Fitbit - GoPro beklagt Ladenhüter, keine Relevanz für Fitbit: Nachkaufen

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 29.10.2015
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Weihnachten steht vor der Tür und viele Anleger überlegen bereits, welches Produkt diesmal der Renner für den Weihnachtsbaum wird. Im vergangenen Jahr war es die GoPro ActionCam, die man sich auf's Skateboard oder an den Schutzhelm schraubt. Das war eine tollte Idee, doch nicht jeder Mensch ist begeisterter Action-Sportler.  So haben die gestern veröffentlichten Quartalszahlen von GoPro gezeigt, dass der Hype um die ActionCam ein Ende gefunden hat. 108% Gewinnwachstum blieben hinter den Erwartungen von 142% zurück, 43% Umsatzwachstum blieben hinter den erwarteten 75% Gewinnwachstum zurück. Okay, ich gebe zu, das sind Probleme auf hohem Niveau. Aber die Erwartungen waren in den vergangenen Quartalen immer weiter in den Himmel gewachsen, so dass diesmal eine harte Landung erfolgte.


Sinkende Zahlen zu Weihnachten?

Schlimmer noch war der Ausblick für das Weihnachtsquartal. Statt erwarteter 688 Mio. USD Umsatz hat GoPro nun nur noch 500-550 Mio. USD Umsatz in Aussicht gestellt. UNd statt eines Gewinns von 82 Cents je Aktie erwartet das Unternehmen nur 35-45 Cents je Aktie. 

Die Aktie stürzte gestern um 15% ab und zog andere Gadget-Produzenten wie unsere Fitbit (-3,9%) mit in den Abgrund. Doch Fitbit wird erst am Montag Quartalszahlen vorlegen. Ich halte die Probleme von GoPro für ... Probleme von GoPro und nicht für eine generell nachlassende Konsumentennachfrage nach Gadgets (Technik-Spielzeuge). Fitbit ist ein neues Spielzeug, das sogar auf den Megatrend "Gesundheitsvorsorge" aufspringt. Ich erwarte für Fitbit ein fulminantes Weihnachtsgeschäft, daher habe ich die Aktie als Tradingidee in unser Portfolio geholt. Apple ist noch nicht so weit mit seiner Apple Watch. Andere Wettbewerber wie Jawbone (zu einfach), MisFit (zu billig) oder auch Garmin (zu komplex) bieten in meinen Augen auch noch nicht das gewisse Etwas, das für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft erforderlich ist. 

Fitbit erwartet für das laufende Jahr eine Umsatzverdopplung. In den kommenden fünf Jahren erwarten Analysten ein durchschnittliches Wachstum von 30% bei Umsatz und Gewinn. Entsprechend ist das KGV 2016e von 38 in meinen Augen nicht zu hoch, wenn Fitbit die Erwartungen erfüllt oder gar noch übertreffen kann. 

Für Q3 rechnen Analysten mit einem Gewinn je Aktie von 8-12 Cents, durchschnittlich 10 Cents. der Umsatz wird zwischen 250 und 366 Mio. USD erwartet, durchschnittlich 350 Mio. USD. Für das Weihnachtsquartal kalkulieren Analysten mit 489-640 Mio. USD Umsatz, durchschnittlich 580 Mio. USD und einem Gewinn von 17-27 Cents je Aktie, durchschnittlich 20 Cents. 

Also: 10 Cents je Aktie bei 350 Mio. USD Umsatz müssen übertroffen werden, der Ausblick sollte dann über 20 Cents je Aktie bei 580 Mio. USD Umsatz liegen. 

Fitbit könnte überholen

Fitbit ist noch nicht lange an der Börse. Beim ersten Quartalsergebnis wurden die Erwartungen von 8 Cents Gewinn je Aktie mit 21 Cents deutlich übertroffen. Noch profitiert Fitbit überwiegend vom Wachstum innerhalb der USA, GoPro ist inzwischen deutlich internationaler aufgestellt und litt unter dem starken US-Dollar. Ich kann mir also gut vorstellen, dass Fitbit gute Zahlen und einen besseren Ausblick für das Weihnachtsgeschäft abliefert, als dies von GoPro erfolgte. 

Jawbone hat ehemalige Mitarbeiter, die zu Fitbit gewechselt sind, erfolgreich auf die rechtswidrige Mitnahme von Unterlagen verklagt. Nun fürchtet man, dass wichtige Patente bei Fitbit von Jawbone geklaut sein könnten, die Aktie kam daher in den vergangenen zwei Wochen kaum vom Fleck. Zudem lastet seit gestern das schwache GoPro-Ergebnis auf der Aktie. Ich gehe daher davon aus, dass Fitbit nicht einmal überragend gute Zahlen liefern muss, um dem Aktienkurs Beine zu machen. Eine Zielerfüllung oder leicht bessere Zahlen könnten schon reichen. 

Ich würde daher heute zu Kursen um 34 Euro unsere Position aufstocken. Es ist eine riskante Spekulation, denn niemand zwingt Sie, VOR den Quartalszahlen zuviel Risiko einzugehen. Doch als Tradingideen gehen wir mit kleinen Beträgen ab und an solche Risiken ein, wenn wir darin eine Gewinnchance von über 50% sehen. 

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