Digital Health - dieser Markt wird sich in drei Jahren verzehnfachen

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 05.08.2015
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Aktionärsbrief

Elektronische Gesundheitslösungen werden zukünftig die Behandlung von Patienten verbessern und die Gesundheitssysteme modernisieren. Die demographischen Entwicklungen in den Industrieländern beschleunigen diesen Trend über die nächsten Dekaden. Viele Länder lancieren schon entsprechende Initiativen. Die EU-Kommission hat schon einen Aktionsplan für elektronische Gesundheitsdienstleistungen bis 2020 lanciert. In Deutschland soll dieses Jahr das „Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen“ verabschiedet werden. Es ist an der Zeit, sich als Anleger hier frühzeitig in diesem, kaum zyklischen Risiken unterliegenden Markt in Stellung zu bringen.


Digital Health (Digitale Gesundheit) steht für die Verschmelzung von medizinischem Wissen mit smarten IT-Lösungen. Gemäß dem Marktbeobachter BBC Research wird der Markt für Software und die dazugehörenden Verbindungsgeräte von heute 2,4 Mrd. $ bis 2018 auf 21,5 Mrd. $ zulegen. Auch darüber hinaus wird es zweistellige Wachstumsraten geben. Der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. So bieten nur 9 % der Krankenhäuser in der EU ihren Patienten Fernüberwachungsmöglichkeiten (Telemedizin) an. Das würde die Notwendigkeit stationärer Krankenhausaufenthalte verringern und Kosten sparen. Keine 10 % der Ärzte führen Online-Sprechstunden mit ihren Patienten durch und weniger als 16 % beraten sich im Internet mit anderen Fachspezialisten. Riesiges Potenzial versprechen auch Anwendungen, mit denen alle Bereiche von Gesundheit und Fitness abgedeckt werden. Über 100.000 Apps sind schon verfügbar. Fitnessarmbänder sind schon in aller Munde.

Auch das Thema Elektronische Patientendaten wird immer wichtiger. Die EU will, dass diese in allen Ländern der EU etabliert und innerhalb der Gemeinschaft abgerufen werden können. Jeder Arzt hat dann die Patientendaten sofort zur Verfügung, um die optimale Behandlung zu gewährleisten.

Für Sie entscheidend: Wie kann ich von diesem Trend profitieren? Viele Unternehmen tummeln sich in diesem Markt. Novartis kooperiert z. B. mit Google bei einer smarten Kontaktlinse. Apple baut medizinische Funktionen in ihre Smartwatch ein. Swisscom und die Schweizerische Post arbeiten an digitalen Patientendossiers. Siemens hat eine lernfähige Software entwickelt, die jedes Organ auf jedem digitalen medizinischen Bild identifi zieren und von seiner Umgebung trennen - der Fachausdruck heißt segmentieren - kann. Das alles klingt vielversprechend. Aber: Es handelt sich um große Konzerne, bei denen der Umsatzanteil dieser Bereiche eher unbedeutend ist. Deshalb müssen wir uns auf die „kleinen“ Marktführer fokussieren. Hier drei aussichtsreiche Kandidaten:

NEXUS (WKN: 522 090; 17,51 €) - beste Perspektiven. Den meisten unserer Leser ist dieser deutsche Qualitätswert bereits bekannt - befindet er sich doch in unserem Musterportfolio. Nexus ist auf innovative Softwarelösungen spezialisiert, die es den Kunden ermöglichen, mit nur wenigen Klicks eine spürbare Erleichterung in der Informationsbeschaffung oder der medizinischen Dokumentation zu erzielen. Die Informationen werden am Tablet oder Smartphone direkt beim Patienten bereitgestellt. Röntgenbilder, Laborwerte oder ganze Krankheitsgeschichten stehen mobil zur Verfügung. Eine nachträgliche Erfassung von Patientendaten am PC ist nicht mehr nötig. Der regionale Fokus liegt bislang auf Deutschland, die Schweiz und den Niederlanden. Wir rechnen mit der Expansion in weitere europäische Länder und mit weiterhin zweistelligen Wachstumsraten. Die Halbjahreszahlen am 18. August sollten sehr stark werden. Angesichts der exzellenten Perspektiven und der hervorragenden Bilanzqualität (60 % Eigenkapitalquote und 23 Mio. € Nettoliquidität) ist das KGV von 19 per 2016 nicht zu teuer. Langfristig agierende Anleger können immer noch zukaufen.

GERATHERM MEDICAL AG (WKN: 549 562; 11,50 €) mit Ritterschlag. Die kürzlich gemeldete Kooperation mit dem Pharmakonzern Pfi zer im Bereich der Schlaganfallprävention (Präventionsverfahren SRA) gilt als Ritterschlag. Angesiedelt ist der Bereich bei Geratherm in der 57,9-prozentigen Beteiligung an der Gesellschaft apoplex aus Pirmasens. Alle Prozesse des Verfahrens laufen in der „Cloud“, also Internet-basiert ab. Niedergelassene Ärzte übermitteln im Zuge der Primärprävention ortsunabhängig die anonymisierten einstündigen EKG-Daten ihrer Patienten an den SRA-Server am Standort Pirmasens. In der folgenden Analyse werden die Patienten mit einem Risiko für anfallartiges Vorhoffl immern identifiziert, auch wenn - und das ist der Vorteil von SRA - im Verlauf der Untersuchung keine Flimmerepisode aufgetreten war. Die Auswertung der Daten kommt online über das datengesicherte System zurück. Studien zeigen, dass SRA herkömmlichen Untersuchungsmethoden wie dem 24-stündigen Langzeit-EKG, aber auch dem kontinuierlichen EKG-Monitoring ohne automatisierte Analyse beim Nachweis von Vorhofflimmern signifikant überlegen ist. Das Unternehmen durchläuft derzeit eine Transformation vom Hersteller einfacher Gesundheitsprodukte wie Fieberthermometer hin zu einer diversifi zierten Medtechgesellschaft. Wir sehen zweistellige Wachstumsdynamik bei einem 2016er KGV von 19. Kaufenswert!

Der Highflyer aus den USA heißt OMNICELL (WKN: 632 313; 36,52 $). Omnicell entwickelt und vertreibt Software, mit der Pflegeheime und Krankenhäuser die Gabe von Medikamenten managen können – ein echter Wachstumsmarkt. Jetzt kamen die Zahlen zum zweiten Quartal. Die lagen unter den Erwartungen und sorgten für einen Rücksetzer. Der Umsatz stieg um 7,4 % auf 112,8 Mio. $. Analysten hatten mehr als 120 Mio. $ erwartet. Der Gewinn je Aktie stieg von 0,21 auf 0,24 $. Wir gehen davon aus, dass Omnicell wieder schnell zu zweistelligem Umsatzwachstum zurückfinden wird. Für die kleine Wachstumsdelle waren zeitliche Verzögerungen bei Softwareprojekten verantwortlich. Die Auftragspipeline ist aber randvoll. 2016 dürfte Omnicell bereits 1,60 $ je Aktie verdienen. KGV liegt damit bei 21 und angesichts der glänzenden Wachstumsperspektiven nicht zu teuer.
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