz und ein EBIT von 9,9 Mio. EUR. Erwarten Sie hier keine positiven Überraschungen wegen der langen Vorlaufzeiten der neuen Projekte und der Vorabinvestitionen. 2010er EBIT könnte sogar unter den Analystenschätzungen liegen. Dafür soll’s beim Gewinn in 2011 richtig zur Sache gehen. Während der Umsatz noch nicht mal um 10% auf 174,6 Mio. EUR klettern soll, wird beim EBIT eine regelrechte Explosion auf 17,7 Mio. EUR erwartet. 2012 prognostiziert Montega einen etwas moderateren Anstieg auf 22,8 Mio. EUR, was einem KGV von rund 12,5 entspricht. Wie wir aus Berlin hören, sind noch im laufenden Q4 etliche Projekte in der Endphase. Der positive Newsflow dürfte also anhalten. Wir kalkulieren auch mit weiteren Fortschrittsmeldungen aus der Golf-Region. Einige Staaten dort wollen carbonfreie Städte haben – und dieser Trend spielt PSI regelrecht in die Hände. Denn immer wenn in einem Stromnetz die Quote der erneuerbaren Energien Richtung 10% bis 15% geht, dann ist man mit konventionellen Leitsystemen am Ende. Dann kommt eben PSI ins Spiel. (eh)

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