Kraft Foods Inc. – Aufspaltung in zwei Unternehmensbereiche

M.G. Börsen-Service
Veröffentlicht von M.G. Börsen-Service am 31.08.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Cleverselect Investments

Der Lebensmittelkonzern Kraft Foods Inc. wird ab 01.10.2012 nach Börsenschluss aufgespaltet. Ab dem 02.10.2012 werden zwei Unternehmen an der Börse gehandelt. Ein Teil des Unternehmens wird als nordamerikanisches Lebensmittel-Geschäft mit dem Namen Kraft weitergeführt. Der andere Teil wird, unter dem Kunstnamen Mondelez Internati, als internationales Lebensmittel-Geschäft weiterlaufen. Dieser Sparte sind in erster Linie Snacks, Schokolade (Milka) und Kaugummi zuzuordnen.


In Deutschland und anderen Ländern steht künftig der Kunstname Mondelez samt neuem Logo auf den Verpackungen der Lebensmittel. Mondelez setzt sich zusammen aus „Monde” für „Welt” in Anlehnung ans Lateinische und „delez” in Anspielung auf das englische „delicious” (lecker).

Im zweiten Quartal konnte das Unternehmen nicht glänzen – der Umsatz sank um 4,30% auf 13,42 Mrd. $. Der Gewinn konnte um 5% auf 1,02 Mrd. $ gesteigert werden.
Die aktuelle Konzernchefin Irene Rosenfeld geht davon aus, dass die beiden neuen Firmenteile solo besser wachsen können – eine konkrete Begründung blieb aus.
Ob die Umbenennung den betriebenen Aufwand rechtfertigt oder nur die Menschen in den Einkaufsläden verwirren wird, bleibt abzuwarten.
An der Börse wird das Unternehmen mit 74 Mrd. $ bewertet. Der Jahresgewinn wird aller Wahrscheinlichkeit zwischen 4,70 und 5,10 Mrd. $ liegen. Daraus resultiert ein KGV zwischen 14,50 und 15,74, was für ein derartig riesiges Unternehmen nicht mehr billig ist. Neben dem Kursrisiko würde hier noch das Wechselkursrisiko hinzukommen, da die Kurse an der Heimatbörse in New York gemacht werden.

Fielmann AG – Absatz hoch Gewinn runter

Die Optikerkette Fielmann konnte im zweiten Quartal rund 100.000 mehr Brillen absetzen als im Vorjahreszeitraum, aber der Gewinn ging dennoch minimal zurück.
Im zweiten Quartal konnten insgesamt 1,80 Mio. Brillen abgesetzt werden. Der Umsatz konnte um 4% auf 280 Mio. € gesteigert werden.

Der Nettogewinn ging um 1 Mio. € auf 29,90 Mio. € zurück. Die Geschäftsführung macht für den Gewinnrückgang die Fixierung des Wechselkurses zwischen Franken und Euro durch die Schweizer Nationalbank verantwortlich – Fielmann betreibt in der Schweiz einige Filialen.
Für den weiteren Jahresverlauf ist Fielmann optimistisch. „Die ersten sechs Monate stimmen uns zuversichtlich“, so Günther Fielmann.
Fielman will das Filialnetz weiter ausbauen, die Geschäfte vergrößern und neben den konventionellen Brillen auch Sonnenbrillen, Gleitsichtbrillen, Kontaktlinsen und Hörgeräten vertreiben. Die Börse bewertet das Unternehmen mit aktuell 3,50 Mrd. €. Selbst, wenn wir optimistisch einen Jahresgewinn von 150 Mio. € unterstellen, errechnet sich ein KGV von 23,33, was nicht mehr günstig ist.
Die Aktie befindet sich seit knapp zwei Jahren in einer volatilen Seitwärtsrange. Im Bereich zwischen 60 und 62,50 € liegt ein solide Unterstützung. Prallt hier die Aktie ab, kann man eine Longposition aufbauen. Eine Absicherung per SL ist in diesem Bereich mit 7% oder 4 € relativ günstig.

Hamburger Hafen u. Logistik AG

Die Aktie der Hamburger Hafen u. Logistik AG kannte in den letzten Jahren nur eine Richtung – nämlich nach unten.
Inzwischen notiert die Aktie wieder auf einem interessanten Niveau.
Im zweiten Quartal 2012 sank der Umsatz um 27 Mio. auf 273 Mio. € . Aufgrund eines Tausch von Unternehmensbeteiligungen mit der deutschen Bahn AG lag der Gewinn mit 30,90 Mio. € 12% über dem Vorjahreswert.

