DEERE & CO (850 866; 86,48 $)- eine unterbewertete Dividendenaktie

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 13.08.2014
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Aktionärsbrief

Erinnern Sie sich noch an unsere US-Blue-Chip-Empfehlungen wie Disney, Microsoft, Procter & Gamble oder Wal-Mart im Jahr 2012? All diese Titel durchliefen zuvor jahrelange Seitwärtstrends, obwohl die Gewinnsituation der Unternehmen positiv war, die Dividenden gestiegen waren und Jahr für Jahr mehr Substanz aufgebaut wurde. Daraus resultierte eine Art „Steam Cooker-Effekt“. Irgendwann fliegt der Deckel vom Kessel weg und der Seitwärtstrend wird beendet. Wir gehen davon aus, dass es bei Deere ähnlich laufen wird. Jeder kennt Deere.


Deere & Company produziert und vertreibt Landwirtschafts- sowie Bau- und Forstmaschinen weltweit. Das Unternehmen zahlt seit 1937 regelmäßig Dividenden und schafft es seit 11 Jahren in Folge, die Dividende zu erhöhen. Die jüngste Erhöhung der Quartals-Dividende auf 0,60 $ je Aktie (+ 17,6 %) wurde im Mai 2014 angekündigt. Dazu kommen regelmäßige Aktienrückkäufe. In den letzten vier Jahren hat man rund 6 Mrd. $ dafür ausgegeben (s. Rand). Das sind rund 15 % des aktuellen Börsenwertes! Bewertet man Deere innerhalb seiner Peergroup, dienen Titel wie CNH Industrial, Caterpillar und AGCO Corp als Benchmark.

Zum operativen Geschäft: Deere hat ohne Frage in den nächsten Quartalen zu kämpfen. Gewinn und Umsatz werden voraussichtlich im Geschäftsjahr 2014 und 2015 zurückgehen. Im Kurs ist das aber weitgehend eingepreist. Auf lange Sicht ist jedoch die globale Nahrungsmittelproduktion ein solider Wachstumsmarkt und Deere ist in einer starken Position, um diesen Markt mit seinen Maschinen zu versorgen. Auch in der Vergangenheit verlief die Gewinnentwicklung bei Deere oft zyklisch. Dennoch stieg die Dividende. 2009, im Problemjahr, wurden sogar 55 % des Jahresgewinns ausgeschüttet. Derzeit liegt die Ausschüttungsquote bei 28 %. Trotz sinkender Gewinne in 2014 und 2015 sollte die Dividende also weiter steigen.

Zur Bewertung: Der Gewinn je Aktie ist von 2 $ in 2009 bis 2013 auf 9,09 $ gestiegen. Seit 2010 hat er sich mehr als verdoppelt. Dennoch ist die Aktie nur seitwärts gelaufen. Branchenexperten in den USA rechnen damit, dass Deere in den nächsten fünf Jahren den Gewinn weiter um im Schnitt 8 % p. a. steigern wird. Während in 2014 und 2015 aufgrund des Investitionszyklus noch rückläufige Gewinne zu erwarten sind (2014: 8,55 $ je Aktie; 2015: 7,73 $ je Aktie), dürften ab 2016 wieder Gewinnsteigerungen von über 20 % drin sein. Auf Basis der sehr konservativen Gewinnschätzungen per 2015 kauft man somit die Aktie auf einem KGV-Niveau von 11. 2010 wurden teilweise noch KGVs von 20 für die Aktie bezahlt.

Welches Niveau würde einen fairen Bewertungsansatz widerspiegeln? Wir können uns gut vorstellen, dass der Markt Richtung 2015 wieder KGVs von 15 zu 16 für Deere akzeptieren wird. Dann würde der Kurs bei rund 125 $ notieren oder rund 45 % höher als heute. Dazu passt auch die Substanzentwicklung des Unternehmens. Der Buchwert bzw. das Eigenkapital wurde in den letzten Jahren permanent gesteigert. 2011 lag das Kurs-/Buchwert-Verhältnis noch bei Faktor 5. Inzwischen ist es auf unter 3 gefallen. Auch daran erkennen Sie, wie die fundamentale Entwicklung mit der Kurs-Tendenz der Aktie weit auseinandergelaufen ist. Oder anders: Unter dem Kessel hat sich viel Druck aufgebaut.

Zu den langfristigen Aussichten der Branche: Damit die Agrarproduktion mit der wachsenden Weltbevölkerung und ihren veränderten Ernährungsgewohnheiten Schritt halten kann, sind neue Verfahren, Maschinen und Agrarhilfsmittel notwendig, die die Effizienz der Agrarproduktion auf den zur Verfügung stehenden Flächen erhöhen. Nach einem jährlichen Wachstum von 2,6 % in der ersten Dekade dieses Jahrtausends gehen OECD und FAO nun davon aus, dass das Wachstum bis 2020 im Durchschnitt um die 2-%-Marke p. a. liegen wird.

Die Prognose für den weltweiten Umsatz der Landtechnikmärkte 2014 wird auf 93 Mrd. € geschätzt. Das wären 4 % weniger als 2013. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Landtechnikmärkte in den vergangenen vier Jahren um 50 % gewachsen sind. Somit bewegen sich die Umsätze weiter auf einem hohen Niveau. Von einer Rezession in dem Sektor kann keine Rede sein, eher von einem abgebremsten Aufschwung. Ab 2016 wird wieder mit einer Trendwende nach oben gerechnet.

Fazit: DEERE ist ein echter Zykliker. Wir gehen davon aus, dass die Aktie schon bald die positiven Aussichten Richtung 2016 im Kurs antizipieren wird. Unser Kursziel per 2016 liegt bei 125 $. Planen Sie einen Nachkauf ein.
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