Ebay Inc. – holt 9 Mrd. $ zurück

M.G. Börsen-Service
Veröffentlicht von M.G. Börsen-Service am 01.05.2014
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Cleverselect Investments

Das Online-Auktionshaus Ebay überraschte bei der Vorlage der Geschäftszahlen des abgelaufenen ersten Quartals mit einem Milliardenverlust.


Ebay konnte im ersten Quartal die Umsätze um 14% auf 4,30 Mrd. $ steigern. Operativ konnte auch der Gewinn gesteigert werden – das operative Ergebnis legte um 11% auf 899 Mio. $. Unterm Strich blieb aber ein Verlust von 2,30 Mrd. $.

Dieser enorme Verlust ist auf eine Steuerlast von 3 Mrd. $ zurückzuführen. Das Unternehmen hat insgesamt 12,90 Mrd. $ bei seinen ausländischen Tochtergesellschaften, die überwiegend in Steueroasen agieren (Irland), gebunkert.

Von den 12,90 Mrd. € hat Ebay 9 Mrd. $ zurückgeholt.

Wird das Geld zurück in die USA transferiert, entsteht eine Steuerschuld. Ebay begründet diesen Schritt damit, dass die „finanzielle Flexibilität“ auf dem Heimatmarkt sichergestellt sein muss.



Finanzvorstand Bob Swan deutete in einer Telefonkonferenz an, das zusätzliche Geld könnte in Akquisitionen auf dem Heimatmarkt fließen. Allerdings sagte er aber auch, dass Ebay nicht kurz davor stehe, eine größere Übernahme in Amerika zu verkünden. Dennoch stellt sich die Frage, warum Ebay seine Strategie änderte und eine Steuerlast von über 3 Mrd. $ auf sich nimmt.

Für eine Übernahme hätte Ebay auch, genau wie Apple, Anleihen emittieren können. Damit hätte Ebay nicht die Barvorräte im Ausland anzapfen müssen und damit Milliarden an Steuern gespart.

Würde Apple seine Barvorräte von aktuell 144 Mrd. $ zurückholen, dann müsste Apple rund 50 Mrd. $ an das amerikanische FA abführen, was nicht im Interesse der Aktionäre sein kann. Apple machte lieber Schulden bzw. emittierte Anleihen, um sein Aktienrückkaufprogramm zu finanzieren.

Die Ebay-Aktie gab nach der Publikation der Zahlen deutlich nach. Daran konnte auch nicht das angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,80 Mrd. $ helfen. Der Ausblick enttäuschte die Märkte. Ebay stellte für das laufende zweite Quartal nur einen Gewinn je Aktie von 0,68 bis 0,69 $ in Aussicht. Der Markt rechnete mit einem Gewinn von mindestens 0,70 $ je Aktie oder 888,30 Mio. $.



Die Börse bewertet das Unternehmen aktuell 69,40 Mrd. $. Nachdem Milliardenverlust im ersten Quartal, ist in diesem Jahr nur mit einem Gewinn von 400/500 Mio. $ zu rechnen. 2014 er KGV ist dementsprechend mit 138,80 extrem hoch.

Für 2015 ist mit einem Gewinn zwischen 3 und 3,50 Mrd. $ zu rechnen. Dies setzt aber voraus, dass Ebay weiterhin unehrlich den Löwenanteil der Gewinne weiter im Ausland versteuert. Eine totale Kehrtwende in der Steuerstrategie von Ebay gilt aber eher als unwahrscheinlich, da es nicht im Sinne der Aktionäre sein kann.

Bei einem Gewinn zwischen 3 und 3,50 Mrd. $ in 2015, liegt das KGV zwischen 19,82 und 23,13, was kein Schnäppchen mehr ist.

Die Ebay- Aktie ist inzwischen mehrmals im Bereich ihrer Allzeithochs gescheitert, siehe Chart. Auf diesem Niveau muss man nicht dabei sein.
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In diesem Artikel erwähnt:

US2786421030 EBA

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