Aktie der Woche

Börsenwerte IF Verlag GmbH
Veröffentlicht von Börsenwerte IF Verlag GmbH am 26.09.2021
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Günstige Bewertung lässt dem Aktienkurs der Raiffeisen Bank International noch Luft nach oben


Viele Bankaktien aus Europa machten ihren Aktionären langfristig gesehen in den vergangenen Jahren wenig Spaß. Das gilt auch für die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International. Ist der Kurs hier doch von Juli 2007 bis Januar 2015 von 122,50 Euro auf 9,01 Euro gefallen. In den Jahren seit dem zuletzt genannten Rekordtief ging es zwar nicht weiter nach unten, die Notiz präsentierte sich aber in dieser Zeit sehr volatil. Während der Titel im Vorjahr lange zu kämpfen hatte, sieht es aber inzwischen deutlich besser aus. Denn seit dem 28. Oktober 2020 ging es von 12,07 Euro bis auf heute 22,12 Euro nach oben. Die letztgenannte Notiz ist zudem gleichbedeutend mit einem Jahreshoch, so dass sich das Chartbild kurz- bis mittelfristig betrachtet viel versprechend gestaltet.
Ob es auch langfristig eine Chance auf steigende Kurse gibt, vermögen wir aktuell wegen der vielen Probleme, mit denen sich der Bankensektor konfrontiert sieht, derzeit nicht verlässlich einzuschätzen. Zunächst sind die Aussichten auf weiter anziehenden Notierungen insbesondere dann gut, wenn die Anleiherendite steigen sollten, denn das spielt den Geschäften der Banken typischerweise in die Karten.
In der Selbstbeschreibung des Instituts heißt es, die Raiffeisen Bank International AG betrachtet Österreich, wo sie eine führende Kommerz- und Investmentbank ist, sowie Zentral- und Osteuropa als ihren Heimatmarkt.13 Märkte der Region werden durch Tochterbanken abgedeckt. Darüber hinaus umfasst die Gruppe zahlreiche weitere Finanzdienstleister, etwa in den Bereichen Leasing, Asset Management sowie M&A. Zur Unterstützung ihrer Geschäftsaktivitäten unterhält die RBI an ausgewählten Standorten in Asien und Westeuropa Repräsentanzen und Serviceniederlassungen.
ISIN:
AT0000606306
Akt. Kurs:
22,12 Euro
Ausgabe 113/2021 - 25. September 2021
2
Rund 45.000 Mitarbeiter betreuen 17,7 Mio. Kunden in rund 1.800 Geschäftsstellen, den weitaus größten Teil davon in Zentral- und Osteuropa. Das Institut ist mit einer Bilanzsumme von 182 Mrd. Euro per 30. Juni 2021 die zweitgrößte Bank Österreichs. Die österreichischen Raiffeisenlandesbanken halten rund 58,8% der Aktien, der Rest von rund 41,2% befindet sich im Streubesitz.
im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021 waren rückläufige Erträge zu verzeichnen, allerdings auch gesunkene Verwaltungsaufwendungen sowie niedrigere Kreditrisikovorsorge, sodass das Ergebnis vor Steuern um 53% auf 870 Mio. Euro zulegen konnte. Das Geschäftsmodell bleibt nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg durch die geografische Ausrichtung vergleichsweise risikoreich. Dies werde allerdings auch durch überdurchschnittliche Margen entlohnt (Nettozinsmarge aber merklich rückläufig bei 1,93% nach 2,31% im Vorjahreshalbjahr). Länder-Einzelrisiken wie etwa Schweizer Franken-Kredite in Polen (1,9 Mrd. Euro) oder Kreditvergabe in Weißrussland (1,1 Mrd. Euro) scheinen aus der Sicht der Landesbank Baden-Württemberg gut gemanagt.
Für die Aktien sprechen aus unserer Sicht vor allem Bewertungsüberlegungen. So sieht der Analystenkonsens den Gewinn je Aktie von 2020 bis 2023 von 2,22 Euro auf 3,44 Euro steigen. Das heißt, auf letztgenannter Basis beträgt das geschätzte KGV nur 6,4. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis für dieses Jahr ist zudem auf nur rund 0,6 zu taxieren. Darüber hinaus winken laut durchschnittlichen Analystenschätzungen für die Geschäftsjahre 2021 bis 2023 Dividendenzahlungen von 1,10 Euro, 0,94 Euro und 1,09 Euro. Folglich winken auch ansehnliche Dividendenrenditen von bis zu 5%. Bleiben neue Krisen aus, lässt die Bewertung dem Kurs noch Luft nach oben. Läuft alles wie geplant, könnte auf Sicht von 12-18 Monaten eine Gesamtrendite von 15%-20% drin sein.
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