Q-Ergebnisse wichtiger als Konjunktur

Stephan Heibel
Veröffentlicht von Stephan Heibel am 15.04.2010
Dies ist eine exklusive Leseprobe von:

Heibel-Ticker Börsenbrief

Vulkanausbruch in Island führt Kapazitätsengpass vor Augen 17.000 der 28.000 Flüge in Europa vom heutigen Tag wurden storniert. Kein Wunder, dass die Lufthansa heute im DAX die rote Laterne trägt. Der Vulkanausbruch in Island hat zu einem Chaos bei Meetings und Besprechungen geführt. Wer profitiert? Nun, die Deutsche Bahn ist leider noch nicht börsennotiert. Sie hat nach eigenen Aussagen alles auf die Schiene gebracht, was Räder hat. Vodafone und die Dt. Telekom wickeln die Telefonate zwecks organisatorischer Änderungen zu Meetings und Besprechungen ab. Aber im Zeitalter der Flatrates (Pauschaltarife) führt das höchstens dazu, dass die Netze überlastet sind. Viele Firmen werden heute auf Telefon- und Videokonferenzen umschwenken. Über die schnellen Internetleitungen können schon seit Jahren Videokonferenzen abgehalten werden. Der persönliche Kontakt ist zwar stets vorzuziehen, doch wenn die Flieger am Gate stehenbleiben, dann wird der eine oder andere auf diese Kommunikationsmethode zurückgreifen. Auch per mobilem Internet, denn auch dort sind die Geschwindigkeiten inzwischen ausreichend.


Die zu erreichenden Geschwindigkeiten, wohlgemerkt. Auf der anderen Seite sind die Kapazitäten schon lange ausgelastet. Nicht umsonst tobt derzeit ein Kampf um die Kosten des Internet-Verkehrs. Unternehmen wie die Deutsche Telekom wollen denjenigen, die besonders große Datenpakete verschieben, eine Streckenmaut abverlangen. Googles YouTube ist hier ein prominenter Anbieter, dessen Videos die Datenautobahn lahm legen. Da baut Google weltweit große Rechenzentren, stattet die Rechner mit riesigen Festplatten aus und koppelt sie mit modernster Technologie an das öffentliche Internet. Wenn Sie nun von zu Hause aus ein Video von YouTube aufrufen, dann ist die Deutsche Telekom dafür verantwortlich, dass Sie das Video ohne stocken sehen können, selbst wenn Ihre Nachbarn ebenfalls gleichzeitig große Datenmengen herunterladen. Während die Dt. Telekom für die letzte Meile verantwortlich ist, betreibt jeder Internetprovider (Alice, 1&1, QSC, etc.) sein eigenes Netz bis zum Verteilerkasten in Ihrer Nachbarschaft. Auch in diesem Netz müssen ausreichend Bandbreiten zur Verfügung gestellt werden. Da Sie als Endkunde niemals eine wirklich eigene Leitung nutzen, sondern stets je nach Bedarf Bandbreiten zugeteilt bekommen, ist es durchaus möglich, dass Ihnen beispielsweise Geschwindigkeiten von 16 Mb/s zugesagt wurden, Sie sich dies aber mit Ihrem Nachbarn teilen müssen. Das gleiche Problem gibt es beim mobilen Internet. Auch hier stoßen die Netzbetreiber langsam an ihre Grenzen. Wenn Sie also wissen möchten, wer von der Rauchwolke über Europa profitiert: Akamai, F5 Networks, JDS Uniphase und Cisco. Diese Unternehmen kümmern sich um alles was dazu führt, große Datenmengen schneller in Ihr Haus zu befördern. Und nachdem die letzte große Investitionswelle zur Jahrtausendwende stattfand, gibt es einige Bereiche, die veraltet und erneuerungsbedürftig sind. Akamai betreibt ein weltweites Servernetzwerk und ist mit einer Software ausgestattet, um Inhalte redundant und dadurch regional genau dort vorzuhalten, wo sie benötigt werden, ohne dass es zu Inkonsistenzen kommt. F5 bietet sichere Zugänge zur Firmeninfrastruktur an und optimiert dabei die Zugriffsgeschwindigkeiten. JDS Uniphase analysiert die Infrastruktur von Internetprovidern und zeigt Flaschenhälse auf. Und Cisco stellt die Netzwerkrouter her, die als zentrale Verkehrsknotenpunkte den Internetverkehr in die richtige Richtung leiten. QUARTALSERGEBNISSE WICHTIGER ALS KONJUNKTURDATEN Wenn Sie sich die Wochenperformance der wichtigsten Indizes anschauen, dann müssen Sie genau wie ich zu dem Schluss kommen, dass die konjunkturellen Warnsignale von den Anlegern ignoriert wurden. Stattdessen wurden die Aktienmärkte in die Höhe gejubelt. Grund dafür waren überraschend gute Quartalsergebnisse aus allen Branchen.
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