Yelp - Die Zeit läuft davon

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 02.07.2015
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Yelp war unterwegs, die Welt der Gelben Seiten zu revolutionieren. Über Yelp findet man nicht nur den nächsten Handwerker oder das nächste Restaurant der Wahl, sondern man erhält zusätzlich auch noch Beurteilungen anderer Kunden zu dem jeweiligen Geschäft. Ein Geschäftsmodell, das darauf ausgerichtet ist, weltweit ein Monopol zu betreiben, da die steigenden Skalenerträge der einmal implementierten Software jede Konkurrenz aus dem Markt drängen.


So meinte man lange. Doch nun kommen Zweifel auf. Ist das Geschäftsmodell wirklich so einmalig? Oder schaffen es Google und facebook ebenfalls, weltweit lokale Geschäfte aufzulisten und von ihren Nutzern bewerten zu lassen? Ist die Anzahl der Geschäfte also die kritische Kennziffer, oder die Anzahl der Kunden? 

Yelp hat mit viel Aufwand die Anzahl der Geschäfte hochgefahren, dafür ein inzwischen recht großes Marketing-Team aufgebaut und Individuelle Lösungen für diverse Branchen entwickelt. 

Google und facebook überlassen es gleich ganz den Geschäften, sich auf ihren jeweiligen Seiten zu präsentieren und konzentrieren sich auf die Kunden, die mit den angebotenen Daten dann etwas anfangen sollen. 

Wenn ich mir die beiden Ansätze aus dieser Perspektive betrachte, dann scheint mir das Modell Yelp im Zeitalter des Internets zu viel Handarbeit zu erfordern. Warum sonst findet Yelp keinen Käufer? Gestern hat Bloomberg berichtet, Yelp habe seine Suche nach einem Käufer aus Eis gelegt. Erst Anfang Mai hatte die Meldung, Yelp suche einen Käufer, für einen Kurssprung von 20% gesorgt. Dieser Kurssprung wurde mit der gestrigen Meldung wieder abgegeben. 

Die Aktie von Yelp ist sehr volatil. ich würde nicht in diese Meldung hinein verkaufen sondern auf die nächsten Quartalszahlen am 28. Juli warten. Ich gehe davon aus, dass die hohen Marketing-Anstrengungen ihre Wirkung zeigen werden, auch wenn am Geschäftsmodell langfristig nun, nach meiner heutigen Überlegung, einiges fraglich ist.
 

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