Wie im Oktober, so auch jetzt:

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 20.01.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Zu jeder Marktkonsolidierung gehört die Frage des Einsatzes eines Bear- Zertifikats. Im Herbst ‘09 brachte es nur ein bescheidenes Ergebnis, was in erster Linie am Timing lag und nicht an den - 600 Punkten im DAX. Die realisierten Stop-Kurse führten andererseits zu beträchtlichen Gewinnen. Mit welchem Verlauf ist jetzt zu rechnen?


600 bis 700 Punkte im DAX bzw. 800 Punkte im MDAX wären eine klassische Korrektur. Der DAX ist deutlicher übergekauft als vor drei Monaten, und das erkennbar niedrigere Handelsvolumen deutet auf nachlassende Dynamik hin. Bestätigt sich dies in den nächsten ein bis zwei Wochen hat das zur Folge, daß Sie taktisch verfahren müssen. Dies läßt sich mit einem Bear-Zertifikat darstellen, wenn man sorgfältig damit umgeht. Denn es bieten sich zwei Varianten an, sowohl mit mittlerem als auch mit größerem Risiko und umgekehrt entsprechenden Chancen. Ihr aktuelles Portfolio sichern Sie ohnehin mit Stop-Kursen vor Risiken ab. Dabei bleibt es. Es ist aber eine passive Verteidigung und keine aktive Nutzung einer Baisse. Dazu eine Anmerkung, weil oft nachgefragt: Unsere Stop-Kurse beziehen sich auf die Schlußkursfeststellung jeder Aktie, d. h. auf Tagesschwankungen wird nicht geschaut. Wir raten dazu, keine Order mit dem Stop-Kurs in den Markt zu legen, sondern die Stops ausschließlich als "gedanklichen" Stop-Kurs zu nutzen. Warum? Weil Sie so nicht Gefahr laufen, bei Tagesschwankungen ausgestoppt zu werden. Das bedeutet: Schauen Sie abends nach den Schlußkursen. Sind diese gerissen, rufen Sie konsequenterweise morgens direkt Ihre Bank an und verkaufen diese Aktie bestens. Zum Bear-Zertifikat: In einem DAX-Rückfall reagiert nicht jede Aktie in gleicher Art wie der DAX. Im MDAX ist die Spreizung noch größer, und es können auch - 30 % in einzelnen Aktien anfallen. Mithin: Möglichkeit 1: Absicherung via Bear-Spekulation in „einfacher“ Form. Damit sichern Sie indirekt den Wertverfall Ihres Portfolios dadurch ab, daß Sie mit dem Gewinn aus dem Bear-Zertifikat den Buchverlust Ihres Portfolios aufrechnen können. Einsatz: ca. 5 % des Depotwerts. Das macht zweifellos Sinn. Möglichkeit 2: Kauf eines Bear-Zertifikates mit höherem Hebel zwecks Spekulation. Das bedeutet einen deutlich höheren Gewinn bei allerdings größerem Risiko, das Sie jedoch wiederum über einen Stop-Kurs für das Bear-Zertifikat begrenzen. Das Ergebnis ist: Während Ihr Basisportfolio nur einen vorübergehenden Buchverlust erleidet, verdienen Sie noch mehr über das Bear-Zertifikat, um die genannte Verbilligung mit mehr Geld finanzieren zu können. Einsatz: Je nach Ihrer Risikobereitschaft bzw. Neigung. Darin liegt der Unterschied. Folgende Instrumente kommen in Frage: 1.) X-Endlos Turbo-Put Optionsschein (HSBC Trinkaus) auf den DAX (ISIN: DE000TB1YWY7), Kurs aktuell 5,60 €, Hebel um 11; Basispreis 6.513. Fällt der DAX beispielsweise auf 5.700, steht der Schein bei über 8 €, bei DAX 5.400 gar über 11 €. Wichtig: Steigt der DAX auf den Basispreis (akt. 6.513), wird der Schein wertlos ausgeknockt. 2.) DAX-WAVE-Put (Dt.Bk.) per 26.02.10, (ISIN: DE000DB5CES2) Basis/Knock-out 6.200, Kurs 2,65 €. Der Hebel beträgt 22. Dieses Hebelprodukt ist deutlich spekulativer, auch ohne Aufgeld. In jedem Fall sollte ein enges Stop-loss- Limit zur Verlustbegrenzung (z. B. bei 1,30 €) plaziert werden. Bei DAX-Kursen von 6.200 Punkten wird der Schein nämlich sofort und endgültig wertlos! Zur Spekulation also keine großen Summen einsetzen. Zur konkreten Disposition: Der Kauf des Bear-Zertifikates hängt vom Stand des DAX ab. Sie orientieren sich mithin allein an diesen Index ohne Rücksicht auf den Blick auf einzelne Aktien. Das ist jeden Tag zu überprüfen, worauf wir ausdrücklich hinweisen. Der Einstieg oberhalb von 6.000 ist im Moment noch möglich, aber wahrscheinlich werden wir mit 2 oder 3 Limits operieren. Bei steigendem DAX werden mehr Bear-Zertifikate gekauft. Wichtig ist, daß Sie einen guten Durchschnitt erhalten. Es mag auch Damen und Herren geben, die grundsätzlich die gesamte Korrektur aussitzen möchten. Dafür haben wir Verständnis. Gewinne aus Bear-Zertifikat und/oder Stop-Erlösen werden so lange in Reserve gehalten, bis der Markt seine Korrektur beendet hat! Weder das eine noch das andere tun und schlicht ein Portfolio aussitzen zu wollen, ist die schlechteste aller Möglichkeiten, die wir für nicht ratsam erachten. Noch bedenklicher wäre es, wenn Sie sich dazu überreden lassen, alternative Derivate zu erwerben, um angebliche Risiken aufzufangen, gegen das Versprechen einer irgendwie gearteten Rendite.
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