Süss Microtec: Eindrucksvolles Comeback

Performaxx-Anlegermedien GmbH
Veröffentlicht von Performaxx-Anlegermedien GmbH am 03.10.2010
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Der Performaxx Anlegerbrief

Wegen der Sorgen um die US-Wirtschaft und die finanzielle Stabilität der Euro-Peripheriestaaten will dem Dax der Ausbruch über das bisherige Jahreshoch partout nicht gelingen. Auf der Ebene einzelner Aktien sieht es hingegen besser aus, vor allem zahlreiche Titel aus der zweiten Reihe konnten dank starker Zahlen zuletzt ein neues Top im laufenden Zyklus markieren. Zu dieser ob ihrer relativen Stärke aussichtsreichen Gruppe zählt auch die Süss Microtec AG.


Dramatische Wende Das eindrucksvolle Comeback des Unternehmens war keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn Süss wurde von der weltweiten Rezession besonders hart getroffen. Als Produzent von Anlagen und Prüfsystemen für die Herstellung von Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik ist die Gruppe vor allem vom Investitionsverhalten der Halbleiterindustrie abhängig. Und in diesem Sektor kam es am Tiefpunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise zu einem dramatischen Einbruch, der sich entsprechend in den Zahlen der Gesellschaft niedergeschlagen hat. Zwar konnte das Geschäftsjahr 2008 noch mit einem kleinen Umsatzzuwachs von 2,5 % (auf 149,3 Mio. Euro) abgeschlossen werden, aber der Auftragseingang verdeutlichte bereits die negative Trendwende: Im Schlussquartal lag das Volumen der neuen Bestellungen mit 27,7 Mio. Euro nur noch bei der Hälfte des Vorjahreswertes. Frühzeitige Gegenmaßnahmen Doch das Management hatte diese Entwicklung zumindest in der Tendenz schon zur Jahresmitte 2008 antizipiert und deswegen frühzeitig ein umfangreiches Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramm aufgelegt. Dieses enthielt neben der Aufgabe unrentabler Bereiche und einer Reihe von Stellenstreichungen, vor allem bei Zeit- und Leiharbeitern, auch eine Neubewertung und Kürzung der Investitionspläne sowie eine striktere Budgetierung von nicht erfolgskritischen Aufwendungen wie etwa Reisekosten. Darüber hinaus wurde die Krise zum Anlass genommen, um bilanziell aufzuräumen, was sich in einmaligen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte im Umfang von 18,2 Mio. Euro niederschlug. Letztere führten im Gesamtjahr zu einem Verlust in Höhe von 13,9 Mio. Euro. Deutlicher Verlust auch 2009 Die Gewinnschwelle konnte durch das Maßnahmenpaket jedoch so deutlich abgesenkt werden, dass bereits im letzten Jahr aus fortgeführten Tätigkeiten mit 0,5 Mio. Euro ein kleiner Überschuss erwirtschaftet wurde. Und das, obwohl der um 18,5 % auf 96,3 Mio. Euro gesunkene Auftragseingang ein spürbar niedrigeres Erlösniveau bedingte. So wurden im Gesamtjahr 2009 nur noch 103,9 Mio. Euro umgesetzt, bereinigt um die aufgegebenen Bereiche ein Rückgang um 14,5 %. Unter dem Strich wirkten die Kosten des Restrukturierungsprozesses aber noch immer nach, insbesondere die Defizite aus nicht fortgeführten Aktivitäten sorgten für einen Konzernfehlbetrag von 4,85 Mio. Euro. Erholung gewinnt an Dynamik Die kumulierten Jahreszahlen verdecken allerdings, dass der Trend gegen Ende der Finanzperiode im Zuge des weltweiten Aufschwungs erneut drastisch gedreht ist. Im vierten Quartal erhöhte sich der Auftragseingang vor allem dank neuer Bestellungen asiatischer Kunden bereits wieder um 47 % auf 40,8 Mio. Euro. Diese positive Entwicklung hat sich im laufenden Jahr sogar noch beschleunigt: Nach einem Anstieg des Auftragseingangs um 108 % auf 82,9 Mio. Euro bis zum 30. Juni wurden kürzlich allein für das dritte Quartal neue Orders in Höhe von 55 Mio. Euro angekündigt. Auf Basis der in der Krise etablierten schlankeren Strukturen führte die Geschäftsbelebung schon im ersten Halbjahr trotz weiterer Restrukturierungskosten in Höhe von 7,5 Mio. Euro zu einem positiven Ergebnis von 0,5 Mio. Euro (Vorjahr -1,1 Mio. Euro). Starke Position in Wachstumsmärkten Nach dem Abschluss der Restrukturierung und mehreren kleinen Zukäufen winkt im nächsten Jahr ein enormer Gewinnsprung, wenn es nicht zu einem weiteren Einbruch der globalen Konjunktur kommt. Und auch die mittelfristigen Perspektiven sind äußerst aussichtsreich. So gehört die Gesellschaft zu den führenden Herstellern von Maschinen für die Produktion von LEDs, von Mikrosystemtechnik (MEMS, Integration von mechanischen und elektronischen Komponenten auf einem Silizium-Wafer) sowie für die moderne „Advanced Packaging“-Technologie, die bei der Fertigung von Computer-Chips zum Einsatz kommt. Allen drei Märkten wird in den nächsten Jahren eine durchschnittliche Wachstumsrate von mehr als 10 % p.a. zugetraut, wovon Süss entsprechend profitieren sollte. Fazit Der Ausbruch der Süss-Aktie über das Jahreshoch ist operativ gut untermauert und auch die noch niedrige Bewertung (KGV11 von 10,6) stimmt zuversichtlich. Falls es in den nächsten Wochen zu einer Eskalation der Double-Dip-Sorgen an den Börsen und im Zuge dessen zu einem Kursrückgang kommt, erwägen wir die Aufnahme in das Langfristdepot.
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