EMC: EDV für Firmen jederzeit, überall

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 23.08.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Günstig bewertet, überdurchschnittliche Wachstumsraten und strategisch heute schon sowie auch für die Zukunft bestens positioniert. Was will man mehr von einer Aktie bzw. einem Unternehmen? Hier passt alles zusammen, und die Aktie ist daher ein wichtiger Bestandteil des Portfolios meines Börsenbriefes Heibel-Ticker.


EDV FÜR FIRMEN, JEDERZEIT, ÜBERALL


Wie bringen eigentlich Unternehmen die eigene EDV auf den Stand der heutigen Zeit? Nun, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen die EDV von anderen betreiben oder sie basteln sich eine eigene Infrastruktur. Beim Outsourcing sind die Angebote von IBM weltweit führend. Beim Aufbau eigener Rechenzentren steht EMC mit Beratung, Software und Hardware zur Seite.

Dabei verfügt EMC über einige wichtige Bausteine: Ein großes Beraterteam, das in den Rechenzentren internationaler Unternehmen zu Hause ist. An Software bietet EMC die Logik für die Verwaltung großer Datenbanken, über RSA Security das führende Zugriffssicherungssystem und über VMware die führende Virtualisierungssoftware für die Administration von Serverlandschaften. In Sachen Hardware wechselte man kürzlich den Partner: Statt Dell wird nun Lenovo die Server liefern.

So hat Dell heute ein verheerend schlechtes Quartalsergebnis vermeldet, das erste ohne EMC als Partner. Der Umsatz mit Servern und Datenspeichern, bis vor kurzem Orte des Umsatzwachstums bei Dell, haben sich schwach entwickelt. Michael Dell will das Privatkundengeschäft durch das Firmenkundengeschäft ersetzen, doch offensichtlich geht das nicht so einfach wie geplant.

Gleichzeitig ist von Lenovo zu hören, dass sich der Server- und Speicherbereich überaus erfreulich entwickelt. Der Ausblick von Lenovo ist rosig, während Michael Dell die eigenen Prognosen kräftig kürzen musste. Hieran zeigt sich, wie mächtig die Position von EMC in den EDV-Abteilungen internationaler Unternehmen ist.
 

GESCHICKTE INVESTITIONEN IN DIE ZUKUNFT


Die Kooperation mit Lenovo hat für EMC gleich zweierlei Vorteile: Zum einen ist die Hardware der Chinesen günstiger als die von Dell. Und Hardware ist heute in der Server-Welt ein Allgemeingut, das sich kaum noch in der Qualität unterscheidet, der Preiswettbewerb ist dadurch härter geworden.

Zum anderen erhält EMC durch Lenovo Zutritt zum begehrten chinesischen Markt. Mag sein, dass das rückläufige Wirtschaftswachstum in China jüngst die Euphorie für das Land etwas getrübt hat, doch auch weiterhin sind dort Wachstumsraten zu erwarten, von denen die entwickelten Industrieländer nur träumen können. Ohne starke chinesische Partner kommt kein westliches Unternehmen auf den dortigen Markt. Mit Lenovo als Partner hat sich EMC so eine wichtige Tür geöffnet.
 

80% AM GRÖSSTEN KOSTENEINSPARER


Nur eine Datenbank und dennoch den Zugriff für verschiedenste Betriebssysteme ermöglichen? Früher brauchte man dazu je Betriebssystem einen eigenen Computer. Oder man musste den Rechner unter dem neuen Betriebssystem neu starten, um die dort installierte Software zu nutzen. VMware bietet Softwarelösungen, mit denen auf einem Rechner viele unterschiedliche Betriebssysteme laufen und administriert werden können. Sie können aus einer Excel-Tabelle in Windows ein Tabellenblatt ins Excel von Linux oder MacOS kopieren. Direkt über den Bildschirm mit Kopieren und Einfügen.

So ermöglichst es die VMware Virtualisierungssoftware der EDV-Abteilung, von nur einem Rechner aus viele Server zu adminsitrieren. Und die Server können jeweils mehrere Betriebssysteme laufen lassen, d.h. deren Hardware kann mehrfach genutzt werden.

Wichtig ist das insbesondere bei der effizienten Resourcenverwendung: Wenn Sie einen Hochleistungsserver benötigen, weil Sie einmal im Monat umfangreiche Auswertungen berechnen müssen, dann langweilt sich dieser Server 29 Tage im Monat. In dieser Zeit können die Hardware-Resourcen (Arbeitsspeicher, Prozessorleistung, ...) für andere Dienste zur Verfügung gestellt werden.

In großen Konzernen gibt es so viele „Spitzenbelastungen", dass ein dynamisches Verwalten der Resourcen unter'm Strich zu Einsparungen bei Hardwareinvestitionen in Millionenhöhe führt.

VMware, Anbieter der Virtualisierungssoftware vSphere, wächst im Umsatz mit 25% p.a., seit fünf Jahren und den Erwartungen zufolge auch in den nächsten fünf Jahren. Das Unternehmen wurde vor fünf Jahren aus dem EMC-Konzern ausgegliedert, gehört aber bis heute zu 80% noch immer EMC.
 

