Uranerz kurz vor Beginn des Minenbaus!

Veröffentlicht am 07.01.2011

Der Uranmarkt scheint einen zweiten Boom nach 2007 zu erleben. Zumindest stieg der Preis für ein Pound U3O8 innerhalb der letzten 6 Monate von rund 40 USD um mehr als 50% auf zuletzt 62,50 USD an. Hauptpreistreiber ist China. Das Reich der Mitte schloss im Juni 2010 gleich 11 Urandeals mit kanadischen Unternehmen ab. Allein mit dem Marktführer Cameco schloss man einen Liefervertrag für 10.000 Tonnen Uran für die nächsten 10 Jahre ab. Bislang gingen Schätzungen davon aus, dass China in diesem Jahr etwa 5.000 metrische Tonnen Uran aufkaufen wird. Das wären etwa ein Zehntel der gesamten diesjährigen Produktionsmenge und das, obwohl China gerade einmal ein Vierzigstel der weltweiten Atomanlagen betreibt. China macht aktuell also das, was viele andere Atomkraftnationen bisher versäumt haben: es besorgt sich frühzeitig Uran, um es für seine zukünftigen Atomanlagen in Reserve zu haben. Der nächste Coup dann Anfang November 2010: Der weltgrößte Atomanlagenbauer AREVA gab bekannt, dass man der China Guangdong Nuclear Power Corp in den nächsten 10 Jahren weitere 20.000 Tonnen Uran liefern werde. Das Interessanteste dabei ist der durchschnittliche Lieferpreis, den die beiden Vertragspartner vereinbart haben: 79 USD! Das bedeutet nichts anderes, als dass man in China davon ausgeht, dass der Preis pro Pfund U3O8 in den kommenden Jahren wohl weit über diesen Preis hinausgehen dürfte. Denn wieso sollte man sonst schon jetzt einen – im Vergleich zum aktuellen Uranpreis – derart hohen Preis zahlen?


Den USA könnte in Kürze das Uran ausgehen Besonders bitter könnte es dementsprechend für all diejenigen werden, die nicht rechtzeitig vorgesorgt haben. Allen voran die USA, die 95% ihres Uranbedarfs importieren müssen. Und das vornehmlich aus Russland beziehungsweise durch abgerüstete, russische Atomwaffen. Damit wird jedoch spätestens 2013 Schluss sein, denn dann läuft die Verpflichtung Russlands aus, seine abgerüsteten Uranbestände auf dem freien Markt zu verkaufen. Die Möglichkeit des Imports billigen Urans war bisher auch der Hauptgrund dafür, dass sich in den USA nur sehr wenige Minen halten beziehungsweise neu eröffnet werden konnten. Uranerz Energy ist eines der wenigen Unternehmen, die in den USA in den kommenden Monaten eine erste Mine samt Verarbeitungsanlage bauen und betreiben können. Uranerz Energy nimmt vorletzte Genehmigungshürde Uranerz Energy erhielt im November 2010 den Draft zur so genannten Source Materials Licence der NRC. Auf gut deutsch heißt das nichts anderes als den Entwurf der Produktionsgenehmigung der Nuklearbehörde der USA. Dies markierte den drittletzten Meilenstein hin zum eigentlichen Bau des ersten In-Situ- Recovery-Uranfelds auf dem Nichols Ranch Projekt und der benötigten Verarbeitungsanlage. Die vorletzte Hürde konnte Uranerz Energy Anfang Januar 2011 nehmen, als man die sogenannte WDEQ Permit to Mine erhielt. Dies ist die Genehmigung des USBundesstaats Wyoming (innerhalb dessen das Nichols Ranch Projekt liegt) zum Uranabbau. Als Allerletztes fehlt nun nur noch die definitive Source Materials Licence der NRC, die normalerweise wenige Wochen nach dem oben genannten Draft erteilt wird. Vorausgesetzt, dass es dagegen keine Einsprüche (zum Beispiel von Umweltschutzorganisationen oder First-Nation-Gruppen) gibt. Die so genannte comment period zum Erhalt der endgültigen Produktionserlaubnis ist inzwischen abgelaufen. Aktuell ist nichts hinsichtlich etwaiger Bedenken dritter Parteien bekannt, sodass man für Uranerz Energy also in Kürze die endgültige Produktionsgenehmigung erwarten darf. Finanzierung der Mine ist gesichert Uranerz Energy steht damit nun kurz vor dem Aufbau der Mine. Die Kosten für die Mine wurden auf 35 Millionen USD geschätzt. Mit der Ende Dezember 2010 abgeschlossenen Finanzierung verfügt Uranerz aktuell über 36 Millionen USD flüssige Mittel. Das heißt, dass zum Bau des ersten ISR-Felds und der Verarbeitungsanlage bereits alle Mittel zur Verfügung stehen. Lediglich für Explorations- und Entwicklungsarbeiten auf anderen Projekten benötigt Uranerz Energy noch geringe Mittel. Eine weitere Verwässerung des Aktienkapitals dürfte daher nur noch in geringem Maße stattfinden. Die Mine selbst könnte dann bereits im ersten Halbjahr 2012 in Produktion gehen. Übernahmespekulationen reißen nicht ab Darüber hinaus reißen Spekulationen über mögliche Übernahmeofferten nicht ab. Hauptverantwortlich dafür ist die russische ARMZ Uranium Holding Co. (JSC Atomredmetzoloto). Diese ARMZ hat Ende Dezember 2010 bekannt gegeben, dass man nun über 51% der Anteile an Uranerz Energies Nachbar Uranium One halte. Und ARMZ ist kein Unbekannter. So schluckte man im vergangenen Jahr das australische Uran- Unternehmen Mantra für 1,2 Milliarden AUD, was einer Bewertung von 10,26 USD je Pfund U3O8 entspricht. Jetzt, wo man Uranium One kontrolliert, könnte also auch Uranerz Energy ins Visier der Russen geraten. Es dürften jedoch auch nordamerikanische Uran-Unternehmen und auch die Chinesen berechtigtes Interesse an einem weit fortgeschrittenen Uran-Unternehmen wie Uranerz Energy haben. Investmenthaus erhöht Kursziel Aufgrund der Erteilung der WDEQ Permit to Mine erhöhte das renommierte Investmenthaus Dundees Securities umgehend sein Kursziel für Uranerz Energy. Als positiv werden dabei neben dem Erhalt der Lizenz auch die gute Cashquote und die mögliche, anfängliche Produktion von 600.000 bis 800.000 Pfund Uran pro Jahr, angesehen. Außerdem geht Dundees Securities von relativ niedrigen operativen Kosten von 23 USD je Pfund U3O8 aus, was die Cashsituation ab dem ersten geförderten Pfund bereits verbessern würde. Alles in allem ist schon jetzt abzusehen, dass 2011 ein sehr spannendes und ereignisreiches Jahr für Uranerz Energy und dementsprechend auch für die Aktionäre werden dürfte. Die Aussicht auf einen Produktionsstart zu Beginn von 2012, ein weiter erstarkender Uranpreis und anhaltende Übernahmespekulationen dürften auch weiterhin für Kursphantasie bei Uranerz Energy sorgen.

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