SolarWorld greift an

Veröffentlicht am 05.10.2009

Hamburg – Die Analysten von SES Research haben die Aktie von SolarWorld erneut auf „Kaufen“ eingestuft. Das Kursziel verringerten sie um 50 Cent auf 19,50 Euro. SolarWorld hat einen massiven Ausbau der Modulproduktionskapazität in den USA angekündigt. Am Wafer- und Zellproduktionsstandort Hillsboro, Oregon, wird eine 350 MegWatt Modulfabrik gebaut. Zusammen mit der Modulproduktion in Camarillo verfügt SolarWorld nach Angaben der Analysten damit ab 2011 allein in den USA über eine integrierte Wafer-, Zell- und Modulkapazität von 500 MegaWatt.


„Auf der einen Seite reflektiert dieser Schritt die „bullishe“ Positionierung von SolarWorld für den USSolarmarkt. Die Nachfrage nach Solarmodulen sollte in diesem Markt in 2010 weit über ein GigaWatt liegen“, kommentieren die Analysten. Da die Spotpreise für Wafer rapide fallen, könnte SolarWorld jedoch auf der anderen Seite Gefahr laufen, einige langfristige Wafer-Kunden zu verlieren, die möglicherweise nicht in der Lage sind, die Vertragsbedingungen zu erfüllen. „Mit zunehmenden eigenen Zell- und Modulkapazitäten kann sich SolarWorld eine kompromisslose Haltung gegenüber den Kunden leisten und ist nicht gezwungen, die Verträge neu zu verhandeln“, erläutern die Analysten.


Bis 2011 sollen ein GigaWatt produziert werden können

US-weit sollen laut SolarWorld nach dem Ausbau mehr als 1.000 Mitarbeiter für SolarWorld tätig sein. Bereits vor einem Jahr hatte SolarWorld die Solarmodulproduktion am Standort in Camarillo/Kalifornien erneuert und den neuen Standort Hillsboro/Oregon eröffnet. Dort startete im Oktober 2008 die Wafer- und Zellproduktion, zu der nun auch eine neue Modulproduktion hinzu kommt. Zusammen mit der Expansion des deutschen Standortes Freiberg will SolarWorld bis 2011 über Produktionskapazitäten von mehr als einem GigaWatt verfügen und mehr als 3.000 Menschen beschäftigen.


Produktionskapazität in Sachsen soll verdreifacht werden

Erst vor rund zwei Wochen hatte SolarWorld mitgeteilte, ihre Produktion von Solarmodulen in Deutschland deutlich auszubauen. Die Produktionskapazität für Solarstrommodule im sächsischen Freiberg werde demnach bis Ende 2010 auf 450 Megawatt verdreifacht. Damit gebe man ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland ab. Gemeinsam mit dem bereits begonnenen Ausbau der Waferfertigung in Freiberg auf 1.000 Megawatt schaffe man damit über 500 neue Arbeitsplätze in der Region. Angesichts der „starken Nachfrage“ produziere man an der Kapazitätsgrenze. SolarWorld-Chef Frank Asbeck hat unterdessen eine Senkung der Subventionen für Solarstrom gefordert. „Man sollte vorhandene Spielräume nutzen, um die Vergütungen für den Solarstrom weiter zu reduzieren", sagte Asbeck damals zur „Financial Times Deutschland“. Angesichts der stark gefallenen Weltmarktpreise seien die Subventionen in ihrer jetzigen Höhe nicht mehr nötig.


SolarWorld ist die bekannteste Marke der Branche

Generell werde SolarWorld als Qualitätsführer wahrgenommen und habe es zudem geschafft, die bekannteste Marke der Branche zu etablieren, teilen die Analysten mit. „Eine äußerst solide Bilanz mit ausreichend liquiden Mitteln zur Finanzierung der Expansion, selbst in einer weltweiten Rezession, sowie ein globales Produktionsnetz mit Produktionskapazitäten in allen großen Wirtschaftsregionen verschaffen dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil“, erläutern die Analysten weiter. Eine Fokussierung auf den Aufdach-Markt, der für die chinesischen Unternehmen weniger interessant sei, da es schwieriger ist, hier eine schnelle Skalierung zu erreichen, führe „zu einer ausgezeichneten strategischen Position von SolarWorld im weltweiten Solarmarkt“.

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