Royal Dutch Shell - OPEC kaputt: Teilverkauf

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 06.12.2015
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Heibel-Ticker Börsenbrief

Die OPEC-Länder haben am vergangenen Freitag in Wien lange verhandelt. Am Ende kam ein blumiges Statement über die Verschiebung der Entscheidung über eine eventuelle Drosselung der täglichen Fördermenge auf das kommende Jahr.  Saudi Arabien weigert sich, die Förderung im eigenen Land zu drosseln und entsprechend sieht auch kein anderes OPEC-Land, geschweige denn nicht-OPEC-Land die Notwendigkeit, die eigene Fördermenge zu drosseln.


Die OPEC gibt es nicht mehr 

Ich hatte es in der Ausgabe am Freitag bereits erwähnt: die erste Überraschung war, dass die wirkliche Fördermenge der OPEC-Staaten bereits eher bei 32,5 Mio. Fässern/Tag liegt, anstelle bei den zuletzt von der OPEC vereinbarten 30 Mio. Fässern/Tag. Und statt diese zuviel geförderten Fässer nun wieder ins Lot zu bringen ist das Ergebnis der Wien-Verhandlungen: Jeder fördert nach eigenem Gutdünken. Mit anderen Worten: Die OPEC gibt es nicht mehr. Denn was ist eine Organisation, die sich die Regulierung der Ölfördermengen als einzige Aufgabe gesetzt hat, noch wert, wenn sie diese Aufgabe nicht erfüllt

In der Finanzpresse lese ich derzeit, dass der Ölpreis nun wohl noch für längere Zeit auf niedrigem Niveau verharren wird. Ich würde das anders formulieren: Der Ölpreis wird weiter fallen. Bislang war ich von den 43 USD/Fass als Unterstützung ausgegangen und zu diesem Preis wäre die Dividende von Royal Dutch Shell auch für lange Zeit sicher gewesen. Doch nun gehe ich von einem weiteren Abwärtstrend des Ölpreises aus, bis wir endlich die Pleitewelle der US-Fracking-Unternehmen sehen. Denn genau das ist das Ziel der Saudis: Die USA sind mit Hilfe der teuren Fracking-Technologie binnen weniger Jahre vom Netto-Ölimporteur wieder zu einem Netto-Ölexpoteur herangewachsen und sind den Saudis gegenüber dadurch ein Stückchen unabhängiger geworden. Das schmeckt dem Land natürlich nicht, und so versucht man mit aller Macht, das Fracking als zu teure Technologie zurück zu drängen. 

Unsere Position in Royal Dutch ist mit 20% im Minus. Wenn wir die bereits erhaltene Dividende einrechnen beträgt das Minus noch immer 15%. Ich gehe davon aus, dass die Aktie eine Gegenreaktion nach dem aktuellen Ausverkauf zeigen wird, doch ich möchte unsere Position schon jetzt deutlich verkleinern und würde die Hälfte der Position verkaufen. 

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