Welche Sektoren (ausgenommen der Finanzsektor) dominieren im Herbst-/Winterverlauf?

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 04.08.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Einige haben ihr vorläufiges Potenzial schon ausgeschöpft, einige stagnieren, aber andere verloren in der Sommer- Konsolidierung deutlich. Dies zwingt zu einer Überprüfung der Gewichtung in Ihrem Portfolio. Denn in drei Wochen ist die Berichtssaison zu Ende, und der Blick geht in Richtung Jahresende.


Die Chemie macht kurzfristig eine Pause. Es gilt für die BASF, FRESENIUS und FRESENIUS MEDICAL CARE, aber auch für DUPONT und DOW CHEMICAL in New York. Wichtig: Das langfristige Potenzial dieser Titel geht deutlich höher, nur für die kommenden Wochen gehts langsamer voran. Lediglich bei MERCK, LONZA und ACTELION erwarten wir etwas mehr Dynamik. Alle drei haben diesen Ansatz bereits bestätigt. In diesen Fällen mischen sich Chemie und Pharmazeutik, wobei wir auf die grundsätzliche Einschätzung zur Pharmazeutik in der AB 29/10 grundsätzlich verweisen. Unterscheiden Sie hierbei zwischen den ganz Großen der Welt-Pharmazeutik und den mittleren Größenordnungen wie den drei genannten Werten. Worin liegt der Unterschied zwischen lang- und kurzfristig? Am Beispiel BASF: Der zügige Durchmarsch bis 49 € eröffnet ein technisches Risiko von ca. 10 %, also rd. 44 €. Dort wäre BASF ein neuer Kauf mit den bereits genannten Kurszielen. Kurzfristig liegt das Erholungspotenzial bei MERCK jedoch deutlich höher, wie gleichfalls beschrieben, bei damals 59 €, aktuell schon 68/69 €, siehe auch AB 27/10. Das bedeutet: Kleinere Korrekturen dieser Art lassen sich locker durchhalten. Wer jedoch über freie Liquidität verfügt und somit Spielraum für Neukäufe hat, konzentriert sich erst einmal auf die günstigeren Gelegenheiten, die einen größeren Nachholbedarf aufweisen, also MERCK, LONZA oder ACTELION. 2. Die zyklischen Metaller erlebten das Gegenteil. Von ARCELOR und SALZGITTER, THYSSEN über KLÖCKNER & CO. verloren alle rund 40 %. Sie verhielten sich genau gegenläufig zu allen anderen Industriesektoren. Alle warnen soeben vor schwächeren Zahlen in Produktion und Preisen, doch die Aktien signalisieren das Gegenteil. Darin liegen zwei Indikationen: In Stahl investiert man dann, wenn die Stahlmanager jammern und man realisiert Stahlgewinne, wenn die Stahlmanager jubeln. Darin liegt die aktuelle Möglichkeit für eine Stahl-Spekulation nebst einigen Nebenbereichen wie Kupfer und anderen. Auch SGL CARBON gehört zu dieser Riege. 3. Die „Autos“ fahren ähnlich wie die Chemie: Die Super-Rally der letzten 3 Monate hat sämtliche Skeptiker zum Schweigen gebracht, doch nun muss auch hier erst einmal einen Gang runtergeschaltet werden: BMW und DAIMLER bedürfen einer Denkpause, bis die nachhaltigen Verkaufszahlen gelegt sind und die Investitionen rechenbar werden. Bekanntlich bauen beide ihre Fertigung aus und stellen neue Mitarbeiter ein. Die sich daraus ergebenden Ergebniszahlen im zweiten Halbjahr werden davon mit Wahrscheinlichkeit berührt werden. Explosive Gewinne sind mithin nicht zu erwarten. Diese gibt es erst wieder im neuen Jahr. Beide Titel stehen unmittelbar vor unseren Kurszielen und, sind diese erreicht, gilt es zumindest die Gewinne abzusichern. Die Ausnahme von der Regel bleibt VW, wie beschrieben, und die kurzfristigen Alternativen sind PEUGEOT und RENAULT sowie FORD in den USA. 4. Die Energieversorgung war ein Verlierer-Sektor ähnlich wie die Metalle. Wir sind darauf bereits mehrfach eingegangen. Äußerst reizvoll ist gleichwohl die Ausgangslage. Energieversorgung ist in Deutschland vorerst ein Thema der Politik. Die Unterbewertung ist bewiesen, aber die Erwartungen hinsichtlich Chancen und Risiken werden bis zum Jahresende einigermaßen greifbar werden. Verfahren Sie so: Nicht die politischen Meinungen, die in den Medien stehen, sind entscheidend, sondern das, was im Markt als Meinung entsteht. Es wird der klassische Fall des Insiderwissens werden, was zu Investments führt, bevor es in der Zeitung steht. Deshalb schauen wir ausschließlich auf die Markttechnik der beiden Großen, RWE und E.ON, und nichts sonst. Die Basisdaten dieser Spekulation nannten wir Ihnen in der AB 29/10. 5. Alle reden vom Konsum, wir nicht. Die Konsumaktien waren in den vergangenen Monaten kaum ein Thema mit der Ausnahme Luxus. Von METRO über WAL-MART bis UNILEVER und PROCTER & GAMBLE bzw. CARREFOUR oder DANONE: Flat! Das war richtig und spiegelte die Marktmeinung wider. Was jetzt? Den Konsum als Trend trauen wir weiterhin kein größeres Potenzial zu. Weder Lohnerhöhungen in Deutschland oder eine verbesserte Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt konnten vorerst Wesentliches bewirken. METRO kann nur deshalb eine Ausnahme werden, wenn der Umbau des Konzerns zu einer deutlich höheren Dynamik führt. Das wäre Rückzug/Rückbau in Deutschland und Ausbau in Russland oder China, wie in Duisburg/Mülheim ausdrücklich erklärt. Diese Entscheidung stellen wir vorerst in den Raum, ohne schon jetzt in Position zu gehen.
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