General Electric: Mit einer Aktie in die ganze Wirtschaft investieren

Veröffentlicht am 07.07.2009

Mischkonzerne, vor Jahren noch die Top-Empfehlung von Analysten, werden heute eher gemieden. Eigentlich unverständlich. Denn ein klassischer Mischkonzern mit seinen Töchtern in unterschiedlichen Branchen bedeutet nach wie vor Sicherheit, wegen der Streuung über verschiedene Sektoren. Damit lässt sich eine einseitige Abhängigkeit vermeiden. In Europa wird in diesem Zusammenhang gerne die deutsche Siemens AG genannt. In den USA wiederum ist es General Electric, kurz GE genannt. Die Aktie könnte auf langfristige Sicht ein viel versprechendes Investment sein, auch wenn der Konzern derzeit ebenfalls zu kämpfen hat.


Teil der US-Wirtschaftsgeschichte

Die Konsolidierungstendenzen an der Leitbörse New York haben sich nun verfestigt. Aber warum nicht gerade jetzt antizyklisch investieren? Für Anleger, die jetzt auf Langfristigkeit setzen wollen, wäre der US-amerikanische Traditionskonzern General Electric eine Überlegung wert. GE ist ein breit diversifiziertes Technologie-, Medien- und Finanzdienstleistungsunternehmen. "Das Produkt- und Serviceportfolio reicht von Flugzeugtriebwerken und Energieerzeugung über Finanzdienstleistungen und medizinische Bildgebung bis hin zu Fernsehprogrammen und Hochleistungskunststoffen" beschreibt der Konzern sich selbst. Einfacher formuliert: GE ist ein Mischkonzern im eigentlichen Sinne und eines der größten Industrieunternehmen der Welt. Man beschäftigt mehr als 300.000 Mitarbeiter weltweit und ist dabei in mehr als 100 Ländern tätig. Das Unternehmen hat Tradition und bisher alle schlechten Zeiten, Börsencrashs und dergleichen überlebt. General Electric war bereits dabei, als im Jahre 1896 der Dow Jones gegründet wurde. Heute ist es das einzige Unternehmen, das von den damaligen Gründungsmitgliedern noch im Index enthalten ist.

Krise geht auch an GE nicht vorbei

Die aktuelle Wirtschaftskrise ist auch an GE nicht vorübergegangen. Allein im ersten Quartal verbuchte man ein Minus von 9% beim Umsatz und 35% beim Gewinn. Dennoch ist der Konzern eine Art Lebensinvestment. Er ist überall dabei, auch wenn man kaum weiß, in welchen Bereichen der tätig ist. Ein kleines Beispiel aus der Geschichte: Als Neil Armstrong den ersten legendären Schritt auf den Mond wagte, steuerte GE Plastics dessen Schuhsohlen bei. Ein schöner Marketing-Gag der Amerikaner. GE-Aktien zu halten ist kein Fehler. Die Veröffentlichung von GE-Quartalszahlen kann man als Indikator für die US-Wirtschaft nehmen – eben weil der Konzern eigentlich in allen Branchen tätig ist. Das bedeutet: Mit einem Engagement in GE ist man eigentlich als Anleger in vielen Industriesparten investiert, beispielsweise auch im Megatrend Energie. Der Konzernbereich Energieinfrastruktur ist derjenige, der sich seit vielen Quartalen weiterhin robust zeigt. Aufgrund des hohen Auftragsbestandes dürfte sich diese Tendenz auch in den nächsten Quartalen fortsetzen.

Satte Dividendenrendite

Auf dem aktuellen Kursniveau ist die GE-Aktie günstig. Zudem gibt es eine Reihe guter Argumente, sich eine kleine Position des US-Traditionskonzerns ins Depot zu legen. Mit einem KGV von knapp zwölf und einem KUV knapp unter eins ist die Aktie nicht zu teuer. Hinzu kommt ein viel wichtigeres Argument: die Dividendenrendite von über 10% auf das Gesamtjahr. Eine Zahl, die gerade in solchen Marktzeiten ein Gewicht hat. Und GE ist bedacht, seine Aktionäre bei Laune zu halten. Erst Mitte Juni hatte man mitgeteilt, trotz verschlechterter Umsatzerlöse und Ergebniszahlen in den letzten Quartalen die Ausschüttung beizubehalten. Für das erste Quartal 2009 wurden 0,10 US-Dollar je Aktie als Dividende ausgeschüttet. Der Nettogewinn lag bei 2,1 Mrd. Dollar bzw. 0,26 US-Dollar je Aktie. Die Liquidität des Konzerns ist gut – ferner betrug das durchschnittliche Gewinnwachstum der vergangenen zehn Jahre 6,4%, während der Umsatz um 6,2% zulegte. Insgesamt betrachtet könnte die Aktie auf dem aktuellen Niveau daher für langfristig orientierte Anleger interessant sein.

Derivate-Trading

Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert General Electric gibt es dazu auch eine große Auswahl an Hebelzertifikaten. Interessant ist beispielsweise der Mini Future-Optionsschein der BNP Paribas Emissions- und Handelsgesellschaft ( WKN: BN3AQ6 ). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit, liegt die Knockoutschwelle aktuell bei 8,37 US-Dollar. Der Hebel beträgt derzeit rund 3,5.

Anleger sollten sich generell über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Sie sollten verstehen, dass der Handel mit Derivaten unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.

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