Das winzige Griechenland hat zwei Mal die Weltbörsen beschäftigt

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 16.02.2012
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Das erste Mal im Februar 2010 mit der ersten Erklärung seiner Geldnöte. Das zweite Mal mit der Eskalation dieser Frage zusammen mit dem Schuldenstopp und dem möglichen Downgrading der USA Anfang August letzten Jahres.


 

Der MSCI World-Index zeigt dies in eindrucksvoller Form. Die Finanzkrise der Amerikaner kostete allen Börsen zusammen rd. 52 % Verlust oder die Hälfte des Marktwertes von rd. 23 Bio. $. Die Schuldenkrise der Europäer schlug mit knapp 20 % durch. Die Stabilisierung der jeweiligen Einbrüche der vergangenen 24 Monate dauerte rd. drei Monate und die anschließende Erholung brachte im Schnitt 25 % Gewinn.

Das ist die Ausgangslage zum Zeitpunkt der wahrscheinlichen Rettung der Euro-Zone mit mehreren Milliarden Euro, wie bekannt. Was folgt daraus für die kommenden zwei Jahre, die man schon jetzt als Zeitrahmen ansetzen muss? Brisanter kann jedenfalls eine solche

Konsolidierung der Märkte nach a) dem Desaster 2007/2009 und b) der hartnäckigen Bewältigung der Euroschuldenkrise nicht gedacht werden:

Die Markttechnik aller Märkte zusammen bewegt einen Kapitalwert von zurzeit 34 Bio. $. Ein Erreichen der alten Spitzenwerte macht ungefähr 20 bis 22 Bio. $ aus. Die technische Ausgangslage lässt sich deutlich erkennen.

Das erste Trendsignal ist der bekannte gleitende Durchschnitt (200-Tage). Er definiert den Grundtrend für alle. In den kommenden zwei bis drei Wochen wird aus der negativen eine positive Tendenz, wie ebenfalls leicht erkennbar ist. Erst dann ist der weitere Trend definiert. Ob jedes einzelne Land mithalten wird, mag offen sein. Die Mehrzahl wird jedoch diesem Generaltrend folgen. Der DAX dürfte hierbei in der Spitzengruppe aller Börsenplätze zu finden sein.

Das Potenzial des MSCI World-Index liegt bei rd. 30 % bis zu den alten Spitzenwerten vor fünf Jahren. Indexgewinn und Marktwertgewinn sind nicht identisch. Die Zwischenbilanz der letzten drei Monate bzw. seit Jahresanfang lässt dies schon erkennen:

Die stärksten Industrienationen prägen diesen Trend. Dazu gehören die USA und Deutschland als Trendleader des Westens, alle vier BRIC-Staaten als Repräsentanten der sog. „neuen Welt“ und in der dritten Position auch die mittleren Industrieländer Europas.

Im Gegensatz zur ersten Erholungsphase ab 2009 sind diesmal auch China und Brasilien nebst Moskau auf der gleichen Linie wie die westlichen Industrieländer. Darin liegt eine wesentliche Besonderheit mit der unschwer zu formulierenden Prognose.

Der MSCI World-Index ist deshalb das sicherste Barometer dafür, wie sich die Weltkonjunktur darstellt. Ignorieren Sie mithin weiter alle ideologischen oder theoretischen Kombinationen über das angebliche weltweite Krisenszenario, wie von den jeweiligen Institutionen formuliert.

Die deutsche Börse dürfte weltweit in der absoluten Spitzengruppe mitlaufen. Damit läge sie sowohl gegenüber dem MSCI World-Index als auch im Vergleich zum EuroStoxx mit einem geschätzten Vorsprung von rd. 10 %-Punkten im Rennen. Nur Hongkong/Shanghai und Nasdaq dürften in dieser Größenordnung liegen. Moskau hat zwar in Prozent gerechnet den größten Gewinn dieses Jahres zu verzeichnen, aber im Vorfeld der Präsidentschaftswahl lässt dies einen Vergleich nicht zu. Dazu gehört auch, dass nach der letzten Abstufungsrunde aller Euro-Staaten durch Moody‘s Deutschland als einziges Land unberührt blieb. 

 

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