Mittel- bis langfristig werden Sie mit indischen Aktien viel Geld verdienen
Mit einem Kursplus von 30 % war der BSE Sensex Index im Jahr 2014 der Top-Performer unter den 10 größten Indizes der Welt. Selten hat sich die konjunkturelle Lage eines Landes so schnell und grundlegend verbessert wie in Indien. Mitte 2013 stand die drittgrößte asiatische Volkswirtschaft noch am Rande einer Zahlungsbilanzkrise und damit eines Kollapses des Wirtschaftswachstums. Jetzt weisen immer mehr makroökonomische Eckdaten auf einen langjährigen zyklischen Aufschwung hin. Dies folgt dem überwältigenden Sieg der Bharatiya-Janata-Partei des als wirtschaftsfreundlich geltenden Narendra Modi in den Parlamentswahlen vom Mai letzten Jahres. Die Umsetzung der Reformagenda befi ndet sich zwar noch in der Anfangsphase, doch hat sich die Investitionstätigkeit bereits deutlich belebt.
Um der Wirtschaft neuen Schwung zu verleihen, lockt die neue Regierung mehr Investoren aus dem Ausland ins Land. Im Sommer letzten Jahres beschloss das Kabinett, die Obergrenze für entsprechende Direktinvestitionen in der Rüstungsbranche auf 49 % von 26 % zu erhöhen. Bei der Eisenbahn-Infrastruktur entfällt die Begrenzung ganz. Angeschoben wurde zudem der Abbau von Subventionen wie etwa für Diesel, um das Haushaltsdefizit zu reduzieren. In diesem Jahr hat die indische Regierung die Unternehmenssteuern gesenkt und eine Erhöhung der Infrastruktur-Investitionen angekündigt, um die Konjunktur weiter zu beleben.
Das alles zeigt Wirkung. Nachdem das Wachstum 2013 unter 5 % gefallen ist und sich damit innerhalb weniger Jahre fast halbiert hat, sehen Volkswirte für 2015 eine Expansion des BIP um 6,2 %, für 2016 um 6,8 % und darüber hinaus Wachstumsraten bis zu 8 %. Die bevölkerungsmäßig zweitgrößte Nation der Welt könnte damit schon in einem Jahr China als asiatischen Wachstumsmeister ablösen. Wichtig auch: Die Inflation hat man im Griff. Zuletzt ist die Infl ation, die sich noch vor nicht allzu langer Zeit auf über 10 % belaufen hatte, auf 5 % gefallen. Damit wurde die Toleranzgrenze der indischen Notenbank von 6 % klar unterschritten. Folge: Der Leitzins wurde kürzlich von 7,75% auf 7,5 % gesenkt. Das war die zweite Zinssenkung in diesem Jahr.
Im Ergebnis stehen deutlich steigende Unternehmensgewinne. Markus Ackermann, Emerging-Markets-Experte bei HSBC Global Asset Management, rechnet damit, dass die Unternehmensgewinne 2015 um rund 14 % steigen. Nach der Rally ist der Sensex inzwischen mit einem KGV von rd. 16 bewertet. Damit überschreiten die Marktbewertungen langsam historische Durchschnittswerte. Das KGV für Aktien aus den Emerging Markets liegt derzeit hingegen bei lediglich 10,9. Die überdurchschnittliche Wachstumsdynamik rechtfertigt aber dieses Bewertungsniveau. Damit sollte auch der indische Aktienmarkt auf Sicht der nächsten Jahre der klare Favorit unter den Emerging Markets sein. Wichtig ist, dass Sie mit einem längeren Zeithorizont agieren.
Wie investiert man in Indien? Am besten geht das über entsprechende Fonds oder ETFs. Interessant ist aber auch der ein oder andere Einzelwert. Modi will dafür sorgen, dass Hunderte von Millionen Inder in den Genuss eines Girokontos kommen. Das Wachstumspotenzial ist enorm, verfügen heute doch weniger als 30 % der indischen Haushalte über Zugang zum offiziellen Finanzsektor. Folge: Das Volumen bei den Konsumentenkrediten dürfte in den nächsten Jahren rasant steigen. Bankaktien, wie die der ICICI Bank (WKN: 936 793; 9,24 €), bieten aber auch mittel- bis langfristig exzellente Perspektiven. Zuletzt haben die Werte nach einer starken Rally um rd. 20 % korrigiert. Versuchen Sie den Einstieg über ein Abstauberlimit bei 8,50 € für die ICICI Bank.
Die beste Möglichkeit, in Indien zu investieren, sind ETFs. Der mit Abstand größte und liquideste ETF ist der LYXOR UCITS ETF MSCI INDIA C-EUR (WKN: LYX 0BA; 15,67 €). Basis hierfür ist der MSCI India-Index. Was uns besonders gefällt ist, dass dieser ETF auch sparplanfähig ist. Wer z. B. für seine Kinder auf Sicht von 10 Jahren einen lukrativen Fondssparplan sucht, sollte diesen ETF in Betracht ziehen. Der ETF arbeitet thesaurierend und die Verwaltungsgebühr liegt bei moderaten 0,85 %.