Börsenbriefe hautnah: 15 Fragen an Matthias Schomber von derTrader.at und hebelraketen.de

Veröffentlicht am 09.10.2013
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In unserer Interview-Reihe „Börsenbriefe hautnah: Verleger im Interview“ stellen wir Redakteuren und Herausgebern von Börsenbriefen 15 Fragen zu ihrem beruflichen und privaten Umwelt und möchten so einen Einblick hinter die Kulissen geben. In diesem Interview Matthias Schomber von derTrader.at und hebelraketen.de.


Wieso und bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee einen Börsenbrief herauszugeben?
Auf die Idee bin ich nicht selber gekommen. Mich hat vor einigen Jahren ein Bekannter angesprochen, ob ich ihm nicht Aktientipps geben könne.
Da habe ich gesagt, dass ich dies nicht mache und nur für mich selber mit meinem eigenen Geld handle.
Nachdem der obige Wunsch aber auch noch von anderer Seite und später auch häufiger an mich herangetragen wurde und die Hoffnung danach bestand, dass andere meinen Tradingstil und meine –strategien kennenlernen wollten, war wenige Wochen danach der Grundstein für den Börsenbrief www.derTrader.at gelegt. Bis heute bereue ich es nicht, denn es macht mir riesig Spass. Auch der Brief www.Hebelraketen.de, der sich an den spekulativeren Investor richtet, der innerhalb kurzer Zeit, möglichst viel Geld verdienen möchte, ist auf Anregung von Abonnenten enstanden. Dies traten mit dem Wunsch an mich heran, ob ich nicht doch noch einen Börsenservice speziell für Derivate (Optionsscheine und Zertifikate) machen könnte.
Mir ist noch wichtig zu erwähnen, dass bei beiden Börsenbriefen das Thema Risiko- und Moneymanagement immer groß geschrieben wird. 

Wie wichtig ist Ihnen der persönliche Kontakt zu Ihren Lesern?
Sehr wichtig. Zwar muss man eine gewisse Distanz – alleine aus rechtlichen Gründen – wahren, jedoch helfen meine Leser mit ihren Wünschen, Anregungen und Ideen meinen Service stets zu verbessern.
Vor allem habe ich aber dadurch einen sehr guten Umgang mit Kritik gelernt. Gerade aus solchen Äußerungen habe ich das meiste gelernt.
Aber selbstverständlich höre ich auch gerne die Lobeshymnen der Abonnenten, wenn sie wieder durch den ein oder anderen Trade Geld verdient haben. Denn  darauf kommt es ja an. Jeder möchte dauerhaft Geld an der Börse verdienen….

Was für eine Art Trader sind Sie? Wie finden Sie für Ihre Kunden die besten Anlagemöglichkeiten?Ich bin Trader durch und durch. Ich handle für mein Leben gerne auch abseits der Börse…
Was die Auswahl der Aktien betrifft habe ich mir eigene Filter programmieren lassen, die nach bestimmten Kriterien (unter anderem der relativen Stärke, Volumen, Momentum) die vielversprechendsten Aktien aus tausenden von Werten herausfiltern. Anschließend schaue ich mir bei der übrig gebliebenen Auswahl (meist sind dies auch noch zwischen 20 und 100 Aktien) noch besondere Kennzahlen und auch den Chartverlauf auf verschiedenen Zeitebenen an.
Da ich den Beruf des Traders schon recht lange ausübe wähle ich dann, gemäß meiner Berufserfahrung, den aussichtreichsten Wert heraus.
Natürlich gehört auch mal das eine oder andere Quäntchen Glück dazu, wenn man bei der Auswahl ausgerechnet den kommenden Highflyer erwischt.
Man erkennt aber den guten Trader daran, dass er nicht nur einmal eine gute Performance hinlegt, sondern dauerhaft.
Ich denke was das angeht, brauche ich mich nicht zu verstecken.

Was motiviert Sie Tag für Tag? Was bedeutet es Ihnen, einen Börsenbrief zu veröffentlichen?Motiviation ziehe ich aus dem Erfolg. Wenn ein Trade aufgeht, genau wie man es geplant hat, vom Einstieg, bis zum Ausstieg und vor allem das Risiko gering gehalten wurde, ist dies ein wunderbares und befriedigendes Erlebnis.
Wenn man dann noch von den Abonnenten Mails erhält, die sich ebenfalls freuen, da sie den Trade nachgebildet haben, ist dies einfach nur toll…
Ich kann nur sagen, dass das Sprichwort: „Geteilte Freude ist doppelte Freude“ zu 100 Prozent zutrifft.
Ich habe in den Jahren meines Börsenbriefschreibens erfahren, dass eine noch größere Befriedigung als den eigenen Erfolg gibt:- Nämlich zu sehen, wie man andere Menschen erfolgreich macht!

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie keinen Börsenbrief veröffentlichen würden?
Da ich nach der Banklehre die Qualifikation zum Terminbörsenhändler an der Eurex (damals noch DTB) erworben habe und kurze Zeit später noch die Börenhändlerprüfung mit Erfolg bestanden habe, bin und bleibe ich Händler/Trader.

