Fitbit - Günstige Bewertung, dunkle Zukunft
Fitbit bleibt am Boden, die Aktie kann sich kaum erholen. Nicht einmal die Rallye dieser Woche konnte der Aktie Beine machen. Es deutet sich an, dass Anleger die Aktie aus Angst verkaufen, aber das niedrigere Kursniveau keine wirklich neuen Anleger begeistern kann.
Internationales Geschäft unter Beobachtung
CEO James Park gab kürzlich ein interview. Darin betonte er die Wachstumschancen im internationalen Geschäft, also außerhalb der USA, sowie im Gesundheitsbereich.
Das internationale Geschäft wurde in den vergangenen Quartalen aufgebaut. Daraus ergaben sich bereits deutliche Wachstumsimpulse, allein durch die Ausstattung aller Vertriebspartner mit einer entsprechenden Anzahl an Geräten stiegen die Absatzzahlen von Fitbit-Geräten stark an. Nun muss sich zeigen, ob Kunden die Geräte kaufen oder nicht, der Beweis steht noch aus.
Fitbit als Früherkennung von Krankheiten?
Der Gesundheitsbereich wurde bereits vor einem Jahr hochgespielt. Inzwischen wissen wir aber, dass derzeit noch keine verlässlichen medizinischen Daten erhoben werden können. Die Vision von dem Gesundheits-Tracker am Arm, der uns rechtzeitig vom Kardiologen schickt, ist noch in weiter Ferne. Es gibt zwar eine von Kooperationen, die solche Ziele verfolgen. Doch marktreif ist das noch lange nicht. Und bevor man mit solchen Argumenten die Menschen davon abhält, regelmäßig zum Doktor zu gehen, muss der Gesundheits-Tracker noch einen weiten Weg zurücklegen.
Gewinnmarge fällt gering aus
Zudem hat Fitbit in den vergangenen Wochen sein neues Alta-Armband über den fernsehsender HSN vermarktet (sowas wie QSC: 24 Stunden Verkaufsmarathon). 22.000 Stück sollen verkauft worden sein doch es ist bekannt, dass der Verkauf über HSN sehr teuer ist. Die Gewinnmarge bleibt bei HSN, gelangt also nicht zu Fitbit. So hat Fitbit gegebenenfalls 22.000 Alta-Geräte an potentielle Kunden verkauft, die über den normalen Vertriebsweg zu 50% Gewinnmarge geführt hätten, diesmal jedoch bleiben 0% für Fitbit übrig.
Der Verkauf über HSN ist in meinen Augen ein Weg, um die Absatzzahlen nochmals hochzujubeln. Damit wird darüber hinweg getäuscht, dass der Absatz offensichtlich doch hinter den Erwartungen zurück bleibt.
Die Entwicklungen gefallen mir also gar nicht.
Mit einem KGV 2017e von 9 bei 20% erwartetem Gewinnwachstum p.a. in den kommenden fünf Jahren ist die Aktie spottbillig. Es fällt mir daher schwer, die Aktie auf diesem Niveau zu verkaufen. doch wie vor zwei Monaten geschrieben würde ich einen Kursanstieg in den kommenden Wochen im Vorfeld der Anfang August zu veröffentlichen Q2-Zahlen nutzen, um die Position ein wenig auszudünnen.