Die Bilanz des Jahres fällt enttäuschend aus

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 21.12.2011
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Aktionärsbrief

Weniger in der absoluten Performance der Indizes als in den mangelnden Fortschritten zur Eindämmung der Eurokrise. Drei Jahre nach Lehman Brothers ist zwar eine Wiederholung des Debakels ausgeblieben, aber die Kapitalmärkte können sich den Folgen der Finanzkrise nicht nachhaltig entziehen. Hier waren unsere Erwartungen wesentlich positiver.


 

2011 war ein Baisse-Jahr. Bis August sah die Sache noch ziemlich gut aus. Dann kippten die Märkte abrupt weg und sorgten innerhalb von 8 Wochen bis Ende September für erhebliche Probleme. Der Oktober konnte das zwar zum Teil wieder gutmachen, aber das Momentum fehlt, um die Aktienmärkte nachhaltig auf neue Höchststände zu heben. Zum Jahresende wird sich daran nichts mehr ändern. Bei niedrigen Umsätzen wird die Volatilität etwas höher sein, aber eine Tendenz gibt es nicht.

Die Politik und die Kapitalmärkte denken auf unterschiedlichen Zeitschienen.

Während die Politik für ihre Verhältnisse enormen Druck ausübt, kommen für die Kapitalmärkte die Entscheidungen zu langsam. In den letzten zwei Wochen sind die Anleihenmärkte weiter in Gang gekommen, wenn auch nur zögerlich. Entscheidend wird nun fürs erste Quartal 2012 sein, dass die anstehenden Refinanzierungen alle glatt laufen, wenn auch zu deutlich höheren Zinsen. Gehen die Refinanzierungen fälliger Anleihen gut über die Bühne, kriegen die Märkte Aufwind.

Worauf sollen die Aktienmärkte auch heute spekulieren? Für ein Ende der Eurokrise oder eine Belebung der Konjunktur ist die Nachrichtenlage nicht aussagekräftig genug. Die niedrige Bewertung von Aktien für sich wird nicht reichen, um Kapital anzuziehen und höhere Kurse zu ermöglichen. Dazu braucht es die Perspektive einer deutlichen Konjunkturverbesserung und eine nachhaltige Perspektive zur Deeskalation der Eurokrise. Beides wird kommen, aber bis dahin bleibt es zäh.

Die Dollar-Wette läuft hingegen. Sie spiegelt die Erwartungshaltung einer deutlich dynamischeren US-Konjunktur mit allen Komponenten wider. Im Vorfeld der Wahlen im Januar 2012 wird die Regierung alles machen, um eine positive Stimmung zu erzeugen. Tatsächlich ist die US-Konjunktur den europäischen Zyklen um einiges voraus, so dass wir mit einer Leitfunktion der Wall Street rechnen. Das wäre ein zweiter wichtiger Impuls, um die internationalen Aktienmärkte in Gang zu bringen.

Fazit: Die pauschale Einschätzung von Märkten wird in den kommenden Monaten wenig für Ihr Portfolio bringen. Verstärkt werden wir darauf setzen, die Titel zu finden, die völlig losgelöst von der allgemeinen Lage eine positive Kurstendenz belegen. Nachzügler oder abgestürzte Titel fallen damit im Wesentlichen aus unserer Betrachtung heraus. Dazu sind die Märkte im Moment nicht reif genug, um solche Aktien aufzugreifen. Wer gegen den Markt spekuliert oder ihm zu weit vorauseilt, geht ein Risiko ein, das nicht zu rechtfertigen ist. Das wird die Kernstrategie für 2012. 

 

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