Die Irland-Kuh ist vom Eis

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 24.11.2010
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Aktionärsbrief

Wer ist der nächste? Das nun offiziell geschnürte Rettungspaket für Irland wird für Erleichterung sorgen. Noch fehlen zwar die Details, mit angeblich 80 bis 90 Mrd € ist es aber groß genug, um die Märkte zu beruhigen. Gleichwohl: Mindestens Portugal dürfte dem folgen.


Es wird schwierig für Portugal, bei den am Markt derzeit geforderten Renditen erfolgreich den Haushalt zu konsolidieren. Das wird ein Thema für das Frühjahr 2011. So positiv die Rettungsschirme auf die Aktienmärkte wirken - ökonomisch versprechen sie für diese Volkswirtschaften viel Ärger. Denn: Der in der Regel gewählte Weg, Steuern zu erhöhen und Ausgaben zu senken, führt zuerst zu einem Rückgang der privaten und öffentlichen Nachfrage. Das würgt die Wirtschaft weiter ab. Die Frühindikatoren der betroffenen Staaten verheißen auch für 2011 nichts Gutes. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, zu denen die Konsolidierung der Staatshaushalte führen kann, zeigen sich in den südeuropaÅNischen Ländern und in Irland bereits deutlich. So haben sich die südeuropaÅNischen Staaten nach der Finanzkrise zunächst in einem ähnlichen Umfang erholt wie der Rest der Eurozone. 2010 begann dann bereits die Abkoppelung, und die südeuropaÅNischen Staaten fielen wirtschaftlich hinter den Rest der Eurozone zurück. Das alles hat drei wichtige Konsequenzen: Erstens: Gegen den Dollar kann man mit dieser neuen Entwicklung nicht mehr wetten. Wir hatten im September das Ziel von 1,60 Dollar gegen den Euro ausgerufen. Bis 1,42 Dollar lief die Tendenz. Das ist nicht mehr haltbar. Es ist durchaus vorstellbar, dass sich die großen Hedge-Funds nun Portugal zuwenden und gegen den Euro spekulieren. Die Zutaten, die für solch eine Wette auf dem Tisch liegen, sind ein gefundenes Fressen. Gleichzeitig sollte sich die US-Konjunktur in 2011, auch in Rahmen von QE2 (wir berichteten vor zwei Wochen), deutlich erholen. Das begründet die zarte Tendenz steigender Kapitalflüsse in die USA. Zweitens: Bankaktien weiter meiden! Seit Jahresbeginn vertreten wir diese Meinung. Davon rücken wir nicht ab. Wenn Josef Ackermann am letzten Wochenende persönlich in Brüssel vorbeischaut, dann macht er das nicht den Iren zuliebe, sondern aus reinem Eigennutz. Alle sprechen von den Anleihen-Engagements deutscher Banken in Irland. Aber keiner sagt etwas zu den ausstehenden Krediten. Der Chart der Dt. Bank-Aktie steht stellvertretend für sämtliche Bankenindizes diesseits und jenseits des Atlantiks. Die aktuelle Rally an den Aktienmärkten geht an den Finanzwerten völlig vorbei. Drittens: Die Aktienmärkte dieser Länder sind zu meiden. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen, so sie binnenmarktorientiert sind, ist weiter rücklaÅNufig. Die relative Schwäche der entsprechenden Indizes wird sich weiter fortsetzen.
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