ThyssenKrupp AG – Quartalszahlen/Konzernumbau

M.G. Börsen-Service
Veröffentlicht von M.G. Börsen-Service am 14.02.2013
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Cleverselect Investments

Das Unternehmen besprachen wir bereits am 14.12.12. In dieser Woche wurde für das erste Quartal 2012/213 Geschäftszahlen vorlegt und weitere Details zum Konzernumbau genannt.


Konzernchef Hiesinger will den Sparkurs verschärfen und weitere 2000 Mitarbeiter in der Stahlsparte entlassen. Damit will Hiesinger die Kosten um ca. 500 Mio. € senken.

Die beiden Stahlwerke, welche dem Unternehmen letztes Jahr für einen Milliardenverlust sorgten, konnte immer noch nicht verkauft werden. 12 Mrd. € zahlte das Unternehmen für die beiden Werke. Heute stehen sie nach massiven Abschreibungen mit nur noch 3,90 Mrd. € in den Büchern, aber einen Käufer konnte man dennoch nicht finden.

Herr Hiesinger ist guter Dinge die beiden Werke noch in diesem Frühjahr verkaufen zu können. Die Verträge könnten bis Mai unterschrieben werden, so Hiesinger. Mit einem Abschluss des Geschäfts sei dann am Jahresende zu rechnen.



Hiesinger warnte, dass bei keinem erfolgreichen Abschluss alleine aus diesem Bereich mit einem Verlust „im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ zu rechnen sei.

Im ersten Quartal fiel der Umsatz um 7,90% auf 8,84 Mrd. €. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) brach von 372 auf 229 Mio. € ein.

Die sinkende Stahlnachfrage von der europäischen Auto- und Baubranche und der Wettbewerbsdruck aus China führen zu weiter fallenden Preisen. Aufgrund der Überkapazitäten und der damit verbunden fallenden Stahlpreise, macht es sehr schwer in diesem Geschäft noch gutes Geld zu verdienen.

Hiesinger geht den richtigen Weg. 70% des Umsatzes sollen künftig auf Matrial- und Logistikdienstleistungen entfallen. ThyssenKrupp stellt neben Stahl auch U-Boote, Aufzüge und Rolltreppen her und gilt heute schon eher als Misch- als ein Stahlkonzern.

Im Quartalsbericht warnt Thyssen vor erheblichen finanziellen Konsequenzen aus Kartell- und Korruptionsverstößen und verweist auf noch nicht abgeschlossene Gespräche mit einzelnen Kunden wie der Deutschen Bahn über einen Schadensausgleich. Eine seriöse Schätzung der finanziellen Folgen ist noch nicht möglich. Bereits 2012 wurde eine Rückstellung für Bußgeldrisiken in Höhe von 30 Mio. € gebildet.



Viel wichtiger wird sein, ob man die zwei Werke schnell und noch zu einem halbwegs akzeptablen Preis los bekommt. Eine weitere Abschreibung ist nicht auszuschließen.

Hiesinger stellt für das laufende Jahr ein EBIT von 1 Mrd. € in Aussicht. Da im laufenden Geschäftsjahr weitere Abschreibungen auf die Stahlwerke und Rückstellungen für Kartell-und Korruptionsverstößen nicht ausgeschlossen werden können, ist der Gewinn nicht abzuschätzen.

Müssen keine weiteren Abschreibungen getätigt bzw. Rückstellungen gebildet werden, dann sollte der Gewinn zwischen 600 und 700 Mio. € liegen.

Bei der aktuellen Bewertung von 9,20 Mrd. € errechnet sich ein KGV zwischen 13,14 und 15,33. Am Widerstand zwischen 18,50 und 19 € ist die Aktie immer wieder gescheitert. Eine Absicherung macht erst unter 15 € Sinn, siehe Chart.

Müssen weitere Abschreibungen getätigt werden, ist wieder mit einem größeren Rücksetzer zu rechnen. Hier steigt man besser etwas teurer ein und wartet den Verkauf der Werke ab. Am Widerstand im Bereich der 18 Euro-Marke ist die Aktie inzwischen mehrmals gescheitert, siehe erster Chart.

Kann der Widerstand überwunden werden, dann liegt das erste Kursziel im Bereich zwischen 25 und 26 €, siehe zweiter Chart. Gelingt hier der Ausbruch, dann werden wir spekulativ nach oben „mitschwimmen“.
 
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