QE bald in der Eurozone? Gold läuft schon einmal an!
Auf der gestrigen EZB-Sitzung äußerste sich Mario Draghi ungewohnt besorgt über die wirtschaftliche Lage in der Eurozone. Die Risiken für Europa sind mit den Konflikten weltweit, vor allem aber in der Ukraine, deutlich gestiegen, so Draghi. Man kann schwer abschätzen, welche Auswirkungen die gegenseitigen Sanktionen haben werden. Neben der Ukraine macht Draghi auch die Unsicherheit in Syrien und Irak große Sorgen.
Der Notenbankchef versicherte erneut, dass die EZB im Fall von konjunkturellen Rückschlägen, die für eine Deflation in der Eurozone sorgen könnten, mit breitangelegten Anleihekäufen gegensteuern werde. Derzeit geht die Notenbank davon aus, dass sich die Konjunktur im Euroraum zwar allmählich erholen wird, die Wirtschaft in manchen Ländern jedoch weiterhin kriselt.
Es sieht so aus, als würde Draghi die Euro-Zone für den nächsten, von uns schon immer erwarteten Schritt, des „Quantitative Easing“ (QE) vorbereiten.
David Zahn von der Fondsgesellschaft FRANKLIN TEMPLETON äußerte sich nach der EZB-Sitzung wie folgt:
"Als wahrscheinlichstes Szenario erachten wir noch weitere EZB-Maßnahmen, die letztlich in diesem oder Anfang des nächsten Jahres in einem direkten QE-Programm münden dürften. Unseres Erachtens geht Draghi angesichts des bereits erfolgten spürbaren Renditerückgangs äußerst geschickt vor und lässt vielfach den Markt für sich arbeiten.“
Die EZB hat sich in den vergangenen zwei Jahren immer mehr der US- Strategie der FED angenähert, obwohl dies nach der Finanzkrise und in der Euro-Krise immer verneint wurde. Man wolle nicht den aggressiven Weg der FED einschlagen, hieß es damals.
„Was interessierte mit mein Geschwätz von gestern“ (Konrad Adenauer) trifft es wohl hier am besten.