Der Unternehmen bekommt den Konjunkturabschwung in China und Europa immer stärker zu spüren. Die Zahl der in Hamburg bewegten Container kletterte im ersten Halbjahr nur um 1,9 % auf 4,4 Mio. Am Jahresanfang lag der Zuwachs noch bei 5,2 %. Für das gesamte Jahr 2012 rechnet das Unternehmen mit einem Plus zwischen 1 bis 2 % - also praktisch ein Null-wachstum.
Herr Klaus Dieter Peters bestätigt den bereits im Juli reduzierten Ausblick. Demnach soll der Jahresumsatz bei 1,10 Mrd. € liegen. Das EBIT (Gewinn vor Steuern und Abschreibungen) zwischen 170 und 190 Mio. €.
Die Börse bewertet das Unternehmen aktuell mit 1,30 Mrd. €. Bei einem EBIT zwischen 170 und 190 Mio. € werden zwischen 90 und 120 Mio. € über bleiben. Daraus resultiert ein KGV zwischen 10,83 und 14,44.
Das Unternehmen ist sehr stark von der Konjunktur abhängig. Im Bereich von 16 € liegt eine solide Unterstützung, die auch auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise 2009 gehalten hatte, siehe zweiter Chart.

Bildet sich hier ein Boden aus, dann kann man mit engen SL eine Longposition aufbauen. Wir setzen das Unternehmen auf unsere Watchlist.

EON AG – Chile Kohlekraftwerk

Vor zwei Wochen haben wir hier die Aktie des Energiekonzern EON besprochen.
Das Unternehmen steht fundamental solide dar.
Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr um 23% auf 65,40 Mrd. €.
In den ersten sechs Monaten konnte EON den Gewinn um 230% auf 3,20 Mrd. € steigern. Das EBIT legte um 55% auf 6,70 Mrd. € zu.

Dieser enorme Gewinnsprung ist auf folgende Gründe zurückzuführen: Eon konnte nach schwierigen Verhandlungen mit Gazprom einen Preisnachlass durchsetzen. Alleine durch diese Einigung konnte EON 1,20 Mrd. € einsparen.
Als weitere Grund ist die Sonderbelastung wegen des Atomausstiegs i.H.v. 1,50 Mrd. € zu nennen. Sie erinnern sich: Eon musste 2011 die Atomkraftwerke Unterweser und Isar 1 abschalten, was Abschreibungen von 1,50 Mrd. € verursachte.
Eon-Chef Teyssen will auf Jahressicht ein EBIT zwischen 10,40 und 11 Mrd. € erzielen.
Der Nettogewinn soll zwischen 4,10 und 4,50 Mrd. € liegen.
Eon wird an der Börse mit 35,40 Mrd. € bewertet. Bei einem Nettogewinn zwischen 4,10 und 4,50 Mrd. € errechnet sich ein KGV zwischen 7,86 und 8,63, was einer fairen Bewertung entspricht.

In dieser Woche wurde bekannt, dass der geplante Bau des Kohlekraftwerk in Chile, der zusammen mit dem brasilianischen Partnerkonzern MPX realisiert werden sollte, vorerst nicht durchgeführt werden kann.
Das Oberste Gericht Chiles hat EON den Bau eines ca. 4,80 Mrd. $ teuren Kohlekraftwerksprojekt vorerst untersagt. Die Richter urteilten, das Projekt könne das von der Verfassung garantierte Recht auf ein Leben in einer Welt ohne Umweltverschmutzung verletzen. Die Unternehmen EON und MPX hätten unzureichende Angaben über die beiden Anlagen gemacht.
Das Gericht ordnete an eine neue Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen bzw. vorzulegen.
Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase, mit dem Bau wurde noch nicht begonnen – die Kosten halten sich also in Grenzen.
Die geplante Expansion in Südamerika ist Teil eines Wandlungsprozess, indem sich das Unternehmen seit mehreren Jahren befindet. Die Geschäftsleitung versucht neue Märkte zu erschließen. Südamerika ist für EON ein lukrativer Markt – der Strombedarf steigt in Südamerika und moderne Kraftwerke sind Mangelware.
Chile wird nicht das einzige Land in Südamerika sein, in welchem EON noch aktiv werden wird. Die Aktie befindet sich seit knapp einem Jahr in einer Seitwärtsrange zwischen 14 und 18,70 €, siehe erster Chart. Bricht die Aktie aus dieser Seitwärtsrange aus, dann liegt das mittelfristige Aufwärtspotenzial zwischen 28 und 30 €, siehe zweiter Chart.
Einen Ausbruch oder ein erfolgreicher Test der Unterstützung im Bereich von 14/15 Euro , werden wir für den Aufbau einer Longposition nutzen.
Das Unternehmen steht fundamental wieder gut da – kommt es zum Ausbruch, dann sieht es auch noch technisch sehr gut aus.
Eine Dividende von aktuell über 6% ist auch ein netter Beigeschmack.

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