Der gesamte Solar-Sektor testet in diesen Wochen die Tiefstkurse und sucht den Boden
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
11.05.2010
Die Solar- Markttechnik Ende vergangener Woche war so eine Art Rest-Test. Die Tagesumsätze signalisieren das gleiche: Die schwachen Hände sind raus bzw. die letzten Ängste sind durch die Verkäufe ausgeschieden.
Die Nummer 1, FIRST SOLAR (USA), ist als größter Solarwert eine Art Vorreiter für die Einschätzung dieses Sektors, nämlich Auftragsentwicklung, Umsätze und Erlöse, soweit die aktuellen Zahlen verwendet werden können. Siehe Q-CELLS, SOLARWORLD und PHOENIX SOLAR, die am Dienstag ihre Ergebnisse präsentierte. Gesamteindruck: Die durchschnittliche Auftragslage hat sich auf ein annualisiertes Wachstum von etwa 10 bis 15 % eingependelt. Der Auftragsbestand der etablierten Unternehmen reicht für eine mittlere Produktion von 1,1 bis 1,3 Jahren. Die tatsächlichen fakturierten Umsätze werden zurzeit mit + 10 bis 13 % kalkuliert. Dagegen steht eine Verschlechterung der Margen auf ein Niveau von netto 12 bis 15 %. Zum Vergleich: Die Reichweite der Auftragsbestände lag vor 18/20 Monaten noch fast doppelt so hoch und die Marge um etwa 30 % höher. Alle Werte gelten für die großen Unternehmen mit Marktgeltung, die sich nicht auf jeden Preiskampf einlassen müssen. Sie gelten auch für die Hersteller von Fotovoltaik-Anlagen, was zu unterscheiden ist gegenüber den Zulieferern, Systemanbietern und Ausrüstern.
Die Solartitel im TecDAX haben wir in einer Tabelle zusammengefasst. Die Kursziele sind langfristige Kursziele. und keine kurzen Erwartungen. Für die Basiskurse geben wir eine Spanne an. Diese nutzen Sie bitte wie folgt: Platzieren Sie zwei Limits, um die Volatilität auszuloten. Damit erreichen Sie einen vertretbaren Mittelkurs. Die Windkraft stabilisiert sich als zweites Bein der alternativen Energien. NORDEX bleibt die beschriebene Wette, aber mit zunehmender Gewissheit. Der schwache Auftragseingang zum Jahresbeginn ist aufgefangen worden. Jetzt rechnet der Vorstand mit 8 bis 9 % Zuwachs im Neugeschäft. Wichtiger ist: Die massive Verkaufswelle der Finanzinvestoren gilt als beendet. Allein in 3 Wochen wurden 19 % der Kapitalisierung von NORDEX auf den Markt geworfen. Das erklärt die latente Schwäche der Aktie in den letzten Wochen. Offen ist, wer dieses Material aufgenommen hat.
Die Finanzinvestoren machten dabei noch immer ein sehr gutes Geschäft, weil ihr Einkaufskurs im Zuge der Sanierung bei 1 € lag. Deshalb ist NORDEX eine Wette: 470 Mio € Börsenwert für eine mögliche (noch nicht sichere) annualisierte Leistung um 850 bis 1 Mrd. €, wenn die in Rede stehenden Aufträge eingehen. ● PNE WIND kommt gleichfalls auf die Beine. Verantwortlich für die Abstufung war das Offshore- Projekt (Godewind I). Das Projekt Godewind II wird zusammen mit dem weltweit führenden dänischen Windanlagenbauer VESTAS entwickelt. Die Betriebszahlen für 2009 sind nicht aussagefähig. Deshalb ist es eine Wette auf die Projekte und die Partner, mit denen diese Projekte durchgeführt werden. Merken Sie schon jetzt einen Neueinstieg bei VESTAS vor. Der Weltmeister in dieser Technik legt in Kürze seine Ergebnisse vor und ist in gleicher Weise neu einzustufen.