Hochdorf mit unspektakuläre Zahlen

Gestern Abend hat Hochdorf Zahlen vorgelegt. Dank der Übernahme der Uckermärker Milch konnte die Absatzmenge mehr als verdoppelt werden, der Gewinn blieb jedoch konstant. Durch einen kräftigen Preisrückgang sowie einen festen Schweizer Franken hat der Umsatz jedoch gelitten. Der Anstieg betrug nur 28,5% auf 499 Mio. EUR, die Erwartungen waren deutlich höher.
Die ordentliche Gewinnmarge zeigt, dass Hochdorf die negativen Wechselkurseffekte zu einem großen Teil durch Preiserhöhungen kompensieren kann. Die rückläufige Preisentwicklung auf dem Milchmarkt dürfte meines Erachtens vorübergehend sein.
Der Gewinnsprung wird für das Jahr 2017 erwartet. Dann wird die neu hinzugekommene Uckermarker Milch als Pulverbestandteil für Babynahrung auf dem Preisniveau des Schweizer Milchpulvers verkauft werden und entsprechend hohe Gewinnmargen ermöglichen. Auf Basis dieser Entwicklung wird von Analysten ein KGV 2017e von 10 erwartet.
Die Schweizer planen langfristig, haben eine solide Bilanz, die ab 2017 schuldenfrei sein könnte und planen gegebenenfalls eine Akquisition im Baby Care Bereich, um einen größeren Teil der Wertschöpfungskette abzudecken und insbesondere den margenstarken Endkundenbereich anzugehen. Vor diesem Hintergrund ist das aktuell schwache Ergebnis nicht weiter besorgniserregend, sondern bietet gegebenenfalls, sollte der Kurs unter die Räder kommen, eine Nachkaufgelegenheit. Bislang hält sich er Kurs jedoch gut.