GERRY WEBER: Konzern trotzt Konsumflaute
Veröffentlicht am
10.02.2009
Unbeeindruckt von der Wirtschaftsschwäche und der Zurückhaltung der Verbraucher hat GERRY WEBER im abgelaufenen Geschäftsjahr einmal mehr neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn erzielt. Der Modekonzern ist hervorragend positioniert und unverändert auf Expansionskurs. Der günstig bewertete SDAX-Titel verfügt auf mittlere Sicht über erhebliches Aufwärtspotenzial.
Eine Erfolgsstory
Das Modeunternehmen GERRY WEBER ist eine echte Erfolgsgeschichte. Im Jahr 1973 gründete der heutige Vorstandschef Gerhard Weber gemeinsam mit seinem Partner Udo Hardieck in seiner ostwestfälischen Heimatstadt Halle die Hatex KG für die Herstellung und den Vertrieb von Damenhosen. Anfang der 80er Jahre weitete das Unternehmen sein Spektrum auf die gesamte Bandbreite der Damenmode aus. 1986 entstand die Marke GERRY WEBER, nach dem Spitznamen des Vorstandschefs und Firmengründers Gerhard Weber. Zur Bekanntheit der Marke trug in der Anfangszeit auch Steffi Graf bei. Bereits 1986 schloss das Unternehmen einen Sponsoring-Vertrag mit der damals 17-jährigen Tennisspielerin, die anschließend zu einer beispiellosen Weltkarriere aufstieg und mit ihren Triumphen auch der GERRY WEBER-Mode zu großer Popularität verhalf. Auch heute noch ist GERRY WEBER im Sport-Sponsoring, insbesondere im Tennis, aktiv. So veranstaltet der Konzern in Halle jedes Jahr kurz vor Wimbledon die "GERRY WEBER Open", das einzige Rasen-Tennis-Turnier auf deutschem Boden.
Von Damenmode zum Lifestyle-Konzern
Nur drei Jahre, nachdem die Marke GERRY WEBER ins Leben gerufen worden war, ging der Konzern an die Börse. Die Entwicklung, die das Unternehmen seitdem genommen hat, ist beeindruckend. Gegenüber dem Jahr des Börsengangs wurde der Jahresumsatz mehr als verzehnfacht. Heute sind drei erfolgreiche Modemarken – neben GERRY WEBER noch die Marken Taifun und Samoon – unter dem Dach der GERRY WEBER Holding vereint. Vom reinen Anbieter von Damenmode hat sich GERRY WEBER zu einem echten Fashion- und Lifestyle-Konzern entwickelt. Neben Damenbekleidung vertreibt das Unternehmen unter der Marke GERRY WEBER heute auch Schmuck, Taschen, Uhren und Brillen sowie die Herrenkollektion GERRY WEBER Men.
Wachstum trotz Konsumflaute
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 (bis Ende Oktober) war für GERRY WEBER ein weiteres Rekordjahr. Nach vorläufigen Zahlen steigerte der Konzern den Umsatz um 12,4% auf rund 570 Mio. Euro. Gleichzeitig verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) überproportional um 21,3% auf etwa 62,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 10,2% auf rund 11%. Aufgrund der eigenen Angaben zufolge sehr guten Unternehmensentwicklung will das Unternehmen der Hauptversammlung am 3. Juni 2009 eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie vorschlagen. Dies wären 0,25 Euro je Aktie oder 50% mehr als im Vorjahr. Mit der deutlich höheren Ausschüttung wolle man die Aktionäre angemessen am Erfolg des Konzerns beteiligen, hieß es. Und auch künftig sollen bei der Ausschüttungspolitik die Interessen der Aktionäre adäquat berücksichtigt werden, betonte der Konzern in seiner jüngsten Mitteilung.
Striktes Kostenmanagement
Während die Konkurrenz unter der Konsumflaute leidet, ist GERRY WEBER also weiter auf Wachstumskurs. Firmenlenker Gerhard Weber skizzierte sein Erfolgsrezept so: "Durch striktes Kostenmanagement sind wir in der Lage, unsere Beschaffungspreise bei unverändert hoher Warenqualität kontinuierlich zu senken, so dass wir den Händlern nachweislich höhere Margen bieten können als die meisten unserer Wettbewerber." Ein wichtiger Faktor für das anhaltende Wachstum ist zudem die Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Länder in Fernost und in Osteuropa.
