Die Politik hat wieder mal das Thema verfehlt

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 14.12.2011
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Aktionärsbrief

Eine Antwort auf die unmittelbare Entlastung der Krisensymptome innerhalb der Währungsunion blieb auch am Wochenende aus. Immer neue Gipfeltreffen enden nur in Verlautbarungen und Selbstlob. Auch der Druck der Ratingagenturen im Vorfeld des Gipfels wurde ignoriert. So lassen sich Kapitalmärkte kaum stabilisieren. Daraus ziehen wir Konsequenzen.


 

Langfristig hui, kurzfristig pfui. Unser Eindruck ist, dass die Politik erneut auf Zeit spielt. Natürlich sind die Beschlüsse einer Schuldenbremse in allen nationalen Verfassungen richtig. Auch die künftige Sanktionierung für Haushaltsdefizitsünder ist der richtige Weg. Unter dem Strich ist die Einigung solide und man kann weiter davon ausgehen, dass kein Land innerhalb der Währungsunion in einen juristischen Default laufen wird. Das alles erfordert aber Zeit und ist langfristig ausgerichtet.

Die kurzfristigen Probleme werden schlicht ignoriert. Trotz neuer geldpolitischer Maßnahmen bunkern die Banken bei der EZB so viel Geld wie nie zuvor. Die Geldmarktsätze signalisieren kein Ende der Krise. Amerikanische Geldmarktfonds meiden europäische Banken wie der Teufel das Weihwasser. In der Folge werden Kerneuropa und auch der Rettungsschirm wohl kaum um Ratingabstufungen herumkommen. Daraus folgt:

Vor dem Frühjahr ist nicht mit einer festen Tendenz an den Aktienmärkten zu rechnen.

Die Unsicherheit, was die Refinanzierungsfähigkeit (bis April über 200 Mrd. €) der Euro-Peripherie angeht, ist weiter groß. Erst wenn dies zwischen Januar und April in trockene Tücher gebracht wird, werden sich die Kapitalmärkte wieder entspannen. Bis dahin bleibt uns das volatile Umfeld erhalten. Unsere Konsequenz und das Fazit daraus:

Wir setzen auf eine reine Trendinvestment-Strategie. Das macht uns unabhängiger von Volatlitäten. Diesen Weg haben wir in Ansätzen bereits eingeschlagen. Titel wie Yum Brands, Dollar General, Novo Nordisk, BG Group oder die in dieser Ausgabe besprochene Saipem gehören dazu. Was kennzeichnet ein Trendinvestment?

1. Relative Stärke: Die Titel müssen sich nicht nur kurzfristig besser entwickelt haben als der Gesamtmarkt, sondern sie müssen ihn auch langfristig schlagen.

2. Konjunkturresistente Geschäftsmodelle: Die Unternehmen sollten Konjunktureinbrüche gut verkraften können. Rote Zahlen werden nicht geduldet.

3. Stabile Bilanzen: Wir legen Wert auf gesunde Bilanzrelationen, niedrige Verschuldungsgrade und reichlich Barmittel in der Kasse.

4. Stabiles und dynamisches Wachstum über einen längeren Zeitraum. Ein Unternehmen muss über viele Jahre bewiesen haben, dass der Gewinntrend ohne größere Volatilitäten aufwärtsgerichtet ist. Yum Brands beispielsweise konnte in den letzten 10 Jahren den Gewinn je Aktie um mindestens 10 % p. a. steigern. Das Ergebnis sehen Sie am obigen Chart. 

 

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