Warren Buffett verlegt sein Investmentfeld von Zürich nach München.

Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH
Veröffentlicht von Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH am 27.10.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Actien-Börse

Welche Überlegungen stehen dahinter? Der Teilrückzug bei SWISS RE wurde politisch orchestriert und mit einem sehr hohen Gewinn abgeschlossen. Die Details hatten wir beschrieben. Es bleibt zunächst beim Altbestand von 5 %. Aber: 10 % an MÜNCHENER RÜCK stehen im Kontext zur KÖLNISCHE RÜCK als Warren-Tochter.


Prämie ca. 4,3 Mrd € und Nummer 3 in Deutschland. W. Buffett hält keine Beteiligung über 5 %, ohne im Verwaltungsrat präsent zu sein. (Das muss nicht immer persönlich sein.) Feststeht: Mit GENERAL RE und den drei Europäern, nämlich MÜNCHENER RÜCK, SWISS RE und KÖLNISCHE RÜCK, kontrollieren die Amerikaner rund 75 Mrd € Versicherungsprämie und mit GENERAL RE sind es sodann zusammen fast das Doppelte. In den jährlichen Gesprächen in Monte Carlo im Frühjahr vereinbaren alle Rückversicherer der Welt die Rahmendaten für die Risiko-Einschätzung und darin liegt der Punkt: Die Warren-Gruppe kann man jetzt als Preisführer ansehen. Lohnt es sich, darauf ein Investment nach Muster Warren Buffett einzugehen? 45 Mrd € Prämie ist die Messlatte für das laufende Jahr. Dem stehen 20,5 Mrd € Börsenwert gegenüber, also 45,5 %. Vor 8 Jahren waren es ebenfalls 20 Mrd € für damals 36 Mrd € Prämie bei einem Zeitwert des Portfolios von 180 Mrd € gegen aktuell 182 Mrd €. Die Prämienbewertung lag also bei 45 % oder 20 % höher. Mindestens das ist eine glaubwürdige Kursreserve. Dazu kommt: Eine Preisführerschaft dieser Art führt zu einer sehr stabilen Ertragsentwicklung im Versicherungsgeschäft. Ob sich dies immer im Gewinn je Aktie ausdrücken wird, ist fraglich. Wohl aber in der Tatsache, dass Warren Buffett mit diesem Einstieg bei MÜNCHENER RÜCK eine Weltmacht in der Rückversicherung konstruiert, die es bisher nicht gab. Er kontrolliert zwei Weltmeister, die Nummer 1 und 2 in der Welt und die Nummer 1 in den USA. Daraus ergibt sich zwangsläufig eine Hochstufung der Nummer 1. In Baden-Baden werden zurzeit die aktuellen Prämien verhandelt, wobei MÜNCHENER RÜCK und SWISS RE im Gleichschritt oder als Partner mehr Prämien für ihre Deckungen verlangen. Zufall? Sind die Traumkurse von einst eine Perspektive? Wohl nicht, aber wir nennen Ihnen gleichwohl die Eckdaten dazu: Vor 10 Jahren arbeitete MÜNCHENER RÜCK mit einer Aktienquote von 25,6 % gegen aktuell 1,6 %. Daraus ergab sich ein Ergebnis aus Kapitalanlagen von 12,1 Mrd € gegen aktuell knapp 8 Mrd €. So entstand ein Börsenwert von 67 Mrd € oder mehr als das Dreifache des heutigen. Indes: Warren Buffett ist kein Freund von Bonds, sondern investiert in Aktien. Wird er es fertigbringen, München davon zu überzeugen, dass nur eine hohe Aktienquote eine bemerkenswerte Steigerung der Kapitalisierung von MÜNCHENER RÜCK bedeutet? Darin liegt die Warren Buffett-Wette für MÜNCHENER RÜCK. Anmerkung: Mitaktionäre sind AXA mit 5,2 %, BLACKROCK mit 6,2 %, die ALLIANZ mit 2 % und die Privatanleger mit 6,9 %. Die Chart-Technik gibt bei genau 110 € den Ansatz für diese Wette mit einem ersten Ziel von 140 € oder rund 27 %. Erst dann würde die zweite Stufe zünden. HANNOVER RÜCK fährt einen Kurs, den wir für sehr sehr mutig halten. Es ist die Herausforderung schlechthin. Die Hannoveraner fahren zurzeit mit einer Bond-Quote von 87 % und einer Aktienquote von 0,0 %. Der Chef meint: "Nie wieder Aktien." Das Zwischenergebnis per 30.06. sieht danach aus. Prämien + 12,2 %, Nettoerträge + 7,9 %, Kapitalanlage-Ergebnis - 3,1 %, operatives Ergebnis 490,7 nach 603,3 Mio € und mithin Überschuss nach Steuern 310,6 nach 433,5 Mio €. Es kündigt sich damit eine äußerst spannende Alternativ- Rechnung für die Rolle der Kapitalerträge an, wie sie für die Rückversicherer Maßstab für die kommenden Jahre sein wird. Bei SWISS RE sind wir investiert.
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