Obamas Gratwanderung der Umweltpolitik

Veröffentlicht von
Stephan Heibel
am
10.12.2009
Dubai ist noch nicht aus dem Gröbsten raus und Griechenland wurde von der EU angemahnt, die Stabilitätskriterien einzuhalten. Das Rating des Landes Spanien wurde von einer Ratingagentur gesenkt und China weigert sich, von der Politik des schwachen Yuan abzurücken. Ich finde, die Meldungen von den Währungsmärkten sind recht besorgniserregend, oder?
Pauschalisiert kann man sagen, dass der aufgeblasene Finanzsektor dadurch gerettet wurde, dass der öffentliche Sektor sowie die Notenbanken die drohende Implosion durch das Hineinpumpen liquider Mittel gerettet haben ... doch nun sind die Schuldenberge der öffentlichen Haushalte sowie vieler Notenbanken aufgeblasen. Die Blase wurde vom Immobilienmarkt über den Finanzsektor in die Staatssäckel umgeleitet. Und der Staatssäckel gehört: uns allen.
Sie kennen mich: Ich bin weiß Gott kein Pessimist und schon gar kein Weltuntergangsprophet, doch ich möchte Sie dennoch erneut darauf aufmerksam machen, dass wir die Finanzkrise nicht überstanden sondern lediglich in großmütigere Hände verlagert haben. Einen baldigen Kollaps befürchte ich nicht, dazu sind zu viele Konjunkturprogramme am Laufen und dazu gibt es zu viele positive Meldungen von der Unternehmens- und Konjunkturfront. Doch ich werde in den nächsten Jahren ein Auge auf die Währungsmärkte haben, denn wenn dieser Aufschwung endet, dann vermutlich mit Problemen seitens der Währungsmärkte. Und bislang ist noch jeder Aufschwung irgendwann zu Ende gegangen.
Vorerst jedoch prasseln überwiegend positive Meldungen auf uns ein. Der Einzelhandel meldet gute Umsätze, die Zwangsversteigerungen in den USA gehen weiter zurück und die Arbeitsmarktdaten der USA überraschen Woche für Woche positiv. Fast jedes Technologieunternehmen hat inzwischen gute Zahlen vermeldet, Texas Instruments hat sogar seine Prognose für 2010 angehoben.
Der Ölpreis ist diese Woche um 8,3% eingebrochen. Ist dies ein Zeichen für ein nachlassendes weltweites Konjunkturwachstum? Oder war der Ölpreis zu stark angestiegen und ist der Rückgang in Folge dessen als gesunde Konsolidierung zu sehen? Ich denke letzteres trifft zu.
Noch immer befindet sich der Ölpreis zu einem großen Teil in Abhängigkeit von Spekulanten, die niemals an die Lieferung des Öls denken, mit dem sie handeln. Stark gehebelt spekulieren diese Marktteilnehmer auf die Preisentwicklung des Öls, ohne einen eigenen Bedarf zu haben.
Ich verstehe, dass sich diese Wetten auf die Ölpreisentwicklung grundlegend von Wetten im Lotteriegeschäft unterscheiden: Das Ergebnis, auf das gewettet wird, ist beim Lotteriegeschäft ein absoluter Zufall, bei der Ölpreisspekulation ist das Ergebnis eine volkswirtschaftliche Entwicklung, die der eine besser und der andere schlechter abschätzen kann. Doch der unangenehme Nebeneffekt dieser Ölpreiswetten ist, dass sie selbst die Ölpreisentwicklung, also das Ergebnis, beeinflussen.
Das ist, wie wenn Sie am Roulette Tisch mit allen anderen Spielern beschließen, dass als nächstes Rot kommen soll ... und sodann kommt genau das Ergebnis, auf das die meisten gesetzt haben.
Und so kommt es zu manch irrer Schlussfolgerung aus der Ölpreisentwicklung: Solange der Ölpreis steigt, sehen die Marktteilnehmer dies als eine Bestätigung des weltweiten konjunkturellen Aufschwungs und die Aktienkurse steigen. Auch die Aktienkurse der Unternehmen, die überwiegend Öl einsetzen, um Produkte herzustellen, steigen. Schauen Sie sich beispielsweise mal die Kurse der Chemie-Unternehmen an. Dabei steigen deren Kosten für Einsatzstoffe, was wiederum den Gewinn schmälert. Doch davon will man an der Börse derzeit nichts wissen.
Im Umkehrschluss lastet ein fallender Ölpreis auf den Nerven der Anleger: Sollte dies ein Zeichen dafür sein, dass der weltweite Aufschwung doch auf tönernen Füßen steht? Dabei ist ein rückläufiger Ölpreis so etwas wie eine Steuererleichterung: Alles wird günstiger, selbst das Einkaufen von Weihnachtsgeschenken, wenn Sie mit dem Auto in die Stadt fahren.
In meinen Augen sind die Finanzmärkte noch lange nicht gesund. Nicht nur die Währungsmärkte, sondern auch der Ölmarkt ist noch nicht so, wie er sein sollte. Aber ich wiederhole auch nochmals, dass ich dennoch kurzfristig keine Probleme sehe. Die Konjunkturprogramme und das niedrige Zinsniveau sind geeignet, die Rallye noch eine Weile am Laufen zu halten.
