WikiLeaks hat wieder zugeschlagen
Veröffentlicht von
Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
am
28.11.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:
Bernecker Tagesdienst
Das Whistleblower-Portal hat der Öffentlichkeit mehr als 250.000 Dokumente zugänglich gemacht, in denen amerikanische Botschafter in aller Welt dem US-Außenministerium ihre Einschätzungen zu den wichtigen politischen Köpfen des jeweiligen Landes abgeben. Noch ist die Auswertung des umfangreichen Materials nicht abgeschlossen, doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass der ganz große Aufreger wohl nicht zu finden sein wird.
Für Außenstehende schafft die Veröffentlichung der Dokumente die Möglichkeit, einen Blick hinter die sonst zumeist geschlossenen diplomatischen Vorhänge zu werfen. Das bislang veröffentlichte Material bringt jedoch keine Sachverhalte ans Licht, die völlig überraschen können. Dass zum Beispiel Angela Merkel keinen ausgeprägten Hang zur Entscheidungsfreude hat und Guido Westerwelle kein ausgewiesener Außenpolitik-Experte ist, dürfte für die meisten Leser keine bahnbrechende Neuigkeit sein.
Die Brisanz liegt weniger darin, was gesagt und geschrieben wurde, sondern vielmehr darin, wer es gesagt oder geschrieben hat. Für einige Botschafter dürfte sich die Zusammenarbeit mit den Regierungsvertretern in Zukunft jedenfalls etwas weniger erfreulich gestalten.
Wir gehen davon aus, dass recht schnell Gras über diese Angelegenheit wachsen und die diplomatischen Beziehungen der USA keinen substanziellen Schaden nehmen werden. Profitieren werden Zeitungen und Magazine, die sich in den kommenden Wochen keine Gedanken darüber machen müssen, mit welchen Themen die Seiten gefüllt werden können. Ansonsten gilt die Devise: Lesen, Schmunzeln und Vergessen.
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