NACHHALTIGES WACHSTUM DURCH MEGATRENDS


Die Verfügbarkeit von Unternehmensdaten überall und jederzeit, zugriffssicher und auf jeder Plattform ist ein Megatrend, der noch Jahre anhalten wird. Egal an welchem Fleck der Welt und egal mit welchem Endgerät, vom PC über das Touchpad bis hin zum Smartphone, die aktuellen Unternehmensdaten müssen überall jederzeit abrufbar sein. Es ist ein Wettbewerbsnachteil, wenn man hier nicht mitzieht.

So konnte der Umsatz von EMC in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 22,5% p.a. anwachsen, für die nächsten fünf Jahre wird ein Wachstum von 15% p.a. erwartet. Wenn wir die Cloud und den Trend zu SSD-Festplatten einbeziehen (EMC hat gerade eine israelische SSD-Plattenfirma gekauft), dann erwarte ich, dass die 15% p.a. locker übertroffen werden.

15% Umsatzwachstum können meiner Faustregel zufolge mit einem KGV von bis zu 30 bewertet werden. Das KGV von EMC beträgt aktuell 21, auf Basis der Schätzungen für 2013 nur noch 13. Da besteht noch eine Menge Kurspotential.

Die Gewinnmarge ist mit 12,75% nicht besonders hoch. Der hohe Beratungsanteil hat hier seine Auswirkung. Der Anteil an Softwarelizenzen ist jedoch steigend, und so erwarte ich zusätzlich zum Umsatzwachstum ein überproportionales Gewinnwachstum in den nächsten Jahren.

21 Mrd. USD Jahresumsatz werden mit 55 Mrd. USD Marktkapitalisierung bewertet. 4 Mrd. USD Nettoliquidität sind eine stolze Kriegskasse für das Unternehmen mit der weitere strategische Akquisitionen vorgenommen werden können.
 

KURSBEWEGUNG: ANDERTHALB JAHRE SEITWÄRTSBEWEGUNG


Nach der Finanzkrise stieg die Aktie im Zeitraum 2009 bis 2011 von 7 auf 20 Euro an. Seither pendelt die Aktie zwischen 15 und 22,50 Euro, wobei die Wechselkursschwankungen hier stärkeren Einfluss haben als das Geschäft selbst. In US-Dollar gerechnet war die Kursschwankung nur halb so heftig.

In der EDV-Branche gelten Finanzinstitute als besonders investierfreudig, und somit lastete die doppelte Abhängigkeit von der Finanzbranche auf dem Aktienkurs. Zum einen fürchtete man die wegbrechenden Investitionen der Finanzbranche nach dem reihenweisen Kollaps von Banken und Brokern. Zum anderen sorgte die Kreditklemme dafür, dass auch andere Branchen ihre Investitionsvorhaben schwerer finanzieren konnten.

So brach der Kurs im Rahmen der Euro-Schuldenkrise erneut kräftig ein, zunächst von 20 auf 15 Euro als die Griechenland-Probleme bekannt wurden und sodann von 22,50 auf 19 Euro als in den vergangenen Monaten die hatre deutsche Linie den Euroraum zu zerbrechen drohte.

Seit Ende Juli erholt sich die Aktie im Rahmen der Draghi-Merkel-Rallye und stand Ende letzter Woche bei 22 Euro. Doch nun hat das schwache Ergebnis von Dell den Kurs zurückgeholt, und vermutlich wird ein schwaches Ergebnis am Donnerstag von Hewlett Packard die Aktie weiter unter Druck setzen.

Dabei sind die Probleme von Dell und Hewlett Packard überwiegend im Privatkundengeschäft zu finden. Und EMC ist im Firmenkundengeschäft zu Hause. Die Aktie von EMC wird also meines Erachtens zu Unrecht mit in den Keller gezogen.
 

FAZIT:


Die aktuelle Kursschwäche ist in meinen Augen eine Einstiegsgelegenheit. EMC ist bestens positioniert und hat bereits für die Zukunft die richtigen Investitionen getätigt. Der Megatrend im Bereich der Unternehmens-EDV bleibt weiter intakt und wird durch die zunehmende Internationalisierung sowie durch die Zersplitterung des Endgerätemarktes (Smartphones, Touchpads) noch viele Herausforderungen bieten, die das Wachstum auf absehbare Zeit sichern dürften.

Wir haben EMC in meinem Börsenbrief Heibel-Ticker zu durchschnittlich 16,20 Euro gekauft (bereits 2011). Doch wir werden die aktuelle Kursschwäche zum Nachkaufen nutzen. Insbesondere zum Ende des Sommers werden Technologiewerte in Portfolios geholt, da wie hier bei EMC häufig übersehen wird, welches Wachstum das Unternehmen aufweist. Und wenn im Herbst Anleger ihre Bewertungsmodelle von 2012er auf 2013er Zahlen umstellen, wird das günstige Kursniveau von EMC offensichtlich werden, der Kurs sollte dann meiner Erwartung nach anziehen.
 
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