Weitere Expansion geplant
Zur weiteren Expansion trägt aber insbesondere auch die eigene Filialkette "HOUSES OF GERRY WEBER" bei. Neben den Shops, die in Einzelhandelsgeschäfte integriert sind – so genannte Shop-in-Shops –, betreibt der Konzern seit einiger Zeit mit großem Erfolg seine eigene Filialkette, in der ausschließlich Eigenmarken angeboten werden. Derzeit sind es bereits mehr als 250 eigene Läden, die teils in Eigenregie, teils im Franchiseverfahren betrieben werden. Im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 sollen – ebenso wie in den nächsten beiden Jahren – ungefähr 100 weitere Filialen hinzukommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Handel soll mit etwa 200 zusätzlichen Shop-in-Shops weiter intensiviert werden.
Rekordjagd geht weiter
Auch für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 peilt GERRY WEBER neue Rekorde an. So sollen die Erlöse abermals um rund 12% steigen und ungefähr 640 Mio. Euro erreichen. Die operative Gewinnmarge soll um einen weiteren Prozentpunkt auf etwa 12% klettern. Im Geschäftsjahr 2011/12 will der Konzern die Umsatzmilliarde knacken und operativ 150 Mio. Euro verdienen, also eine EBIT-Marge von 15% erzielen. Die derzeitige Wirtschaftsschwäche steht diesen hohen Zielen nicht im Weg. Dem Unternehmen zufolge wird die Expansion durch den Marktaustritt schwächerer Konkurrenten sogar erleichtert. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz zu vielen anderen Modeunternehmen, die sich vorwiegend auf die junge Zielgruppe konzentrieren, hat GERRY WEBER die "erwachsene, modebewusste Frau" im Blick.
Fazit
Trotz der hervorragenden Zukunftsperspektiven ging die Abwärtsbewegung an den Börsen auch an der Aktie von GERRY WEBER nicht spurlos vorüber. Aktuell notiert der Kurs ungefähr ein Drittel unter seinem Hoch vom August 2007, das bei 26,31 Euro gelegen hatte. Damit wird der Titel gerade einmal mit einem KGV von acht bewertet. Hinzu kommt eine stattliche Dividendenrendite von etwa 4%. Für das Unternehmen spricht auch die mit einer Eigenkapitalquote von rund 53% überaus solide Bilanz. Trotz der anhaltenden Unsicherheit an den Börsen könnte das Papier somit für langfristig orientierte Investoren interessant sein.
Das Modeunternehmen GERRY WEBER ist eine echte Erfolgsgeschichte. Im Jahr 1973 gründete der heutige Vorstandschef Gerhard Weber gemeinsam mit seinem Partner Udo Hardieck in seiner ostwestfälischen Heimatstadt Halle die Hatex KG für die Herstellung und den Vertrieb von Damenhosen. Anfang der 80er Jahre weitete das Unternehmen sein Spektrum auf die gesamte Bandbreite der Damenmode aus. 1986 entstand die Marke GERRY WEBER, nach dem Spitznamen des Vorstandschefs und Firmengründers Gerhard Weber. Zur Bekanntheit der Marke trug in der Anfangszeit auch Steffi Graf bei. Bereits 1986 schloss das Unternehmen einen Sponsoring-Vertrag mit der damals 17-jährigen Tennisspielerin, die anschließend zu einer beispiellosen Weltkarriere aufstieg und mit ihren Triumphen auch der GERRY WEBER-Mode zu großer Popularität verhalf. Auch heute noch ist GERRY WEBER im Sport-Sponsoring, insbesondere im Tennis, aktiv. So veranstaltet der Konzern in Halle jedes Jahr kurz vor Wimbledon die "GERRY WEBER Open", das einzige Rasen-Tennis-Turnier auf deutschem Boden.
Von Damenmode zum Lifestyle-Konzern
Nur drei Jahre, nachdem die Marke GERRY WEBER ins Leben gerufen worden war, ging der Konzern an die Börse. Die Entwicklung, die das Unternehmen seitdem genommen hat, ist beeindruckend. Gegenüber dem Jahr des Börsengangs wurde der Jahresumsatz mehr als verzehnfacht. Heute sind drei erfolgreiche Modemarken – neben GERRY WEBER noch die Marken Taifun und Samoon – unter dem Dach der GERRY WEBER Holding vereint. Vom reinen Anbieter von Damenmode hat sich GERRY WEBER zu einem echten Fashion- und Lifestyle-Konzern entwickelt. Neben Damenbekleidung vertreibt das Unternehmen unter der Marke GERRY WEBER heute auch Schmuck, Taschen, Uhren und Brillen sowie die Herrenkollektion GERRY WEBER Men.
