Ist mit dem Ende des Sommers auch die Sommerkonsolidierung beendet?

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 31.08.2010
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Aktionärsbrief

Diese Frage wird in den nächsten 10 Tagen beantwortet. Die Rückkehr der Investoren aus den Sommerferien liefert die letzte Chance für eine positive Börsentendenz des Herbstes. Das Ergebnis ist nicht eindeutig, denn: Die nüchterne Analyse spricht für Aktien und gegen Anleihen.


Die Popularität der Anleihen in den letzten 3 Monaten steht in keinem Verhältnis zur Bonität der Emittenten. Die Staatsanleihen sind eindeutig zu teuer und die Zinsen viel zu niedrig. Parallel dazu: Die Bewertung der Aktienmärkte ist sehr günstig. Die KGVs liegen im Schnitt zwischen 9 und 10 bei gleichzeitig positiven Erwartungen für die nächsten Quartale. Die Dividendenrenditen sind zum Teil höher als die Kupons bei Anleihen und liefern einen zusätzlichen Anreiz, Aktien zu kaufen. Soweit die nüchterne Analyse. Dagegen steht: Die Investoren haben sich auf die Anleihentendenz voll eingeschossen. In einer Größe und einen Umfang, wie man es noch nie gesehen hat. Als reine Fluchtreaktion auf die Eurokrise im Frühjahr oder als Einschätzung für die Konjunktur ist diese Bewegung nicht zu werten. Es muss um mehr gehen. Fast sieht es so aus, als ob eine ganze Generation von Investoren sich aus der Aktie verabschiedet haben. Die letzte Ausrede liegt in den niedrigen Umsätzen der letzten Augustwochen. Durch niedrige Umsätze können Marktbewegungen stark verzerrt werden. Das wäre eine plausible Begründung, die aber dann in den nächsten Wochen durch steigende Umsätze nach Beendigung der Sommerpause entfällt. Die Gefahr für die Aktienmärkte liegt nicht in dauerhaft niedrigen Kursen für die schwachen Aktien-Kurse oder einer Baisse. Diese wird es nicht geben, wohl aber in uneinheitlichen sporadischen und fast willkürlichen Schwankungen, aus der sich kein eindeutiger Trend ableiten lässt. Die Börse wäre dann weder Fisch noch Fleisch. Die Folge wäre, dass man sich intensiver mit den einzelnen Unternehmen auseinandersetzt, um in der Performance voranzukommen. Das ist machbar, aber mühsam. Fazit: Die Märkte müssen sich entscheiden, ob sie im Herbst Aktien oder Anleihen präferieren. Die Logik spricht für Aktien, die Angst für Anleihen. Unsere Erwartungshaltung einer festen Aktientendenz hat sich bisher nicht bewahrheitet. Technisch ist zwar noch nichts kaputtgegangen, aber das Bild hat sich auch nicht verbessert. Eine neue Position aus Überzeugung zu beziehen, ohne dass dies vom Marktgeschehen bestätigt wird, ist zu riskant. Folglich bleiben wir neutral und üben uns in Geduld, bis die Märkte im September ihre Entscheidung fällen.
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