„Geld schläft nicht“ - Wie verbinden Sie das Berufliche mit dem Privaten?
Das kann ich ganz gut trennen. Man sollte sich regelmäßig für berufliche Erfolge, privat belohnen, indem man sich entweder etwas besonderes gönnt (dies kann etwas monetäres sein, aber auch einfach mal eine Erholungspause und Zeit mit der Familie verbringen und dies bewusst genießen). 

Wie sieht Ihr Arbeitstag als Börsenbrief-Herausgeber aus?
Sehr früh aufstehen, schauen, was im asiatischen Handel passiert ist, tagsüber den europäischen Handel im Auge behalten, News lesen und Abends mit den amerikanischen Handel verfolgen. Eventuell noch die nachbörslichen Bewegungen beobachten und dann schlafen gehen, um wenige Stunden später wieder aufzustehen.
Wenn einer jetzt aber denkt, das ist eintönig, dem muss ich widersprechen, denn nur der Rhythmus ist immer der gleiche, aber das was an den Märkten passiert, ist jeden Tag etwas anderes und neues.  

Welche "Megatrends" sehen Sie für die nächsten 5-10 Jahre und welche Geheimtipps können Sie uns hier verraten?
Einer der Megatrends ist sicherlich der Bereich um die 3D-Drucktechnologie. Ich bin überzeugt, dass wir hier erst am Anfang stehen, aber die Möglichkeiten werden gigantisch sein.
Ferner finde ich einzelne Biotechwerte interessant, die an revolutionären neuen Medikamenten für heute noch unheilbare Krankheiten forschen.
Im Bereich Nahrung und Energieversorgung könnte sich ebenfalls die ein oder andere Firma mit einer bahnbrechenden Erfindung hervortun. Denn dies ist auch für die Zukunft enorm wichtig.

Welche Voraussetzungen braucht man um als Trader langfristig erfolgreich zu sein?
Vor allem Geduld und Disziplin sind immens wichtig. Striktes Risiko- und Moneymangement sind der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Ich sage immer, dass jeder kurzfristig eine hohe Performance erzielen kann, aber das Geld wird irgendwann auch wieder weg sein. Kontinuierlich, bei begrenztem Risiko, sein Vermögen aufbauen, darauf kommt es an. Ich vergleiche es immer mit einem Eichhörnchen, das Nuss für Nuss seinen Vorrat mehrt. 

Ein Treffen mit dem Bundesfinanzminister – was wünschen Sie sich für den Finanzplatz Deutschland?
Generell wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit in der Politik. Dies wird aber wohl nur ein frommer Wunsch von mir bleiben – leider….
Wenn ich die Möglichkeit hätte, tatsächlich Wünsche zu äußern, so wäre dies sicherlich, dass jeder Minister/Politiker, gleich welchen Resorts, die Verantwortung für sein Tun und Handeln übernimmt und auch bei Fehlentscheidungen dafür zur Verantwortung gezogen werden kann, sowohl wirtschaftlich durch Kürzung seiner Pension oder Wegfall seines Gehalts oder aber auch rechtlich, durch strafrechtliche Verfolgungsbehörden, die ihm keinen Bonus einräumen.
Ferner würde ich mich freuen, wenn in der Politik Anreize geschaffen würden, die gute Arbeit monetär besser belohne, als schlechte. Sozusagen ein Bonussystem für Politiker…

Ausnahmsweise dürfen Sie mit uns eine Zeitreise unternehmen, in welches Zeitalter reisen Sie?
Ich würde mir gerne Christi Geburt anschauen und sein Wirken. Ebenfalls finde ich das Zeitalter der Dinosaurier sehr spannend.

Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne mal einen Kaffee oder ein Bier trinken?
Ein Steak mit dem Orakel von Omaha (Warren Buffet) zu essen und mit ihm zu plaudern ist sicherlich für mich reizvoll. 

Wie verbringen Sie einen schönen freien Tag am Wochenende?
Mit meiner Familie.

Welche Literatur empfehlen Sie Einsteigern und Fortgeschrittenen über die Finanz- und Börsenwelt?
Für Aktieninteressierte Einsteiger: „Das Spiel der Spiele“ Jesse Livermore und „Magier der Märkte“ (Jack D. Schwager)
Für Einsteiger im Derivatebereich ist sicherlich das Buch von Igor Uszczapowski interessant: „Optionen und Futures verstehen“.

Welche Börsenweisheit geben Sie unseren Lesern mit auf den Weg?
Man lernt nie aus und man muss an der Börse, wie auch im richtigen Leben immer einmal mehr aufstehen, als man hinfällt, um am Ende Erfolg zu haben. 


Zur Person:
Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann erwarb Matthias Schomber die Börsenhändlerprüfung und zusätzlich auch die Qualifikation zum Eurex-Trader. Langjährige Erfahrungen sammelte er dann als Proptrader bei namhaften Bankinstituten und Finanzdienstleistern in deren Eigenhandel mit Aktien, Optionen und Futures.

Die dort gesammelten Erfahrungen gibt Matthias Schomber in seinen Börsenbriefen www.derTrader.at (derTrader.at auf Lettertest.de) und www.hebelraketen.de (hebelraketen.de auf Lettertest) heute an seine Leserschaft weiter.

Sein Ziel ist es, die Leser und Abonnenten seiner Börsenbriefe Schritt für Schritt zu begleiten und genauso erfolgreich zu machen. 

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