Wachstum trotz Konsumflaute
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 (bis Ende Oktober) war für GERRY WEBER ein weiteres Rekordjahr. Nach vorläufigen Zahlen steigerte der Konzern den Umsatz um 12,4% auf rund 570 Mio. Euro. Gleichzeitig verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) überproportional um 21,3% auf etwa 62,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 10,2% auf rund 11%. Aufgrund der eigenen Angaben zufolge sehr guten Unternehmensentwicklung will das Unternehmen der Hauptversammlung am 3. Juni 2009 eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie vorschlagen. Dies wären 0,25 Euro je Aktie oder 50% mehr als im Vorjahr. Mit der deutlich höheren Ausschüttung wolle man die Aktionäre angemessen am Erfolg des Konzerns beteiligen, hieß es. Und auch künftig sollen bei der Ausschüttungspolitik die Interessen der Aktionäre adäquat berücksichtigt werden, betonte der Konzern in seiner jüngsten Mitteilung.
Striktes Kostenmanagement
Während die Konkurrenz unter der Konsumflaute leidet, ist GERRY WEBER also weiter auf Wachstumskurs. Firmenlenker Gerhard Weber skizzierte sein Erfolgsrezept so: "Durch striktes Kostenmanagement sind wir in der Lage, unsere Beschaffungspreise bei unverändert hoher Warenqualität kontinuierlich zu senken, so dass wir den Händlern nachweislich höhere Margen bieten können als die meisten unserer Wettbewerber." Ein wichtiger Faktor für das anhaltende Wachstum ist zudem die Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Länder in Fernost und in Osteuropa.
Weitere Expansion geplant
Zur weiteren Expansion trägt aber insbesondere auch die eigene Filialkette "HOUSES OF GERRY WEBER" bei. Neben den Shops, die in Einzelhandelsgeschäfte integriert sind – so genannte Shop-in-Shops –, betreibt der Konzern seit einiger Zeit mit großem Erfolg seine eigene Filialkette, in der ausschließlich Eigenmarken angeboten werden. Derzeit sind es bereits mehr als 250 eigene Läden, die teils in Eigenregie, teils im Franchiseverfahren betrieben werden. Im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 sollen – ebenso wie in den nächsten beiden Jahren – ungefähr 100 weitere Filialen hinzukommen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Handel soll mit etwa 200 zusätzlichen Shop-in-Shops weiter intensiviert werden.
Rekordjagd geht weiter
Auch für das laufende Geschäftsjahr 2008/2009 peilt GERRY WEBER neue Rekorde an. So sollen die Erlöse abermals um rund 12% steigen und ungefähr 640 Mio. Euro erreichen. Die operative Gewinnmarge soll um einen weiteren Prozentpunkt auf etwa 12% klettern. Im Geschäftsjahr 2011/12 will der Konzern die Umsatzmilliarde knacken und operativ 150 Mio. Euro verdienen, also eine EBIT-Marge von 15% erzielen. Die derzeitige Wirtschaftsschwäche steht diesen hohen Zielen nicht im Weg. Dem Unternehmen zufolge wird die Expansion durch den Marktaustritt schwächerer Konkurrenten sogar erleichtert. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz zu vielen anderen Modeunternehmen, die sich vorwiegend auf die junge Zielgruppe konzentrieren, hat GERRY WEBER die "erwachsene, modebewusste Frau" im Blick.
Fazit
Trotz der hervorragenden Zukunftsperspektiven ging die Abwärtsbewegung an den Börsen auch an der Aktie von GERRY WEBER nicht spurlos vorüber. Aktuell notiert der Kurs ungefähr ein Drittel unter seinem Hoch vom August 2007, das bei 26,31 Euro gelegen hatte. Damit wird der Titel gerade einmal mit einem KGV von acht bewertet. Hinzu kommt eine stattliche Dividendenrendite von etwa 4%. Für das Unternehmen spricht auch die mit einer Eigenkapitalquote von rund 53% überaus solide Bilanz. Trotz der anhaltenden Unsicherheit an den Börsen könnte das Papier somit für langfristig orientierte Investoren interessant sein.