Ab 1. Dezember erscheinen alle statistischen Daten und Erkenntnisse wie von einem anderen Stern

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 25.11.2009
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Das ergibt ebenso Irritationen wie erlösende Momente. Auf die psychologischen Folgen ist schon jetzt deutlich hinzuweisen. Es wird vor allem interessant sein zu verfolgen, welche Schlüsse daraus gezogen werden und wie der Markt darauf reagiert. Die Hintergründe: Ab November 2008 brachen die Aufträge, insbesondere der Exporteure, um rd. 50 % ein.


Dem folgten sofort oder mit nur leichter Verzögerung die Umsätze, die sich in der Folge um rd. 25 % ermäßigten, weil der Auftragsbestand noch wie ein Puffer wirkte. Erst ab April/Mai war dieser Erdrutsch weitgehend beendet. Damit war die Katastrophen- und Krisenstimmung hinreichend belegt.

Ab November 2009 dreht sich das Bild total. Gegenüber dem Tiefstwert von November 2008 werden sich alle Ergebnissen ins Gegenteil verkehren. Nach den bisherigen Schätzungen liegt das Plus in der Bandbreite zwischen 7 bis 14 %, jeweils im Vergleich zum Vorjahresmonat. Alles wird mithin wie seitenverkehrt erscheinen. Es ist in allen Fällen der Marsch aus dem Keller in die höheren Etagen. Das nennt man Basiseffekt.

Die Rekorde von 2007/2008 dürften erst in ca. 4 Jahren erreicht werden. Auch 5 sind möglich. Neue Rekorde wird es vorher also nicht geben. Doch die alten Rekorde waren bereits Spitzenleistungen, die aus dem langjährigen Wachstumstrend nach oben ausgebrochen waren. Reduziert man diese Beträge auf den annualisierten Durchschnitt, benötigt die Industrie ein Plus von rd. 80 % auf das Tief, was rd. 10 % unterhalb der Rekorde von 2008 ergibt. Besonders deutlich wird dies im Maschinenbau. Vom Keller bis zu diesem Niveau errechnet sich ein notwendiges Plus von rd. 15 % linear gerechnet oder 12 % von Jahr zu Jahr. Ist dies erreichbar?

Den Gewinntrend für die deutschen Unternehmen hatten wir in der AB 42/09 als sog. Korridor bereits beschrieben. Mit den Ergebnissen zum 30.09. ist diese Berechnung (Quelle Bundesbank) sogar erhärtet worden. Für die amerikanische Wirtschaft ergibt sich das ähnliche Bild. Das zeigt Ihnen auch die Grafik auf Seite 7 nach dem Ende der Berichtssaison und als Ausgangsbasis für die Hochrechnungen per 2010. Daraus ergibt sich eine Parallele zwischen dem Erholungspotential in der realen Wirtschaft und dem Ergebnistrend im gleichen Umfeld. Nun lautet die Kernfrage:

Die genannten Zuwachsraten ab 2009 führen noch nicht zu den alten Rekorden. Sie sind aber doppeldeutig: Volkswirtschaftlich ist es richtig zu sagen: „Bis dahin fehlen noch XY %.“ Die Kapazitätsauslastung wird langsam zunehmen, bis neue Investitionen nötig werden. Börsentechnisch gilt dagegen: Auch alle Aktienkurse hatten sich mehr als halbiert. Der DAX verlor rd. 55 %. Das bedeutet Gleichheit zwischen Börse und realer Wirtschaft. Bis jetzt sind von diesem Absturz etwas mehr als die Hälfte wieder aufgeholt. Bis zu der alten Spitze fehlen noch 30 bis 35 % im Index als grober Maßstab. Sie ersehen aber daraus, wie eng die Korrelation zwischen realer Wirtschaft und Aktienkursen verläuft.

Das Fazit: Nicht jede Branche wird sich in gleichem Umfang erholen. Die Exporteure wahrscheinlich schneller, und besonders brisant wird es weiterhin bei den Finanzaktien zugehen. Unterscheiden Sie auch sehr genau zwischen großen und kleinen Unternehmen. Die großen Konzerne definieren den Trend, aber viele kleine werden die Sonderchancen nutzen. Das bedeutet: 2010 wird das Jahr der Selektion!

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