Aber eines funktioniert schon: Die eingangs aufgelisteten positiven Meldungen, die guten US-Arbeitsmarktdaten insbesondere sowie die guten Einzelhandelsumsätze, geben der US-Notenbank den Rückhalt, in absehbarer Zeit zu einer festeren Geldpolitik zurückzukehren. Und das wirkt sich stabilisierend für den US-Dollar aus. Dieser hat in den vergangenen zwei Wochen eine Kehrtwende vollzogen und zeigt gegenüber dem Euro erst einmal eine Gegenreaktion. Diese dürfte noch ein paar Wochen anhalten.
Sie kennen mich: Ich bin weiß Gott kein Pessimist und schon gar kein Weltuntergangsprophet, doch ich möchte Sie dennoch erneut darauf aufmerksam machen, dass wir die Finanzkrise nicht überstanden sondern lediglich in großmütigere Hände verlagert haben. Einen baldigen Kollaps befürchte ich nicht, dazu sind zu viele Konjunkturprogramme am Laufen und dazu gibt es zu viele positive Meldungen von der Unternehmens- und Konjunkturfront. Doch ich werde in den nächsten Jahren ein Auge auf die Währungsmärkte haben, denn wenn dieser Aufschwung endet, dann vermutlich mit Problemen seitens der Währungsmärkte. Und bislang ist noch jeder Aufschwung irgendwann zu Ende gegangen.
Vorerst jedoch prasseln überwiegend positive Meldungen auf uns ein. Der Einzelhandel meldet gute Umsätze, die Zwangsversteigerungen in den USA gehen weiter zurück und die Arbeitsmarktdaten der USA überraschen Woche für Woche positiv. Fast jedes Technologieunternehmen hat inzwischen gute Zahlen vermeldet, Texas Instruments hat sogar seine Prognose für 2010 angehoben.
Der Ölpreis ist diese Woche um 8,3% eingebrochen. Ist dies ein Zeichen für ein nachlassendes weltweites Konjunkturwachstum? Oder war der Ölpreis zu stark angestiegen und ist der Rückgang in Folge dessen als gesunde Konsolidierung zu sehen? Ich denke letzteres trifft zu.
Noch immer befindet sich der Ölpreis zu einem großen Teil in Abhängigkeit von Spekulanten, die niemals an die Lieferung des Öls denken, mit dem sie handeln. Stark gehebelt spekulieren diese Marktteilnehmer auf die Preisentwicklung des Öls, ohne einen eigenen Bedarf zu haben.
Ich verstehe, dass sich diese Wetten auf die Ölpreisentwicklung grundlegend von Wetten im Lotteriegeschäft unterscheiden: Das Ergebnis, auf das gewettet wird, ist beim Lotteriegeschäft ein absoluter Zufall, bei der Ölpreisspekulation ist das Ergebnis eine volkswirtschaftliche Entwicklung, die der eine besser und der andere schlechter abschätzen kann. Doch der unangenehme Nebeneffekt dieser Ölpreiswetten ist, dass sie selbst die Ölpreisentwicklung, also das Ergebnis, beeinflussen.
Das ist, wie wenn Sie am Roulette Tisch mit allen anderen Spielern beschließen, dass als nächstes Rot kommen soll ... und sodann kommt genau das Ergebnis, auf das die meisten gesetzt haben.
Und so kommt es zu manch irrer Schlussfolgerung aus der Ölpreisentwicklung: Solange der Ölpreis steigt, sehen die Marktteilnehmer dies als eine Bestätigung des weltweiten konjunkturellen Aufschwungs und die Aktienkurse steigen. Auch die Aktienkurse der Unternehmen, die überwiegend Öl einsetzen, um Produkte herzustellen, steigen. Schauen Sie sich beispielsweise mal die Kurse der Chemie-Unternehmen an. Dabei steigen deren Kosten für Einsatzstoffe, was wiederum den Gewinn schmälert. Doch davon will man an der Börse derzeit nichts wissen.
Im Umkehrschluss lastet ein fallender Ölpreis auf den Nerven der Anleger: Sollte dies ein Zeichen dafür sein, dass der weltweite Aufschwung doch auf tönernen Füßen steht? Dabei ist ein rückläufiger Ölpreis so etwas wie eine Steuererleichterung: Alles wird günstiger, selbst das Einkaufen von Weihnachtsgeschenken, wenn Sie mit dem Auto in die Stadt fahren.
In meinen Augen sind die Finanzmärkte noch lange nicht gesund. Nicht nur die Währungsmärkte, sondern auch der Ölmarkt ist noch nicht so, wie er sein sollte. Aber ich wiederhole auch nochmals, dass ich dennoch kurzfristig keine Probleme sehe. Die Konjunkturprogramme und das niedrige Zinsniveau sind geeignet, die Rallye noch eine Weile am Laufen zu halten.
Aber eines funktioniert schon: Die eingangs aufgelisteten positiven Meldungen, die guten US-Arbeitsmarktdaten insbesondere sowie die guten Einzelhandelsumsätze, geben der US-Notenbank den Rückhalt, in absehbarer Zeit zu einer festeren Geldpolitik zurückzukehren. Und das wirkt sich stabilisierend für den US-Dollar aus. Dieser hat in den vergangenen zwei Wochen eine Kehrtwende vollzogen und zeigt gegenüber dem Euro erst einmal eine Gegenreaktion. Diese dürfte noch ein paar Wochen anhalten.