Unilever begibt eine Renminbi-Anleihe

Bernecker Tagesdienst
Der niederländische Nahrungsmittelkonzern ist bereits das dritte Großunternehmen, das eine Unternehmensanleihe in der chinesischen Landeswährung emittiert und zugleich der erste europäische Konzern, der diesen Weg geht. 2010 hatten Caterpillar und McDonald‘s den Vorreiter gegeben. 46 Mio. Dollar hat Unilever mit der Ausgabe der „dim sum-Anleihen“ getauften Papiere eingenommen.
Der Zinssatz fällt mit 1,15 Prozent spektakulär niedrig aus. Dass die Nachfrage nach den in Hongkong ange- botenen Papieren dennoch sehr hoch war, hängt mit dem allgemeinen Zinsniveau für Kapitalanlagen in Hongkong zusammen. Wer seine Renminbi-Ersparnisse dort auf die Bank trägt, kann mit einer Verzinsung von 0,5 Prozent pro Jahr rechnen, Anlagen in Hongkong-Dollar bringen lächerliche 0,01 Prozent Zinsen ein.
Die Attraktivität der Papiere speist sich auch aus der Perspektive für die chinesische Währung. Die chinesi- sche Regierung hat angekündigt, den Renminbi in den kommenden Jahren sukzessive aufwerten zu lassen. Die Verteuerung dürfte sich in einer Größenordnung von 2 bis 3 Prozent pro Jahr bewegen. Die chinesische Regie- rung erfreut sich an dem Interesse von global agierenden Großkonzernen an Renminbi-Anleihen, will man doch an der Vormachstellung des Dollar rütteln. Unternehmen können mit dim sum-Anleihen demnach nicht nur Zinsen sparen, sondern auch noch bei der Regierung in Peking Punkte sammeln.